Radsport: Nachdem der Sommer in Deutschland Einzug gehalten hat, kommen auch beim Giro d’Italia sommerliche Gefühle auf. Arm- und Beinlinge können vorerst im Koffer bleiben und Italien zeigt sich von seiner klassischen Seite. Die Strecke der zehnten Etappe führte topfeben durch die Poebene – die Wiege des italienischen Radsports. Doch nicht nur: in Modena ging es los, der Stadt der Ferraris und des Balsamico; über Parma mit seinen Spezialitäten erreichten die Fahrer das Ziel im pittoresken Salsomaggiore Terme, wo selbstredend ein Massensprint auf dem Plan stand. Diesen konnte auch der winzige Hügel fünf Kilometer vor dem Ziel nicht verhindern.
In Sachen Sprint und Rotes Trikot scheint alles auf einen Kampf Frankreich gegen Italien hinaus zu laufen. Wobei Frankreich einzig aber erfolgreich von Nacer Bouhanni (FDJ.fr) vertreten wird, Italien gleich von mehreren Fahrern. Zum Glück hatte Bouhanni heute einen Sprinthelfer der allerersten Qualität: Sebastien Chavanel, der ihm den Sprint alleine für mehr als einen Kilometer angefahren hat, nachdem Bouhanni schon abgeschlagen schien. Vor allem hielt er ihn auch aus dem üblen Massensturz 700 Meter vor dem Ziel heraus.
Bouhanni siegte am Ende ziemlich cool vor dem Italiener Giacomo Nizzoli (Trek) und dem Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge).
Cadel Evans hielt sich im Finale vorn im Feld und blieb von allen Stürzen des Tages verschont. Die Maglia Rosa konnte er dadurch souverän verteidigen.