Am vergangenen Sonntag startete eine kleine Truppe vom Team GREEN’N FIT beim legendären Ötztaler Radmarathon. Marion Wittler, Tim Take sowie Betty Gerke und Marc Loew nahmen die 238 Kilometer und gut 5500 Höhenmeter unter die BMC Teammachines.
Von ihrem ganz persönlichen Ötzi berichten dieses Mal Betty und Marc:
Nachdem Betty und ich uns entschlossen hatten, das Projekt Ötzi 2014 in Angriff zu nehmen, begann mit dem Giro Delle Dolomiti und zwei Marathons hier vor der Haustür unser Training. Wir wussten ja, was auf uns zukommen wird.
Somit packten wir unsere Räder schon Donnerstagabend ins Auto. Freitagmorgen um 8 Uhr begann schließlich die 750 Kilometer lange Anreise – eine, die man nicht unbedingt zweimal erleben möchte. Betty legte unsere Handys in ihre Tasche und bemerkte plötzlich, dass die Cola-Flasche, die sich ebenfalls darin befand, ausgelaufen war. Unsere Handys hatten eine gute Dusche erhalten.
Unterwegs ereilte uns das nächste Übel. Die Servopumpe war überhitzt und wir mussten eine Zwangspause an einer Tankstelle einlegen. Nach einem Anruf beim Autoservice, lief die Pumpe wieder von alleine – seltsam. Auf der Fahrt versuchten wir die Handys wieder zu beleben. Dies war leider zwecklos.
Zum Glück hatten wir noch Garantie auf die Geräte und in Ulm konnte man uns so in einem Shop Abhilfe leisten.
Während Betty mit laufendem Motor vor dem Shop wartete, sprangen wir in den Laden, wo die Mitarbeiterin mein Handy mit einem Reset wieder zum Leben erweckte. Danach ging es weiter nach Sölden.
Im Hotel angekommen, hieß es erst einmal Auspacken. Leider fiel uns dabei auf, dass ich Bettys Pedale daheim vergessen hatte. Nach dem Einchecken gingen wir dann zum Abendessen und danach trafen wir uns noch mit Dominik Hofeditz aus Kassel, tranken ein Bier und setzten einen großen Haken hinter diesen chaotischen Tag.
Nach dem Frühstück hieß es Pedale organisieren und nach Sascha schauen, der für mich ein Satz DT Swiss Laufräder mitgebrachte hatte. Die Übergabe klappte diesmal ohne Probleme. Danke nochmals dafür und natürlich für Bettys Ersatzpedale.
Bei der Abholung der weiteren Unterlagen haben wir viele Bekannte und Freunde getroffen. Am Nachmittag wollten wir uns dann eigentlich warmfahren, doch nach exakt 3,78 Kilometern stoppte uns der Regen.
Nach dem Abendessen sind wir um 22 Uhr ins Bett, denn die Nacht sollte ja bereits um 4 Uhr vorbei sein.
Und so war es auch: aufstehen, duschen und um 5 Uhr frühstücken. Im GREEN’N FIT-Rennoutfit sind wir dann gegen 5.45 Uhr an den Start gerollt, wo wir mit 5000 anderen Verrückten auf die Sirene warteten. Pünktlich um 6.45 Uhr ging es schließlich mit Hubschrauberbegleitung flott Richtung Ötztal.
Kurz vor dem Anstieg zum Kühtai entledigten wir uns unserer Jacken und Ärmlinge. Das Kühtai erreichten wir sehr entspannt nach 2 Stunden Fahrzeit. Oben angekommen, hieß es, sich wieder warm einzupacken und Richtung Innsbruck zu fahren. Zum Glück war die Abfahrt trocken und keine Tiere auf der Straße.
Zur Auffahrt schlossen wir dann mehrere Gruppen auf und trafen unterwegs dann unsere Marion, Miss Marathon. So rollten wir in einer größeren Gruppe über den Brenner. Am Anstieg zum Jaufenpass erwarteten uns schon Nick Nagel und dessen Freundin Petra Köhler. Nach einem kurzen Plausch ging es wieder auf’s Rad und hoch auf den Jaufenpass.
Nach einem weiteren kurzen Stopp kam Betty plötzlich nicht mehr ins Pedal. So musste sie schließlich noch einige Kilometer einbeinig belastend fahren, bis uns der Service helfen konnte.
Oben am Jaufenpass zogen wir uns erneut umziehen, aßen etwas und begaben uns Richtung Timmelsjoch. Plötzlich kam Regen auf. Wir drosselten das Tempo. Am Timmelsjoch erwartete uns dann der Horror: Dauerregen und eisige Kälte. Also alles, was Betty und ich am Radfahren lieben. Meine Motivation war auf dem Nullpunkt. Meine volle Konzentration galt ab jetzt dem Fluchen.
Oben am Pass wechselten wir in unsere zuvor deponierten Sachen, bevor wir die Abfahrt langsamer in Angriff nahmen, als das Wasser, dass die Straße runterschoss. Abartig dieser Regen, dachte ich mir, während wir mit Tempo 30 in Richtung Sölden schlichen. Im Ziel angekommen, waren wir völlig durchgefroren. Hier nochmals 1000 Dank an Alex Bauer für die Decken.
Wir sind dann schnell ins Hotel, um uns unter der Dusche und in der Badewanne aufzutauen.
Das war ein ganz schönes Stück Arbeit für einen Traum.
Liebe Grüße Betty und Marc