Test: Das Portfolio des Handschuhspezialisten von Roeckl ist groß und die Auswahl des richtigen Modells fällt ob dieser Fülle an verschiedenen Handschuhen durchaus schwer. Wir schauen uns heute den Rabal an, den Nachfolger des bis 2013 produzierten und sehr erfolgreichen Romagna. Der Rabal richtet sich an Tourenfahrer bei Temperaturen im niedrigen zweistelligen Bereich.
Das Know-How des bayerischen Handschuhspezialisten macht sich direkt beim ersten Anziehen des Rabals bemerkbar. Die Passform ist sehr gut, der Handschuh sitzt hervorragend – wenngleich der Schnitt eher für kräftige Hände mit kürzeren Fingern ausgelegt scheint. Die Manschette aus robustem Neopren bietet einen Klettverschluss und lässt sich so immer fest fixieren, unabhängig vom Umfang des Handgelenks – sehr schön.
Die Oberseite des Handschuhs ist für seine Klasse ungewöhnlich: Man findet nämlich hier vor allem weiche, baumwollähnliche Stoffe. Das ist eine angenehme Abwechslung zu den ansonsten recht steifen Soft- oder Hardshellmaterialien. Große Teile des Handrückens sind von reflektierenden Elementen durchsetzt, was die Sichtbarkeit bei schlechten Witterungsbedingungen deutlich erhöht. Ebenso findet man den inzwischen fast obligatorischen Fleece-Einsatz am Daumen, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.
Auf der Handinnenfläche stechen uns gleich die großflächigen, sehr dicken Polster ins Auge. Diese decken beinahe die Gesamte Handfläche ab – das ist ungewöhnlich und sicherlich Geschmackssache. Das Griffgefühl am Lenker leidet darunter sicherlich etwas, doch ebenso steigt der Komfort. Für lange Touren oder Fahrer mit empfindlichen Handinnenflächen sind die Polster natürlich ein Segen. Außerdem ist beinahe die komplette – im übrigen Wasserabweisende – Fläche mit rutschhemmenden Applikationen versehen, die für jederzeit festen Grip am Lenker sorgen. Zusätzlich befinden sich auf Daumen und Zeigefinger noch Beschichtungen, die eine Bedienung von Touchscreens ermöglichen.
Die Innenseite des recht dünnen Handschuhs ist leicht auferaut was für ein angenehm warmes Gefühl sorgt. Geht es mit dem Roeckl Rabal hinaus in die Kälte, erweist er sich als etwas schwachbrüstig für die kühlere Jahreszeit. Zwar sorgt die soeben angesprochene aufgeraute Innenseite für etwas wärme, aber der dünne Außenstoff vermag es nicht, die Hände über einen längeren Zeitraum warmzuhalten – zumindest nicht, wenn die Temperaturen auf unter 10°C fallen. Ebenso mag der Rabal Regen und Schnee nicht allzu gerne. Die Oberfläche ist zwar leicht wasserabweisend, doch bereits nach weniger als 5 Minuten mäßigem Regen bekommen wir feuchte Hände.
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