Radsport: Seit der Lizenzerteilung für den höchst umstrittenen Rennstall Astana gab es immer wieder Diskussionen – Funktionäre, Profis und Experten zweifelten beinahe unisono daran, ob das kasachische Team ob seiner Dopingvergangenheit eine World Tour Lizenz erhalten sollte. Jetzt fordert die UCI in einer Pressemitteilung den Lizenzentzug.
Als die Lizenzkommission im Dezember Astana die Lizenz erteilte, gab diese gleichzeitig beim sportwissenschaftlichen Institut der Universität Lausanne ein Gutachten in Auftrag, von dessen Ergebnis auch das Bestehen der Lizenz abhängig gemacht wurde. Die UCI hat dieses Gutachten nun unter die Lupe genommen und kommt zu dem Entschluss, dass es eine „erhebliche Diskrepanz zwischen den im Dezember gegenüber der Lizenzkommission kommunizierten Strukturen und der Wirklichkeit“ gebe. Insofern gebe aus aus Sicht der UCI dringliche Gründe für die Kommission, die Entscheidung vom Dezember zu überdenken – der Weltverband selbst fordert gar explizit den Entzug der Rennerlaubnis.
Neben dem Gutachten aus Lausanne gibt es noch weiteres belastendes Material: Der UCI wurde Einsicht in Auszüge aus der Padova-Untersuchung gewährt, die einzelne Mitglieder des Astana Teams betreffen und anscheinend belasten. Auch diese Auszüge wurden der Lizenzkommission weitergeleitet. Die UCI selbst wird sich bis zur Entscheidung der Kommission nicht mehr zu dieser Angelegenheit äußern heißt es außerdem in der Pressemeldung.