Radsport: Am Ende war es dann doch eine Machtdemonstration des Australiers Richie Porte vom Team Sky. Er gewann das abschließende 9,5km lange Bergzeitfahren am Col d’Èze mit einem Vorsprung von 13 Sekunden auf den Zweitplatzierten Simon Spilak. In der Gesamtwertung hatte Porte am Ende nun also 30 Sekunden Vorsprung auf Kwiatkowski, Spilak und Costa.
Die finalen drei Etappen von Paris-Nizza mussten sich für Porte wie eine Achterbahn angefühlt haben. Nach dem überlegenen Sieg am Freitag vor seinem Teamkollegen Geraint Thomas folgte am Samstag ein Sturz – somit kam alles auf den letzten Tag, das traditionelle und kräftezehrende Bergzeitfahren am Col d’Èze an. Der Druck auf Porte war entsprechend hoch, schließlich lag der große Favorit vor dem letzten Renntag 36 Sekunden hinter Tony Gallopin (Lotto Soudal).
Natürlich wurmte Porte im Nachhinein der Sturz vom Samstag – aus seinem zuvor hauchdünnen Rückstand von einer Sekunde wurde so über eine halbe Minute: „Wir haben gestern Zeit weggeworfen – in einer so guten Position stürzen wir beide, das ist so ärgerlich. Wir sind mit zu hohem Reifendruck gefahren, das war alles andere als ideal. Es fühlte sich an wie auf einer eisglatten Fahrbahn,“ so der Australier über den Crash vom Samstag.
Trotzdem ging er einigermaßen positiv gestimmt in das gestrige Zeitfahren: „36 Sekunden sind natürlich eine Menge, aber ich war guter Dinge heute Vormittag. Bei allem Respekt für Tony [Gallopin], aber ich hoffte darauf, dass er von seiner gestrigen Performance etwas müde sein würde. Außerdem fahre ich diesen Anstieg so oft im Training und ich denke, dass ich dort sogar noch schneller bin als ich heute im Rennen war.“ Schnell wurde klar, dass sein Optimismus vollkommen gerechtfertigt war: Nach 20:23 blieb die Uhr bei seinem Lauf stehen – damit war er über 1:30 schneller als Tony Gallopin.
Auch Tony Martin zeigte eine wirklich gute Leistung: Er benötigte für 20:52 für die 9,5km und lag zeitgleich mit seinem Teamkollegen Michael Kwiatkowski auf Platz 4. Porte warnt die Konkurrenz schon einmal angesichts des bald startenden Giro: „Ich bin momentan in der Form meines Lebens […] Letzte Saison war die Hölle, aber jetzt bin ich wieder da. Der heutige Sieg gibt mir das nötige Selbstbewusstsein vor dem Giro. Ich weiß, dass ich dort ein großartiges Team als Unterstützung haben werde.“
Gesamtwertung Paris – Nizza 2015:
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1.,Richie Porte,AUS,Sky,29:10:41
2.,Michal Kwiatkowski,POL,Etixx – Quick-Step,0:00:30
3.,Simon Spilak,SLO,Katusha,
4.,Rui Alberto Faria Da Costa,POR,Lampre-Merida,
5.,Geraint Thomas,GBr,Sky,0:00:41
6.,Tony Gallopin,FRA,Lotto Soudal,0:01:03
7.,Jakob Fuglsang,DEN,Astana,0:01:05
8.,Rafael Valls Ferri,SPA,Lampre-Merida,0:01:24
9.,Gorka Izaguirre Insausti,SPA,Movistar Team,0:01:38
10.,Tim Wellens,BEL,Lotto Soudal,0:02:18
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