Radsport: Der US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp) war als einer der Geheimfavoriten in die Tour de France gestartet. Gestern erlebte der 25-Jährige seine persönlich Tour der Leiden.
Pitbull, wie Talansky auch genannt wird, kam in der ersten Tour-Woche zwei Mal schwer zu Fall und verletzte sich dabei am Rücken. Die aus den Verletzungen resultierenden Schmerzen konnte man ihm gestern ansehen. Während Tny Gallopin (Lotto-Belisol) um den Etappensieg kämpfte, wehrte sich Talansky gegen das Zeitlimit.
Die Tour de France hatte bereits die Aufgabe des US-Amerikaners verkündet, nachdem dieser vom Rad gestiegen und für vier Minuten mit seinem Sportlichen Leiter Robbie Hunter am Straßenrand diskutiert hatte. Doch dann setzte Talansky seine Fahrt unter Tränen fort, als letzter Fahrer des Feldes erreichte er schließlich das Ziel in Oyonnax – 32 Minuten hinter Gallopin und vor dem Besenwagen.
„Ich habe es für meine Teamkollegen getan“, so Talansky, „nach all der Arbeit, die sie für mich in diese Tour gesteckt haben.“ Hunter fügte dem hinzu: „Als er am Straßenrand stand, überkamen ihn seine Gefühle. Ich habe ihm gesagt, dass es seine Entscheidung ist, ob er aussteigen möchte, oder nicht. Aber ich habe die Situation auch schon durch und meinen Ausstieg später bereut.“
Das Team Garmin-Sharp wird heute vor dem Start der 12. Etappe entscheiden, ob Talansky die Tour aufgrund seines Gesundheitszustandes fortsetzen kann, oder nicht.