Blog: Die Zeit vergeht wie im Flug. Australien rückt näher. Die Tage werden gefühlt immer kürzer. Das Wetter hat sich etwas abgekühlt. Der Winter hat nun auch auf Mallorca Einzug gehalten. Schon verrückt, dass wir vor ein paar Tagen noch kurz/kurz unterwegs waren und nun wie die Eskimos auf dem Rad sitzen. Denn an das spanische Temperaturgefühl haben wir uns eher angepasst als uns lieb ist. Jetzt wird bereits bei 15 Grad Celsius gejammert. Aber der Abflug nach Australien ist nicht mehr fern. Am Mittwoch geht es nach Frankfurt. Dort hält Jo noch ein Bikefitting-Seminar in Zusammenarbeit mit medi. Ab Sonntag heißt es hoffentlich wieder so richtig schwitzen, da in Down Under ja der Sommer beginnt.
Bis dahin wird die Müdigkeit eher noch zunehmen. Es mag sich erst einmal nicht viel anhören, aber mein Trainingspensum liegt bei über 30 Stunden pro Woche (20 davon im Sattel, 7 im Schwimmbecken und 6 beim Laufen). Es ist nicht nur das Training allein zu bewältigen, sondern auch gesunde Ernährung, Ruhephasen, Physiotherapie, Reiseplanung und Organisation und vieles mehr.
Um mal ganz konkret zu werden, ein typischer Tag bei mir sieht so aus: halb sieben aufstehen, frühstücken, dann von 7:30 bis 9:00 Uhr schwimmen. Mit dem Rad zurück nach Hause radeln, ein großes Frühstück einnehmen, kurz E-Mails und Facebook checken, dann drei Stunden aufs Rad mit anschließendem Koppellauf – und schon ist es vier Uhr nachmittags. Noch ein paar Sachen am Schreibtisch erledigen, einkaufen gehen, Abendbrot machen, Problemzonen behandeln lassen und ab ins Bett. Viel Zeit für Familie und Freunde bleibt da leider nicht mehr. Dabei ist es gut, dass mein Coach ja nicht nur mein Coach ist, sondern auch zugleich Lebenspartner, Physio, Radmechaniker … Wenn ein bestimmter Chaospegel in unserer häuslichen Ordnung erreicht ist, weiß er, dass mal wieder ein Tag mit etwas weniger Training angebracht wäre … sollte natürlich die Ausnahme bleiben.
Jo ist bereits am Sonntag mit seinem Athleten Markus Hörmann nach Deutschland geflogen. Kurz vor seiner Abreise machte er mir noch ein grandioses Geschenk: mein altes Rennrad von Giant (acht Jahre alt) ließ er wieder auf Vordermann bringen: neue Schaltung, neuer Lenker, neues Lenkerband – es ist jetzt wieder ein komplett neues Rad. Das war eine Überraschung! Mein Wettkampfrad verpackten wir bereits in den Radkoffer. So kann ich die restliche Zeit auf meiner Lieblingsinsel ungestört trainieren. Sonntags bin ich mit der spanischen Radgruppe drei Stunden durch die Gegend gedüst und im Nachgang noch zwei Stunden für mich alleine – viva la vida!
Nach so einem harten Trainingsblock (in vier Wochen 2.500 km auf dem Rad, 100 km im Wasser und knapp 300 km zu Fuß) freue ich mich schon auf meine Reisetage. Da heißt es viel essen und ausruhen, damit wir in Australien noch einmal einen 10-tägigen Trainingsblock einschieben können. Beim nächsten Mal hört ihr von mir von der ganz großen „Insel“ – bis dahin, Eure Diana