Radsport: Für John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat es doch noch mit dem Etappensieg geklappt. Der Frankfurter gewann die Schlussetappe in Madrid, Fabio Aru (Astana) ließ sich den Gesamtsieg nicht mehr nehmen.
Trostpflaster für das Team Giant-Alpecin: Nachdem Tom Dumoulin bei der gestrigen vorletzten Etappe das Rote Trikot des Spitzenreiters doch noch abgeben musste, sorgte John Degenkolb mit seinem Sieg auf der Schlussetappe für einen versöhnlichen Abschluss der Spanienrundfahrt. Nach mustergültiger Vorarbeit durch sein Team setzte sich Degenkolb in einem langen Sprint auf der leicht ansteigenden Zielgeraden durch. Danny van Poppel (Trek Factory Racing) und Jean-Pierre Drucker (BMC Racing) auf den Plätzen zwei und drei waren letztlich machtlos angesichts des wuchtigen Antritts des Deutschen.
Mit seinem Sieg konnte Degenkolb doch noch ein Erfolgserlebnis bei der diesjährigen Vuelta feiern, nachdem ihm bis dato das nötige Quäntchen Glück gefehlt hatte. Bei den wenigen Sprintankünften wurde er zweimal Zweiter, einmal Dritter und einmal Fünfter. Der Sieg dürfte ihm auch weiteres Selbstvertrauen mit Hinblick auf die Straßenweltmeisterschaft in zwei Wochen in Richmond/USA geben. Dafür war die Vuelta die perfekte Vorbereitung. „Natürlich muss man sich über die Berge quälen. Aber die Rennkilometer hier ersparen mir das Training. Und die Berge in den Beinen werden mir in Richmond sicher helfen“, erklärte Degenkolb am zweiten Ruhtage der Vuelta.
Wenige Sekunden nach Degenkolb rollte Fabio Aru jubelnd im Kreise seiner Astana-Teamkollegen über den Zielstrich. Der Italiener, der erst auf der historischen 20. Etappe das Rote Trikot des Gesamtführenden zurückerobert hatte, entschied erstmals eine dreiwöchige Rundfahrt für sich. Ein Etappensieg gelang ihm zwar nicht, aber er war der Konstanteste der Klassementsfahrer und konnte auf eine beeindruckende Mannschaftsstärke bauen.
Zweiter in der Gesamtwertung blieb Joaquim Rodriguez (Katusha), auf dem dritten Podestplatz rangiert Rafal Majka (Tinkoff-Saxo). Nairo Quintana (Movistar) schrammte knapp am Podium vorbei, kann angesichts der Krankheiten, die ihn im Verlauf der Vuelta plagten, mit diesem Ergebnis aber sehr zufrieden sein. Esteban Chaves (Orica – GreenEdge) komplettiert die Top-Five und könnte ein heißer Tipp für die Zukunft sein – ebenso wie der junge Louis Meintjes (MTN-Qhubeka), der Zehnter wurde.
Die Bergwertung sicherte sich Omar Fraile (Caja Rural – Seguros RGA), der die gesamten drei Wochen das weiß-blaue Trikot des besten Kletterers trug. In der Punktewertung gab es am letzten Tag noch einen Wechsel an der Spitze: Alejandro Valverde (Movistar) gewann den Zwischensprint des Tages und zog so Joaquím Rodriguez das Grüne Trikot auf den letzten Kilometern noch aus. Der wiederum kann sich als Sieger der Kombinationswertung mit dem Weißen Trikot trösten. Wie schon bei der Tour de France gewann das Team Movistar die Mannschaftswertung. Als kämpferischster Fahrer wurde Tom Dumoulin ausgezeichnet.
In den kommenden Tagen blickt Velomotion noch einmal ausführlich auf die Spanienrundfahrt zurück.
TV-Tipp: Best of Vuelta a España, Eurosport, Montag, 14.09.2015, 18.30 Uhr
Endresultat Etappe 21 Vuelta a España 2015
1. | John Degenkolb | Giant-Alpecin | 02:34:13 |
2. | Danny van Poppel | Trek Factory Racing | |
3. | Jean-Pierre Drucker | BMC Racing | |
4. | Daryl Impey | Orica-GreenEdge | |
5. | Tosh van der Sande | Lotto-Soudal | |
6. | Maximiliano Richeze | Lampre-Merida | |
7. | Nikolas Maes | Etixx Quick Step | |
8. | Kristian Sbaragli | MTN-Qhubeka | |
9. | Kevin Reza | FDJ | |
10. | Tom van Asbroeck | LottoNL-Jumbo |