Radsport: Wie Marcel Kittel und sein Team am heutigen Abend in einer Pressemitteilung bekanntgaben, werden sich die Wege des achtmaligen Tour-Etappensiegers und des deutschen Teams in der kommenden Saison trennen. Wohin der Weg des 27-jährigen gehen wird ist noch offen – es ist aber wohl davon auszugehen, dass sich Kittel dem Tony-Martin-Team Etixx-QuickStep anschließen wird.
Nun ist es also offiziell. Die Beziehung zwischen Giant-Alpecin und Marcel Kittel ist beendet. Wer die letzten Monate, insbesondere nach der Ausbootung Kittels für die Tour de France verfolgt hat, wird von der Trennung wohl nicht allzu überrascht sein. Auch wenn Spannungen zwischen dem Team und dem deutschen Sprinter nie wirklich zur Wort kamen, schien das Verhältnis seit Juli nachhaltig gestört.
Der Thüringer kam wohl in den vergangenen Wochen auf das Team-Management zu und bat um seine Freigabe, die ihm trotz noch eigentlich bis Ende 2016 laufenden Kontrakts nun auch gewährt wurde. Kittel selbst sagt, er brauche nach der schweren Saison 2015 einen neuen Anfang in einer neuen Umgebung. Kittel zeigt sich im Statement dankbar für die vorzeitige Vertragsauflösung: „Ich möchte dem Team Giant Alpecin besonders danken, dass es möglich war, dem Wunsch eines einzelnen zu entsprechen und diesen höher zu bewerten, als den Verlust eines Fahrers. Das ist in der harten Welt des Hochleistungssports relativ ungewöhnlich.“ Teammanager Iwan Spekenbrink wünscht Kittel jedenfalls alles Gute für seine nächste Station: „Er ist ein großer Athlet. Es wird dem Radsport insgesamt, den Fans und Marcel persönlich gut tun, dass er auch im nächsten [sic!] erfolgreich sprinten kann. Für uns ein Grund mehr, dem Wunsch des Fahrers zu entsprechen.“
Wohin der Weg für Marcel Kittel geht, ist noch offen. Immer wieder wurde sein Name mit dem belgischen Team Etixx-QuickStep in Verbindung gebracht, zuletzt von der üblicherweise gut informierten Tageszeitung Het Nieuwsblad. Bereits vor einigen Wochen äußerte sich Etixx-Chef Patrick Lefevre auf die Kittel-Gerüchte angesprochen vielsagend: „Ich hatte das Gleiche auch vor drei Jahren mit Cavendish. Er hatte einen Vertrag mit Sky, und ich wollte keine Gespräche führen, bevor ich nicht den Brief von Sky zu sehen bekam, dass er frei ist. So mache ich das in jedem Fall: Entweder gibt es ein Schreiben, dass jemand frei ist, oder ich führe keine Gespräche.“ Nun dürfte wohl die richtige Zeit für diese Gespräche gekommen sein.