Radsport: Gestern Abend ging das Race around Ireland zu Ende – als erster der Solofahrer erreichte Bernhard Steinberger das Ziel und das bedeutet: Europameister! Fast 100 Stunden saß er in den vergangenen Tagen auf dem Rad und kurbelte unaufhörlich. Umso schöner, jetzt diesen Erfolg feiern zu können.
Bis wirklich zu den letzten Minuten war das Rennen spannend geblieben und Steinberger kämpfte mit dem späteren Zweitplatzierten Bernd Paul um den ersten Platz, den er sich in der Nacht auf Mittwoch gesichert hatte. Die vergangenen Tage waren eine enorme Belastungsprobe für ihn selbst, aber auch sein Team gewesen. Steinberger gönnte sich nur ganz kurze Pausen, um Kleidung zu wechseln oder die Muskeln für einige Minuten ruhen zu lassen – schlafen Fehlanzeige, wenn überhaupt, dann musste ein kurzer Powernap reichen. Die äußeren Bedingungen waren für irische Verhältnisse zwar gut gewesen, aber Nachts fiel das Thermometer auch mal unter 5°C – ganz schön ungemütlich auf dem Rad.
Auch das Team musste an seine absoluten Grenzen gehen. Teilweise musste der Fahrer 18 Stunden hinter dem Steuer ausharren und den Teamwagen über die engen Straßen der irischen Landschaft lenken. Der Navigator neben ihm – immer mit Routebook und Laptop im Blick – musste oft kurzfristig reagieren, umplanen und Steinberger sicher in Richtung Ziel geleiten. Auch Erkältungen, die sich die Teammitglieder neben dem kontinuierlich geöffneten Fenster einfingen, konnten sie nicht aufhalten und mit gemeinsamen Kräften war es am Donnerstag Abend um 18:04 geschafft – Bernhard Steinberger fuhr als erster der Solofahrer in Navan ins Ziel und damit zur Europameisterschaft im Ultracycling. Glückwunsch!