Radsport News: Die Staatsanwaltschaft im italienischen Rimini hat die Ermittlungen im Todesfall Marco Pantani wieder aufgenommen. Die Beamten ermitteln nun wegen des Verdachts auf Totschlag. die Familie des Radstars hatte schon seit langem darauf gedrängt.
Schon als wir im Februar bei den Feierlichkeiten zum zehnten Todestag Marco Pantanis gemeinsam mit Jan Ullrich zu Gast waren, war von Seiten seiner Familie eines stets klar geäußert worden: „Wir werden nicht aufgeben, bis die wahren Hintergründe um Marcos Tod nicht endgültig geklärt sind. Es war kein Selbstmord!“ wurde Mutter Tonina nicht müde allen zu entgegnen, die zehn Jahre lang von Selbstmord und Drogenmissbrauch sprachen.
Nun also hat die Staatsanwaltschaft Rimini die Ermittlungen tatsächlich wieder aufgenommen. Die italienische Sport-Tageszeitung Gazzetta dello Sport berichtete am heutigen Samstag, dass neue Beweise aufgetaucht seien, die die Neuaufrollung des Prozesses rechtfertigten. Der Rechtsanwalt der Familie Pantani, Adolfo De Rensis äußerte, dass Familie Pantani bei der Justiz erwirkt habe, dass bisher nicht berücksichtigte Aspekte jetzt überprüft werden.
Für Pantanis Familie war das sehr stark verwüstete Hotelzimmer stets erstes Indiz dafür, dass Marco gezwungen worden sein muss die tödliche Dosis Kokain zu nehmen. Schon 2004 ergaben die Ermittlungen der Kriminalpolizei Rimini, dass die Dosis, die in seinem Körper festgestellt wurde eine tödliche Dosis weit überstieg. „Marco wollte alles über das Doping-System auspacken was er wusste, deshalb musste er sterben.“
Wir dürfen gespannt sein, was die Polizei in den nächsten Wochen und Monaten zum Fall Pantani herausfinden wird. Schon 2004 wurden drei Drogendealer im Laufe der Ermittlungen verhaftet und verurteilt. Wir werden weiterhin berichten.