Radsport: Heute Nachmittag berichtete ein lokaler Radiosender davon, dass die 54. Ausgabe des traditionell am 1. Mai stattfindenden „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ Ziel eines Terroranschlags gewesen sei. Nachdem die Veranstaltung zunächst wie geplant stattfinden sollte, wurde sie am heutigen Abend doch abgesagt. Die mutmaßlichen Attentäter wurden inzwischen gefasst.
Noch heute Nachmittag äußerte sich Veranstalter Bernd Moos-Achenbach zuversichtlich gegenüber der Deutschen Presseagentur: „Ich sehe im Moment keine Gefährdung des Rennens.“ Wenige Stunden später steht fest: Die Gefahr war sehr real und obwohl die mutmaßlichen Attentäter gefasst werden konnten, ist das Risiko noch zu hoch. Bei einem Großeinsatz der hessischen Polizei am Nachmittag im Frankfurter Vorort Oberusel wurde ein Ehepaar festgenommen – im Keller ihres Hauses fanden die Beamten eine funktionstüchtige Rohrbombe, mehrere hundert Schuss scharfe Munition und eine Panzerfaust. Auf die Spur des Paares kam die Polizei erst dank eines Hinweises einer Frankfurter Baumarktmitarbeiterin, die Ende März gemeldet hatte, dass ein Paar drei Liter Wasserstoffperoxid erstanden hatte. Der Stoff wird unter anderem auch zur Sprengstoffherstellung verwendet.
Der 35-jährige Mann ist polizeibekannt und scheint Verbindungen in die islamistisch-salafistische Szene zu besitzen. Seit Mitte April wurde das Ehepaar von der Kriminalpolizei observiert und der Mann hielt sich auffällig oft im Bereich des Streckenverlaufs des Frankfurter Straßenrennens auf. Heute Nachmittag erfolgte dann schließlich der Zugriff. Noch heute sollen die beiden dem Haftrichter vorgeführt werden. Auch wenn die beiden mutmaßlichen Attentäter nun festgenommen werden konnten, ist die Lage noch zu unsicher, um die Sicherheit von Teilnehmern und Zuschauern gewährleisten zu können. BDR-Präsident Rudolf Scharping bedauert die Absage: „Bedauerlich, aber eine Entscheidung, die dem Bedürfnis nach Sicherheit geschuldet ist. Schade, dass einzelne Leute etwas kaputt machen, worauf sich eine Millionen gefreut hatten.“