Mit großer Vorfreude reisten wir am vergangenen Freitag in die Eifel, um die zweite Saisonhälfte des German Cycling Cups einzuläuten. Die meisten von uns mussten noch bis Nachmittags arbeiten, dementsprechend spät fand unser Zusammentreffen beim Italiener statt. Da wir nicht zum ersten mal am Rennkurs des Nürburgrings am Start standen, war uns bewusst wie viel Respekt man zu diesem Rennen im Gepäck haben sollte. Kaum sprach jemand über die harten 150 Kilometer war die Spannung förmlich zu spüren.
Nichtsdestotrotz war die Stimmung sehr gut, schließlich ist der Kurs für alle Fahrer hart und aus Erfahrung der letzten Jahre sind große Veränderungen im Gesamtklassement selten. Für die Teamwertung ist es jedoch ein sehr entscheidendes Rennen, vor allem seitdem die Platzierungen der besten Vier jedes Teams entscheidender sind, als die Einlaufzeiten. Der Start war erst um die Mittagszeit, so blieb uns die Ruhe entspannt zu Frühstücken und die letzten Vorbereitungen an den Rädern zu treffen. Das Wetter ließ zu diesem Zeitpunkt noch offen wie es sich tatsächlich entwicklen würde. So machten wir uns für alle Eventualitäten vorbereitet auf den Weg zur Rennstrecke. Doch kaum hatte sich der Nebel verzogen, blickte die Sonne hervor und es zeichnete sich ab wie heiß es werden würde.
Wir begrüßten Thomas (Teamfahrer des letzten Jahres) und seine Frau Marita, die extra für unsere Versorgung an den Ring gereist waren. Auch Rita, die gute Seele des Teams, war wieder mit dabei und so machten sich die drei bewaffnet mit Ersatzmaterial und Trinkflaschen auf den Weg zur letzten kleinen Steigung der Runde, um uns dort zu versorgen. Wir wollen uns alle an dieser Stelle für die helfenden Hände bedanken, ohne euch wäre es nicht möglich gewesen diese Hitzeschlacht zu überstehen.
Pünktlich um 12:50 fiel der Startschuss und kaum waren wir unterwegs verflog die Nervosität und wich der Konzentration, die für die Bewältigung der schnellen und steilen Abfahrten notwendig war.
Neben den bekannten Teams aus dem GCC haben sich in diesem Jahr auch viele internationale Fahrer für den Event gemeldet und vor Allem eine schlagkräftige Truppe von ehemaligen Profis um den Alpenspezialisten Bernd Hornetz hatte es in sich. Schon in den ersten Runden wurde ein sehr hohes Tempo auf der hohen Acht angeschlagen. Dies machte sich vor allem an den horrenden Rundenzeiten bemerkbar.
Unser Daniel hatte nicht den besten Tag erwischt und so galt es für uns ab der vierten Runde das Feld zu zerreißen, um auch die direkten Konkurrenten im Kampf um das gelbe Trikot aus den vordersten Rängen zu fahren. Letztendlich gelang am Ende der vierten und zu Beginn der fünften die Flucht nach Vorne und es bildete sich eine Spitzengruppe von ca. 10 Mann die später 8 Mann schrumpfen sollte. Mit dabei waren neben drei der ehemaligen Profis, der letztjährige Sieger des Rennens, zwei Fahrer von Stressacker und Christian, Stefan und ich für merkpur-druck.com. Wir hatten uns also eine gute Ausgangslage geschaffen und konnten schon Frühzeitig im Kampf um die Teamwertung die Jungs von Bürstner-Dümo distanzieren.
Die 8 Mann waren sich schnell einig und so arbeiteten wir alles zusammen, bis wir das letzte mal den Anstieg zur hohen Acht vor uns hatten. Der Anstieg war auch an diesem Tag wie schon in den Jahren zuvor der Gradmesser des Rennes und es gelang den drei ehemaligen Profis und Florian Vrecko ein so hohes Tempo anzuschlagen, dass zuerst ich reißen lassen musste und auch später kurz vorm Ende des Berges meine bedien Teamkollegen ein kleines Loch zu den Führenden hatten. Gemeinsam arbeiteten sie sich jedoch wieder nach Vorne und schafften den Anschluss an den vierten Fahrer, den Christian dann auch noch im Zielsprint stehen lassen konnte. So erreichten wir die Plätze 4,6,8 und mit einem ganz starken Till auf Platz 22 rundeten wir das Tages und Teamergebnis erfolgreich ab. Obwohl wir in den Spitzengruppe stärker vertreten waren schaffte es das Team Stressacker am Ende die exakt gleiche Punktzahl im Kampf um die Teamwertung zu erreichen, und in diesem Fall gilt laut Reglement die Platzierung des besten Fahrers, weswegen wir uns mit dem dritten Platz hinter Verve Cycling und dem Team Stressacker begnügen. Jedoch sind wir sehr stolz auf den starken Auftritt unseres Teams bei einem so anspruchsvollen Rennen. Auch Daniel konnte, trotzdem er einen echt schweren Weg hinter sich hatte, Dank der Unterstützung von Alex, Christoph und Till das gelbe Trikot erfolgreich verteidigen und den Punktverlust auf Sandro Kümmel und Marek Bosniatzki minimal halten. Nun gilt es in den nächsten drei Wochen diese starke Teamleistung fortzuführen. Wir sind sehr gespannt und freuen uns euch schon in wenigen Tagen aus Bochum zu berichten.
Bis dahin wünsche ich euch vie Spass auf Deutschlands Landstraßen.
Euer Friedrich