Test: Sugoi ist japanisch für „großartig“ oder „sensationell“ – mit dieser Namensgebung setzt sich der kanadische Hersteller selbst eine hohe Messlatte. Ob er dieser bei der Sugoi RS Firewall Bib Tight gerecht wird, klären wir im Test.
Bereits beim Auspacken sorgt die Firewall Bib Tight für ein erfreutes Grinsen in unseren Gesichtern: Entgegen dem momentanen Trend hat man sich bei Sugoi dazu entschieden, an der Firewall Bib Tight kleine Schlaufen an den Beinabschlüssen anzubringen. Das erschwert das Anziehen zwar minimal, dafür sorgt es aber auch dafür, dass die Hose immer dort sitzt, wo sie sitzen sollte und nicht verrutscht. Wer die Schlaufen nicht möchte, kann diese ganz einfach abschneiden, wie uns ein aufgedrucktes Scherenlogo verrät. Auch ansonsten macht die Hose einen durchweg sehr wertigen Eindruck – unterschiedliche Materialien, ein hochwertiger Reißverschluss am Bauch und saubere Nähte überzeugen.
Bei der Firewall Bib Tight handelt es sich um die nach eigenen Angaben wärmste Hose von Sugoi – um den Anforderungen während des Wintertrainings gerecht zu werden, kommen zwei unterschiedliche Materialien zum Einsatz. An wind- und kälteempfindlichen Stellen wie dem unteren Rücken und den Oberschenkeln kommt ein deutlich festerer und dickerer Stoff zum Einsatz, der zudem noch auf der Innenseite leicht angeraut ist. Leider ist dieses Material auch spürbar weniger stretchfähig als der Rest der Hose – ein Umstand, der gerade zu Anfang schon etwas unangenehm auffällt.
Beim Sitzpolster kommt das bewährte Formula FX zum Einsatz: Es gibt wohl kaum ein anderes Sitzpolster auf dem Markt, das den Mittelweg zwischen Komfort und Performance so gut trifft wie das Sugoi-Sitzpolster. Im Bereich der Sitzknochen deutlich verstärkt, ansonsten angenehm dünn ermöglicht es auch längere Ausritte ohne große Schmerzen am Gesäß. Neben dem Sattel stellt sich aber dennoch kein „Windelgefühl“ ein. Sehr schön.
So gut wie Hose bis hierhin abgeschnitten hat, so enttäuscht wurden wir von ihrer Witterungsbeständigkeit. Das ist nicht falsch zu verstehen: Die Firewall bietet einen durchaus ausreichenden Schutz vor Wind und Wetter auch bei kühlen Temperaturen, doch bewegt sie sich hier nicht ganz auf dem Top-Niveau das wir angesichts des sonst so guten Eindrucks erwarteten. Die windabweisenden Einsätze funktionieren zwar durchaus, sind für unseren Geschmack aber zu klein dimensioniert. Daneben, darunter, darüber wird uns schnell kühl, weil der kalte Herbstwind beinahe widerstandslos durch die Hose pfeift. Für Temperaturen im einstelligen Plusbereich mag das noch ausreichend sein, geht es aber in Richtung Gefrierpunkt, wird es schnell kalt in der Firewall Bib Tight. Immerhin: Die Imprägnierung des Materials funktioniert gut und hält uns und das Material auch während kurzer Regenschauer trocken – erst nach ca. 10 Minuten dringt das Wasser langsam in die Fasern ein.
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