Test: Der schottische Radbekleidungshersteller Enduro ist hierzulande noch nicht allzu bekannt. Auf der Insel steht er schon seit vielen Jahren für preisgünstige und zugleich qualitativ hochwertige Funktionsbekleidung. Ob die Briten diesem Ruf auch mit der Endura Thermolite Biblong Winterhose gerecht werden, klärt unser Test.
Ganz schön schlicht kommt sie daher, die Hose aus dem Hause Endura. Ganz viel schwarz, zwei kleine reflektierende Fähnchen an den Beinabschlüssen und ein weißer Endura-Print – rein optisch ist die Trägerhose also nicht sonderlich aufregend, doch wenn die Leistung stimmt, dürfte das die wenigsten kümmern. Als Material kommt an der gut verarbeiteten Hose das hauseigene Thermolite-Material zum Einsatz. Interessant hierbei ist, dass man bei Endura nicht wie viele Konkurrenten auf einen Materialmix setzt, sondern die gesamte Hose aus derselben Membran besteht. Lediglich an den Oberschenkeln und den Knien kommen zwei Lagen zum Einsatz. Der Grund hierfür liegt in der besonderen Beschaffenheit des Thermolite-Materials: Zwar ist es nicht zu 100% winddicht wie viele Produkte der Konkurrenz, doch es soll trotzdem auch bei niedrigen Temperaturen warm halten – wie gut das funktioniert wird der spätere Praxistest zeigen.
Bei der Rückenpartie und den Trägern kommt wie inzwischen meist üblich ein Meshstoff zum Einsatz, an dem es überhaupt nichts auszusetzen gibt. Ansonsten ist auch die Verarbeitung auf durchweg hohem Niveau und muss sich nicht hinter der hochpreisigen Konkurrenz verstecken: Saubere Nähte und qualitativ hochwertige und langlebige Prints wissen zu gefallen. Lediglich die Reißverschlüsse an den Beinen sind etwas hakelig.
Bei der Passform überrascht uns die Endura positiv: Die schwarze Trägerhose sitzt sehr gut und das Material fühlt sich überhaupt nicht nach Winterhose an: Es ist stretchfähig und wirkt nie starr oder einengend – hier kann die Thermolite Biblong auch deutlich teurerer Konkurrenz Paroli bieten. Das Sitzpolster hingegen ist sehr einfach und für unseren Geschmack etwas zu dick: Zwar bietet es viel Komfort, aber es trägt schon ein wenig unangenehm auf und so ein bisschen Windelgefühl bringt es auch mit sich. Fans von Schlaufen an den Beinabschlüssen dürfen sich freuen: Die mehr und mehr vom Markt verschwindenden Straps finden sich noch an der Endura und sorgen für den richtigen Sitz, auch wenn das Anziehen so ein klein wenig länger dauert.
Wie schlägt sich die Endura-Hose nun also in der Praxis? Wir waren angesichts des eingangs erwähnten Verzichts auf komplett Winddichte Materialien gespannt. Zuallererst fällt die sehr weiche, fast flauschige angeraute Innenseite auf: Sofort wird uns warm um die Beine. Wir schwingen uns bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auf das Rad und sind einmal mehr überrascht von der sehr guten Performance der Hose: Uns bleibt schön warm, ohne dass es unangenehm heiß wird. Nach einiger Zeit peitschen uns allerdings einige Windböen entgegen und wie erwartet lässt das Material hier etwas Federn: Es fühlt sich ein wenig an, als würde die Kälte in die Hose pressen. Lässt der Wind jedoch wieder nach, bleibt uns aber auch bei höherer Geschwindigkeit schön warm. Toll ist auch die allumfassende Teflon-Beschichtung der Hose, durch die die Endura Thermolite Biblong komplett wasserabweisend ist, egal ob Vorder- oder Rückseite, ob Oberschenkel oder Waden.
[pricemesh]