Radsport: Nachdem die UCI vergangene Woche etwas überraschend per Pressemitteilung den Lizenzentzug für das umstrittene Astana-Team gefordert hatte, will nun die L’Equipe erfahren haben, dass dem Team bis zum 20. März bleibt, gegenüber der Lizenzkommission Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Gleichzeitig bedeutet diese Deadline auch, dass das kasachische Team rund um Toursieger Vicenzo Nibali bis zum 20. März in jedem Fall seine Lizenz behält. Damit steht beispielsweise dem Start des des Italieners bei Tirreno-Adriatico nichts mehr entgegen. Der Rennstall hatte in einer ersten Reaktion angekündigt, der Kommission entlastende Unterlagen vorzulegen und darüberhinaus auch keinen Hehl daraus gemacht, eventuell rechtliche Schritte einzuleiten, um die WorldTour-Lizenz zu behalten. Auch ein Gang zum internationalen Sportgerichtshof CAS ist nicht ausgeschlossen.
Heute äußerte sich außerdem der Teamarzt Joost de Maeseneer zu den Vorwürfen. Der belgische Arzt, der in der Vergangenheit selbst mit Vorwürfen zu kämpfen hatte, verwies dabei auf die Astanas Mitgliedschaft im MPCC: „Wir sind Mitglied beim MPCC, welches widerum ein Teil des französischen Anti-Doping Programms ist. Wir haben ein Auge auf den Cortison Levels und verfolgen außerdem eine strikte keine Nadeln-Politik. Ergänzungsmittel von außen sind untersagt, ebenso wie Trainer die nicht Teil des Teams sind. Wir halten diese Vorgehensweise für Sinnvoll und auch deshalb sind wir 2013 MPCC beigetreten – im Gegensatz zu anderen WorldTour-Teams.“ Die Brüder Iglinskiy, die im letzten Jahr als Astana-Fahrer des Dopings überführt wurden, bezeichnet er in seiner Stellungnahme außerdem als „Idioten“ und „Einzelfälle“.
Es bleibt also spannend rund um Astana. Wir halten euch auf dem Laufenden.