Radsport: Der Schweizer Florian Vogel und die Dänin Annika Langvad haben die zweite Runde der KMC MTB-Bundesliga in Heubach gewonnen. Bei der 15. Auflage des BiketheRock in Heubach gewonnen setzte sich Vogel an einem regnerischen Tag gegen seinen Schweizer Landsmann Mathias Flückiger und Moritz Milatz durch. Bei den Damen holte sich Langvad den Sieg vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Lisi Osl.
Auf dem matschigen, aber der matschigen, aber gut zu befahrbaren 4,3 Kilometer langen Strecke unter der Ruine Rosenstein konnten sich zuerst Mathias Flückiger (Stöckli Pro Team) absetzen, ehe Florian Vogel (Focus XC) die Lücke zu seinem Landsmann schloss, so dass an der Spitze ein Schweizer Duo das Geschehen bestimmte.
Sie vergrößerten den Vorsprung auf Weltmeister Julien Absalon (BMC Racing) bis auf 25 Sekunden und als der Franzose Ende der vierten von sechs Runden Defekt erlitt, war klar, dass auch er nicht mehr eingreifen konnte.
In der gleichen Phase begann Florian Vogel Druck auf Mathias Flückiger aufzubauen. distanziert. „Im steilsten Teil war Florian ein bisschen stärker als ich, im Downhill konnte ich jeweils wieder etwas Zeit gut machen“, schilderte Flückiger wie der Abstand zustande kam. „Ich habe seit Monaten immer wieder gesundheitliche Probleme und kann erst seit kurzem wieder richtig trainieren. Deshalb bin ich überrascht, dass es so gut lief“, freute sich Flückiger.
Florian Vogel setzte sich in der vorletzten Runde vollends ab und fuhr in1:26:28 Stunden zu seinem sechsten Saisonsieg, 1:04 Minuten vor Mathias Flückiger.
„Das ist mein Wetter, war es schon immer. Als ich den Wetterbericht gelesen habe, musste ich schmunzeln“, bekannte Florian Vogel. „Mathias war ein harter Gegner. Es war ein cooles Rennen und ich habe auch auf die richtigen Reifen gesetzt. Damit ist man gefahren wie auf Schienen. Es lief einfach wieder alles perfekt.“
Nach Absalons Defekt konnte Moritz Milatz (Koch Engineerin-Müsing Bikes) seinen Rückstand von 20 Sekunden auf Absalon egalisieren. Er konnte den Franzosen in der folgenden, der fünften von sechs Runden leicht distanzieren und eroberte so den dritten Rang (+1:39). Damit machte Milatz sein Vorhaben wahr und setzte seine Serie fort. Seit 2008 war der Freiburger in Heubach immer unter den besten Fünf.
„Ich habe mich gut gefühlt, schon im Training. Julien habe ich immer vor mir gesehen und ich hätte es ohne seinen Defekt zumindest versucht“, erklärte Milatz. „Ich freue mich riesig, dass ich in Heubach wieder auf dem Podest stehen darf.“
Julien Absalon hatte Reifen gewählt, die ihn zwar gut klettern ließen, ihm auf den Abfahrten aber einige Mühe bereiteten. „Ich habe vor zwei Wochen bei einem Rennen in Frankreich keinen Grip gehabt, diesmal war es das Gegenteil. Aber es war gut das mal zu probieren für den Fall, dass es beim Weltcup in Albstadt auch matschig wird“, nahm es der Vorjahres-Sieger gelassen, nachdem er mit 1:44 Minuten Rückstand das Ziel erreicht hatte.
Fünfter wurde überraschend der Brite Grant Ferguson (Betch.nl Superior Brentjens, +2:03) vor Vize-Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo). „Ich liebe solche Strecken mit langen Anstiegen“, sagte Ferguson.
Annika Langvad (Specialized) hat ihre aktuell prächtige Form auch in Heubach unter Beweis gestellt. Die Marathon-Weltmeisterin hielt sich nicht lange mit ihrer Konkurrenz auf. „Ich wollte mein eigenes Rennen fahren. Das ist mir auch gelungen. So war ich nicht in Überholmanöver verwickelt und konnte meine Linien und mein Rhythmus fahren“, erklärte die Dänin, nachdem sie 1:34 Minuten vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) das Rennen beendet hatte.
„BiketheRock, das liegt mir einfach, egal bei welchem Wetter“, meinte die jetzt dreifache Heubach-Siegerin noch.
Hinter ihr entwickelte sich zwischen der Österreicherin Lisi Osl (Ghost Factory Racing) und Dahle-Flesjaa ein interessantes Duell. Osl war im Anstieg etwas schneller, doch die Norwegerin konnte im Downhill dreimal wieder aufschließen. „Mir ist es in der vierten Runde dann gelungen oben vor Lisi in den Downhill zu gehen und den Vorsprung, den ich heraus gefahren habe, den konnte sie bis oben nicht mehr schließen“, erzählte Dahle-Flesjaa.
„Annika war eine Klasse für sich, mir ging es heute auch nicht so optimal, aber ich habe so ein Rennen für die Vorbereitung auf die Marathon-EM nächste Woche in Singen gebraucht“, meinte die 42-Jährige.
Lisi Osl war etwas skeptisch ins Rennen gegangen. „Vom Haiming habe ich mich nicht so gut erholt, deshalb hatte ich gemischte Gefühle. Umso erstaunlicher, dass ich mir mit Gunn-Rita so einen tollen Fight liefern konnte“, erklärte Osl, die mit 2:11 Minuten Rückstand das Ziel als Dritte erreichte.
Weitere 3:11 Minuten zurück erreichte die Deutsche Meisterin Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) als Vierte das Ziel. „Das Gefühl war noch nicht so wie es sein muss. Ich bin nach den letzten Wochen ohne Selbstvertrauen ins Rennen und bin jetzt froh, dass es wenigstens so gut ging. In der letzten Abfahrt hatte ich noch Plattfuß, aber es hat super Spaß gemacht in dem Matsch“, kommentierte Morath, die noch 34 Sekunden auf die Niederländerin Anne Terpstra (Habitat MTB Team) ins Ziel rettete.
Sofia Wiedenroth (AMG Rotwild) wurde Neunte (+10:21) und war damit hinter der Dänin Malene Degn (6., +6:40) die zweitbeste U23-Fahrerin im Feld.
„Das hat heute super Spaß gemacht. Ich mag es ja, wenn es so lange bergauf geht und den langen Downhill sowieso“, erklärte die Sigmarszellerin.