Fabian Cancellara (Trek) wurde bei der Flandern-Rundfahrt seiner Favoritenrolle gerecht und wiederholte seinen Vorjahressieg. Für den Berner war es der insgesamt dritte Erfolg bei der Ronde. In einem von Attacken geprägten Finale setzte er sich im Sprint eines Spitzenquartetts gegen die Belgier Greg van Avermaet (BMC) und Sep Vanmarcke (Belkin) durch.
Einen taktischen Fauxpas leistete sich das Team Omega Pharma-QuickStep. Als das Rennen in die heiße Phase ging, dominierte das Team noch das Bild an der Spitze des Feldes. Bei der zweiten Überfahrt des Oude Kwaremont, knapp 40 Kilometer vor dem Ziel, zerfiel die Spitzengruppe und lediglich Daryl Impey (Orica-GreenEdge), Stig Broeckx (Lotto-Belisol) und Taylor Phinney (BMC) konnten sich dem heranstürmenden Feld erwehren und mit der Gruppe um Tom Boonen (Omega Pharma-QuickStep), Peter Sagan (Cannondale) und Cancellara auf die folgenden Kilometer gehen. In dieser Gruppe befanden sich mit Zdenek Stybar, Niki Terpstra und Stijn Vandenbergh noch drei Teamkollegen Boonens. Letzterer war es schließlich, der sich Van Avermaet an das Hinterrad heftete, als dieser 33 Kilometer sein Heil in der Flucht suchte.
Der Angriff des Belgiers war gut gewählt. Nachdem zuvor mehrere Attacken durch die konsequente Nachführarbeit der Omega Pharma-QuickStep-Fahrer verpufften, gelang es Van Avermaet, seine Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Und obwohl Vandenbergh keine Arbeit leistete, ging er mit einem Vorsprung von knapp einer Minute in die finale Passage des Oude Kwaremont. Dahinter war die Favoritengruppe inzwischen wieder größer geworden und wies nun auch Fahrer wie Bradley Wiggins (Sky), Alexander Kristoff (Katusha) und Filippo Pozzato (Lampre-Merida) auf.
Doch als Cancellara schließlich das Tempo erhöhte, waren sie ebenso wie die Omega Pharma-Kapitäne chancenlos. Einzig Vanmarcke gelang es, am Schweizer dranzubleiben und mit ihm am Ende des Paterbergs, der letzten Pflasterpassage des Tages, zu den Spitzenreitern aufzuschließen.
Erst jetzt begann Vandenbergh, sich in die Führungsarbeit der Gruppe einzubringen. Als er drei Kilometer vor dem versuchte, diese zu sprengen, war es Van Avermaet, der ihn konterte. Cancellara und Vanmarcke hatten zunächst etwas Mühe, den Anschluss wieder herzustellen. Auf der Zielgeraden hatte Cancellara schließlich die größten Kraftreserven.
Marcus Burghardt (BMC) belegte am Ende einen sehr starken zwölften Rang, nachdem er knapp 35 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt hatte und sich danach wieder an die Spitze heranarbeiten musste. John Degenkolb (Giant-Shimano) fuhr ebenfalls en starkes Rennen, hatte jedoch im Finale mehrfach Probleme auf den Pflasteranstiegen und musste sich mit Platz fünfzehn zufrieden geben.
Ergebnis
1. Fabian Cancellara (Trek) 6:15:18
2. Greg Van Avermaet (BMC) 0:00:00
3. Sep Vanmarcke (Belkin) 0:00:00
4. Stijn Vandenbergh (Omega Pharma-QuickStep) 0:00:00
5. Alexander Kristoff (Katusha) 0:00:08