Radsport: Mit dem BMC Racing Cup startete die XC-Szene am vergangenen Wochenende in die neue Saison. Während sich einige der Topfahrer bereits auf Zypern in Rennmodus brachten, war diesmal auch Weltmeister Julien Absalon am Start und holte sich prompt seinen ersten Sieg im Regenbogentrikot.
Der BMC Racing Cup genießt unter der europäischen XC-Elite großes Ansehen und so verwunderte es am vergangenen Wochenende nicht, dass die Starterliste mit einige Hochkarätern gespickt war.
Er war es auch der bei den Elite Heeren am Ende des Tages ganz oben auf dem Podium stehen sollte, doch anfangs sah es für den Franzosen nicht allzu gut aus. Von einer Allergie geplagt ging Absalon geschwächt an den Start und zeigte sich in den ersten Runden lediglich an der Front der Verfolgergruppe.
Die Spitze zeigte sich spritzig und mit Elan. Diese wurde von seinem BMC Teamkollegen Ralph Näf angeführt, der jedoch in der zweiten Runde zu straucheln begann und Absalon aufschließen ließ. Gemeinsam mit Martin Fanger, Lars Forster und Reto Indergand zog er das Tempo an der Spitze an. Mit Erfolg: Forster und Indergand waren schnell abgehängt und auch Martin Fanger konnte in der siebten von neun Runden der Absalons Attacke nicht Stand halten. Nach verpatzten Start siegte Absalon mit 28 Sekunden Vorsprung vor Fanger und Forster. Lukas Flückiger wurde Vierter, Moritz Milatz wurde mit Rang sechs bester Deutscher.
Jolanda Neff hatte allen Grund zum Lachen. Die Thalerin setzte sich in der ersten von sieben Runden ab, baute ihren Vorsprung sukzessive aus, auch nachdem sie in den letzten drei Runden vermeintlich „etwas Gas raus genommen“ hatte.
Am Ende standen nach 27,3 Kilometern und 1:26:02 Stunden klare 2:14 Minuten Vorsprung auf Esther Süss auf dem Ergebnistableau. „Mit so einem Start-Ziel-Sieg war es natürlich perfekt für mich“, bilanzierte Neff ihren sechsten Sieg im BMC Racing Cup in Folge.
Esther Süss strahlte mindestens genauso wie die Siegerin. Nachdem das Cape Epic für sie nicht wie erhofft verlaufen war, sei sie ein wenig unsicher gewesen. Und am Samstag noch hatte sie kein besonders gutes Gefühl.
„Ich war schon nervös und gestern hatte ich müde Beine. Ich dachte, das wird nichts. Aber heute morgen hat der Physio gesagt, die Beine sind gut. Dann dachte ich, fahr’ einfach mal los. Dass es so gut gelaufen ist, darüber bin ich echt glücklich“, sagte Esther Süss.
Sie war über die gesamte Renndauer an zweiter Position und ließ die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin Sabine Spitz nicht heran kommen. 3:31 Minuten Rückstand wurden für die 43-jährige Deutsche gemessen. Nach ihrem ersten MTB-Rennen in der laufenden Saison zeigte sie sich allerdings sehr zufrieden.