Radsport: Die sechste Etappe der Tour de Suisse wies ein anspruchsvolleres Profil auf, als dies an den beiden Tagen zuvor der Fall war. Die Teams der kletterstarken Fahrer versuchten dabei den Gesamtführenden Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) unter Druck zu setzten.
Den Auftakt der knapp 195 Kilometer langen Etappe von Büren nach Delémont bestimmte jedoch eine vierköpfige Spitzengruppe. Vladimir Isaichev (Katusha), Michael Albasini (Orica-GreenEdge), Jacopo Guarnieri (Astana) und Jacobus Venter (MTN-Qhubeka) erfuhren sich über die ersten beiden Bergwertungen einen Vorsprung von über vier Minuten.
Dieser begann jedoch knapp 40 Kilometer vor dem Ziel am Col de Rangiers drastisch zu sinken. Allein versuchte sich Albasini, der sich von seinen Mitstreitern lösen konnte, gegen das von Sky angeführte Feld zu wehren. Doch nach 140 Kilometern an der Spitze war auch seine Flucht beendet.
Wenige Kilometer darauf attackierte Warren Barguil (Giant-Shimano) zusammen mit Björn Thurau (Europcar), der Punkte für die Bergwertung holen wollte, um seine Führung in dieser Wertung zu verteidigen. Doch das Feld gab keine Ruhe. Unter dem Tempodiktat Skys wurden beide wieder gestellt.
Am letzten Anstieg des Tages reihte sich auch BMC in die Führungsarbeit ein. Allerdings war es das Team IAM um Mathias Frank, dass schließlich den Ton an dem knapp drei Kilometer langen Le Rond-Pré vorgab. Einen Kilometer vor der Passhöhe ergriff der Schweizer schließlich Flucht. Ihm folgte Peter Sagan (Cannondale), der sich sogar leicht lösen konnte. Allerdings folgte ihm eine starke Gruppe, in der sich neben Martin auch Sergio Henao (Sky), Thibaut Pinot (FDJ.fr) und der amtierende XC-Weltmeister Nino Schurter (Orica-GreenEdge) befanden.
Gemeisam nahm die Gruppe die Abfahrt nach Delémont. Bis sich Sagan ein kleine Führung erarbeitete. Der als guter Abfahrer bekannte Slowake bekam schließlich Unterstützung von Marcus Burghardt (BMC). Der Zschopauer führte zudem Georg Preidler (Giant-Shimano) an Sagan heran. Doch dem Vorstoß war kein Glück bescholten.
Zwei Kilometer vor dem Ziel führte Martin das Feld an der Gruppe um Sagan vorbei. Und sorgte dafür, dass sich die Spitze des Feldes teilte. Sechs Fahrer konnten sich leicht lösen. Darunter auch Matteo Trentin, der vom Hinterrad seines Kapitäns zum Sieg sprintete. Zweiter wurde Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo), der Francesco Gavazzi (Astana) und Ben Swift (Sky) auf den dritten beziehungsweise vierten Rang verwies. Sagan wurde am Ende Fünfter.
Tony Martin geht damit als Führender in das morgige Einzelzeitfahren. Sein Vorsprung auf Tom Dumoulin (Giant-Shimano) beträgt sechs Sekunden. Auf Rang drei folgt mit zehn Sekunden Rückstand Peter Sagan.