Cyclocross: Was für ein perfektes Rennwochenende. 8000 bis 9000 Zuschauer an den beiden Renntagen fanden den Weg nach Lorsch, in diese radverrückte Stadt. Nicht nur dass deren Bürgermeister Christian Schönung selbst das Rad unter die Schuhe nimmt, zeigt die totale Verbundenheit in diese Radregion zu diesem schönen Event. Und natürlich muss man die Athleten nennen, die in jedem Rennen bis und manchmal auch über die Grenzen gehen um diesen vielen Zuschauern das bieten zu können, was sie sehen möchten. Radsport der absoluten Spitzenklasse.
Bereits um 7.30 Uhr begann der Arbeitstag im Pressecenter beim GGEW City Cross Cup in Lorsch. Ein arbeitsreicher und sportlich attraktiver Renntag stand an, denn bereits um kurz vor 9 Uhr gingen die Jedermänner und Hobbyfahrer auf die immer noch topp in Form befindliche Rennstrecke. An diesem Tag fanden selbstverständlich auch wieder Rennen um den Titel eines Europameisters bzw. einer Europameisterin statt und die Starterfelder konnten sich sehen lassen. Im Jedermannrennen setzte sich erneut Andreas Thiel durch, bei den Jedermännern überquerte Zoltan Czaki vom team Velekontor die Ziellinie.
Im ersten Masterrennen der Jahrgänge 55 und älter gab es eine Goldmadaille für den BDR durch Josef Meisen aus Aachen. Im jüngeren Jahrgang (70 – 74) konnte sich der Franzose Jean-Marie Meuriot durchsetzen. Auch die Damen waren in einer Masters – Konkurrenz unterwegs. Laure Bouteloup/ Frankreich, Berit Strobl (Dorf-Erbach) und Pepe Philipps (VC Darmstadt) siegten jeweils in ihren Jahrgängen. Sehr überraschend und erfreulich der dritte Rang der Bensheimerin Kristin Endres, die erst vor einem Jahr zum Crosssport fand.
Bei den Masters 3 gab es Erfolge für den Valonen Dirk Mertens (1956 – 1965) und Mark Verloo/ Belgien. Sehr spannend gestalteten sich die Rennen der Masters 2, die jeweils durch deutsche Radsportler diktiert und am Ende auch gewonnen wurden. Thomas Hannäver/ Löhne und Michael Stenzel/ Blau-Weis Lohne gewannen ihre Altersklassen. Einen französischen Erfolg konnte Christophe Delmarre einfahren und der Schweizer Jürgen Graf siegte bei den Jahrgängen 1981 bis 1985.
Den Abschluss einer erneut reibungslosen Veranstaltung und einer sehr zufrieden stellenden Europameisterschaft bildete das C 2 – Rennen der Profis mit erstklassiger Besetzung. Und dieser Schlussaccord ließ die Radherzen der Zuschauer nochmal höher schlagen. Von Beginn an setzte sich eine Spitzengruppe mit enorm starken Deutschen Sascha Weber, dem Schweizer Meister Simon Zahner und dem Tschechen Mariusz Gil ab. Eine zweite Gruppe angeführt von den jungen Felix Drumm und dem heute sehr engagierten Paul Lindenau hielten lange mit. Doch ab der vierten Runde standen die drei Treppenaspiranten fest. Als sich dann Sascha Weber etwas abgesetzt hatte und die letzte Runde angebrochen war, stand eigentlich der Sieger fest. Nur ein Defekt hätte das verhindern können. Im Zielbereich war kaum mehr ein Platz zu finden. Die Zuschauer feuerten die Athleten frenetisch an und applaudierten den Radsportlern.
Ein wunderschönes Radwochenende ging mit einem deutschen Sieg zu Ende. Da war es klar, dass der Veranstalter Algis Oleknavicius mit einem riesigen Lächeln im Zielraum stand. Sichtlich stolz standen er und Bürgermeister Christian Schönung bei der Siegerehrung Spalier. Lorsch zeigte sich als perfekter Gastgeber, Algis Oleknavicius als ebenso perfekter Organisator, die Zuschauer sich als perfekte Kulisse für zwei ereignissreiche und bemerkenswerte Renntage. Crossradsport in Deutschland hätte durchaus in Deutschland eine Chance verdient. Der GGEW City Cross Cup und die Cross – Europameisterschaften in Lorsch 2014 waren bestes Beispiel dafür. (pfl)
Bild und Text: Sportsword