Radsport: Am heutigen Sonntag startete die zwölfte Ausgabe der Absa Cape Epic, dem wohl härtesten Marathon-Rennen der Welt. Das Schweizer Team um Fabian Giger und Martin Gujan hat dabei überraschenderweise den Prolog für sich entscheiden können und geht mit dem Leadertrikot in die morgige Stage.
“Zum ersten Mal starte ich im Leadertrikot beim Cape Epic, das ist schon toll”, meinte der Überraschungssieger des Prologs, der Schweizer Fabian Giger (Team Novus OMX Pro). Zusammen mit seinem Partner Martin Gujan hatten sie den Favoriten des bekanntesten Mountainbikerennens der Welt 18 Sekunden auf der 20-Kilometer-Schleife abgenommen. Karl Platt und Urs Huber (Team Bulls) waren als Zweite fünf Sekunden vor dem favorisierten Investec-Songo-Specialized Team ins Ziel der Universität Kapstadts gekommen.
Der Schweizer Specializedfahrer Christoph Sauser hatte ausnahmsweise mit den harten Anstiegen und dem hohen Tempo seines Partners, Olympiasieger Jaroslav Kulhavy zu kämpfen. “Am Ende des Rennens habe ich mich dann wieder besser gefühlt”, sagte Sauser. Ich denke morgen bei der längeren Strecke wird das dann wieder funktionieren.”
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Einige Schrecksekunden hatte der viermalige Epic-Gewinner Karl Platt zu überstehen, als vom begleitenden Hubschrauber sehr viel Staub aufgewirbelt wurde. “Ich konnte den Track nicht mehr erkennen, zum Glück hat sich der Staub sehr schnell verzogen, aber ich bin ganz schön erschrocken”, meinte Platt im Ziel.
Das Schweizerisch-Südafrikanische Team Kargo Pro MTB mit Emil Lindgren und Brendon Davids wurden vierte vor den Profis von Multivan Merida, José Hermida und Rudi van Houts. Die ebenfalls zum engen Favoritenkreis zählenden Topeak Ergon-Fahrer Kristian Hynek und Alban Lakata kamen auf Rang 7 ins Ziel. “Wir haben uns an Christoph und Jaro orientiert”, meinte der ehemalige Marathonweltmeister Lakata, “und wollten nicht zuviel Zeit auf diese verlieren.” Vorjahressieger Robert Mennen und der Amerikaner Jeremiah Bishop, ebenfalls Topeak Ergon, belegten Platz 9. “Beim Prolog kann man das Epic nicht gewinnen, man kann nur verlieren, wenn etwas schief läuft”, meinte Mennen.
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Ziemlich sauer rollten die Bulls-Fahrer Tim Böhme und Simon Stiebjahn über die Ziellinie. “Wir verbogen eine Kette, dann mussten wir den ganzen Anstieg hoch laufen und dann hat der Wechsel auch noch ewig gedauert”, meinte ein enttäuschter Böhme: Platz 72.
Klar vorne lagen die Vorjahressiegerinnen der Frauen, Ariane Kleinhans und Annika Langvad (RECM Specialized). „Das zeigt schon, dass wir gut in Form sind und unsere Teamarbeit klappt hervorragend“, sagte eine zufriedene Ariane Kleinhans im Ziel. „Vor allem wenn man bedenkt, dass wir gegen die besten Cross-Country-Fahrerinnen hier antreten“.
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Dreieinhalb Minuten nach den Schnellsten kam das Ascendis Health Team mit Jennie Stenerhag und Robyn de Groot an, den dritten Platz sicherten sich Milena Landtwing und Hielke Elferink (Meerendal Wheeler Cannondale) vor der Schweizerin Esther Süß mit Partnerin Alice Pirard (Meerendal Wheeler).
Die Österreicherin Christina Kollmann hatte vor dem Rennen einigen Respekt , denn sie tritt mit der mehrfachen Epic-Fahrerin Sally Bigham im Team Sellaronda Hero an. Doch mit einem 6. Platz konnte die österreichische Langstreckenspezialistin sich gut behaupten.
Einen unguten Epic-Start erwischte die Schweizerin Kathrin Stirnemann, die mit Bike-Legende Gunn-Rita Dahle Flesja antritt. Nach Magenproblemen war die Schweizerin völlig leer und kam völlig erschöpft ins Ziel. Platz sieben für das Frauenteam World Bicycle Relief.

Auf der morgigen Etappe wartet einer der legendärsten Anstiege der Epic- Historie auf die 1200 Fahrer: der Groenlandberg im Naturreservat der Holland Hottentots Berge. Aber nicht nur deswegen ist der Auftakt mit 113 Kilometern und 2800 Höhenmetern einer der härtesten Tage der 2015er Veranstaltung. Start und Ziel der Etappe 1 liegen im Weingut Oak Valley.