Radsport: Wiederholt machen Gerüchte die Runde, dass der Chinesische Milliardär Wang Jianlin, Besitzer und CEO von Wanda Sports, ein Auge auf die ASO und die Tour de France geworfen hat. Heute berichtet das Wall Street Journal von ersten Gesprächen und Überlegungen bezüglich einer Übernahme. Eine andere Bekanntgabe aus dieser Woche macht dieses Szenario deutlich wahrscheinlicher.
Der chinesische Multimilliardär Wang Jianlin (Vermögen: ca. 30 Milliarden Euro) gehört zu den reichsten Menschen der Welt und ist als CEO der Dalian Wanda Group wohl mindestens ebenso einflussreich wie wohlhabend. Das Kerngeschäft der Wanda Group liegt zwar im Bereich Immobilien, doch in den vergangenen Jahren verstärkt das Börsennotierte Unternehmen seine Investitionen im Bereich Sport. So gehört der spanische Fußballclub Atlético Madrid zu 20% dem chinesischen Mega-Konzern und im vergangenen August Jahres kaufte man auch die World Triathlon Corporation, die Veranstalter der Ironman-Serie.
Immer wieder gab es Gerüchte, dass die Wanda Gruppe reges Interesse an einem Kauf der ASO hege – als Besitzer und Organisator der Tour de France und Mit-Organisator und -inhaber zahlreicher anderer Rennen und Rundfahrten ist das französische Sportunternehmen wohl das Schwergewicht im Radsport schlechthin. In seiner heutigen Ausgabe berichtet das Wall Street Journal wieder von Überlegungen und Gesprächen, die auf eine Übernahme der Amaury Sports Organisation hindeuten. Noch handele es sich jedoch ausschließlich um Überlegungen und konkrete Gespräche seien noch nicht erfolgt, berichtet das US-Wirtschaftsblatt weiter.
Besonders pikant wird die Angelegenheit deshalb, weil Wanda Sports im Februar letzten Jahres auch den Sportmarketingriesen InFront Sports & Media übernahm. Erst vor wenigen Tagen gab Velon, der Zusammenschluss von elf WorldTour-Teams eine 10-jährige Kooperation mit eben InFront Media bekannt. Natürlich könnte das alles nur ein großer Zufall sein – doch es scheint reichlich unwahrscheinlich. Gegenüber dem Australischen Radsport-Portal Cyclingtips gab sich Velon CEO Graham Bartlett bezüglich derartiger Pläne bedeckt: „In Zukunft wird es sicherlich auch viele Gespräche mit dem weiteren Umkreis von InFront Sports & Media geben. Dazu gehört natürlich auch Wanda Sports.“ Nach einem Dementi klingen diese Aussagen nun wahrlich nicht.