Radsport: Die dritte Etappe der Tour de Suisse wartete mit angenehmen Temparaturen, aber auch einem langen Kanten auf. 200 Kilometer musste das Feld auf dem Weg von Sarnen nach Heiden zurücklegen. Am besten gelang dies Peter Sagan (Cannondale), dem das Etappenprofil wie auf den Leib geschneidert war.
Direkt nach dem Start war es Julian Kern (Ag2R-La Mondiale), der sein Heil in der Flucht suchte. Allerdings endete der Versuch bereits wenige Kilometer später im Konter von Martin Kohler (BMC) und Steven Kruijswijk (Belkin). Beiden gelang es, sich bis auf über fünf Minuten zu lösen. Die ersten Bergwertungen des Tages machten sie unter sich aus, während sich Björn Thurau (Europcar) dahinter die übrigen Punkte und damit einen weiteren Tag im Sondertrikot sicherte.
Nach 130 Kilometern war der Angriff des Fluchtduos Geschichte. Am Anstieg zum Wasserfluh war es dann kurze Zeit darauf der amtierende XC-Weltmeister Nino Schurter, der im Dress von Orica-GreenEdge die Rundfahrt bestreitet, der das Tempo erhöhte. Seinem Antritt folgte Laurent Didier (Trek). Später schlossen auch Thurau und Danilo Wyss (BMC) zu beiden auf.
Im Finale hob Thurau dann allerdings die Beine. An seiner Statt gelang es Valerio Agnoli (Astana) und Tosh van der Sande (Lotto Belisol) zur Spitze aufzuschließen. Das Quintett baute danach seinen Vorsprung bis auf eine Minute aus, bis im Feld Garmin-Sharp die Nachführarbeit organisierte.
Am vorletzten Anstieg vor dem Ziel war es dann zunächst auch Agnoli, der seine Mitstreiter attackierte. Diese konnten jedoch ihm jedoch folgen. Anders sah dies im Fall Van der Sandes aus. In der Verfolgung des Belgiers kam Agnoli zu Fall. Schurter wurde kurz darauf vom Feld gestellt. Van der Sande hingegen verteidigte seinen schmalen Vorsprung von knapp 20 Sekunden bis zum Zielanstieg, wo er dem Tempodiktat von Omega Pharma-QuickStep zum Opfer fiel.
Die belgische Equipe machte die Pace für den Gesamtführenden Tony Martin, der am Ende sein Gelbes Trikot verteidigen konnte. Im Kampf um den Tagessieg hatte er jedoch nichts zu vermelden. An der steilen Zielrampe war es zunächst Cadel Evans (BMC), der den Kampf eröffnete. An seinem Hinterrad folgte Sagan, der in der vorletzten Kurva an das Hinterrad von Michael Albasini (Orica-GreenEdge) sprang. Der Schweizer zeigte sich schließlich als Gentleman, indem er Sagan in der sehr engen letzten Kurve genug Platz ließ und ihn nicht in die Bande schickte. Die Freundlichkeit brachte ihm schließlich den zweiten Rang ein. Dahinter wurde Sergio Henao (Sky) Dritter. Rang vier ging an den Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida), Rang fünf an Evans.