Radsport: Exakt 225 Jahre liegt der Sturm auf die Bastille zurück. Und stürmisch verlief auch die heutige zehnte Etappe der Tour de France am französischen Nationalfeiertag.
Direkt nach dem Start gab es mehrere Attacken. Noch vor der ersten von sieben zu fahrenden Bergwertungen hatte sich so die Gruppe des Tages gefunden. Darin vertreten waren mit Joaquin Rodriguez (Katusha), Peter Sagan (Cannondale), Jan Barta (NetApp-Endura) und Thomas Voeckler (Europcar) einige namhafte Fahrer, die sich zum Teil bis ins Finale vorn halten konnten.
Dies lag unter anderem an Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep), der in der Abfahrt vom zweiten Berg seinen Kapitän Michal Kwiatkowski an die Spitze heranfuhr und schließlich über die weiteren Berge hinweg bis zwanzig Kilometer vor dem Ziel das Tempo vorgab.
Zu diesem Zeitpunkt war mit Alberto Contador (Tinkoff Saxo) nach Chris Froome (Sky) bereits der zweite Favorit aus dem Rennen ausgestiegen. Auf dem Weg zum höchsten Punkt des Tages, dem Col du Platzerwasel war der Spanier gestürzt. Zwar setzte er seine Fahrt zunächst fort, stieg allerdings wenige Kilometer später aus.
Damit lag das Augenmerk erneut auf Vincenzo Nibali (Astana), der die Gesamtführung gestern an den Franzosen Tony Gallopin (Lotto Belisol) verloren hatte. Dieser kämpfte heute verbissen. Gegen den Italiener kam er jedoch nicht an.
Dieser setzte seine Mannen an die Spitze der Verfolgergruppe, die sich im Finale auf die Verfolgung von Rodriguez machte. Der Spanier sicherte sich heute das Bergtrikot und löste sich eingangs des letzten Anstiegs von seinem letzten Begleiter, dem Polen Kwiatkowski.
Den Vorsprung von 1:30 Minuten pulverisierte Nibali schließlich mit einem Antritt knapp 2,5 Kilometer vor dem Ziel. Als Solist begab sich der Italiener auf die Verfolgung von Rodriguez, den er unter dem Teufelslappen stellte.
Den letzten Kilometer nahmen beide gemeinsam in Angriff. Dahinter litten die Konkurrenten Nibalis und mühten sich um Schadenbegrenzung.
500 Meter vor dem Ziel musste Rodriguez sich dem Tempo Nibalis ergeben. Dieser stürmte solo dem Ziel am La Planche des Belles Filles entgegen und nahm der verbliebenen Konkurrenz weitere wichtige Sekunden ab.
Thibaut Pinot (FDJ.fr) verlor als Zweiter 15 Sekunden auf Nibali. Alejandro Valverde (Movistar) führte mit 20 Sekunden Richie Porte (Sky) und Romain Bardet (Ag2R La Mondiale) ins Ziel. Leopold König vom Team NetApp-Endura büßte 50 Sekunden ein, Rui Costa (Lampre-Merida) und Bauke Mollema (Belkin) verloren 1:07 Minuten. Tony Gallopin verlor mit einem Rückstand von 4:44 Minuten nach nur einem Tag das Gelbe Trikot des Gesamtführenden.
Damit geht Nibali in Gelb in den morgigen Ruhetag. In der Gesamtwertung folgt ihm Porte mit 2:23 Minuten. 2:47 Minuten Rückstand weist Valverde auf dem dritten Rang auf.
Ergebnis
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Gesamt
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