Radsport: Schock, Trauer, Wut – nach dem tragischen Tod des belgischen Radprofis Antoine Demoitié vermischen sich Emotionen in den Aussagen aus der Radsportwelt. Doch der Tenor ist klar – alle Beteiligten sind sich einig, dass es nun endlich an der Zeit ist, über ein neues Sicherheitskonzept für die Fahrer während der Rennen nachzudenken. Rückendeckung bekommt der Motorradfahrer aber von Wanty Groupe Gobert Mediendirektor José Been.
José Been (Mediendirektor Wanty Groupe Gobert): „Es war ein tragischer Unfall. Der Fahrer des Motorrads begleitete belgische Rennen schon seit über 20 Jahren. Er ist ebenso geschockt und betroffen über das Geschehene – wie wir alle. Das ist eine ganz andere Sache wie die Unfälle von Peter Sagan oder Stig Broeckx. Der Fahrer hat versucht noch zu bremsen, dabei die Kontrolle verloren und ist auf Antoine gestürzt.“
Gianni Bugno (CPA Präsident): „In diesen Stunden der Trauer über den Tod von Antoine möchten wir keine Diskussion auslösen. Aber wir sind so frustriert. Wir haben immer wieder betont, dass die Sicherheit der Fahrer an erster Stelle stehen muss und im letzten CCP Meeting haben wir noch nach detaillierten Plänen zur Umsetzung eines Sicherheitskonzepts gefragt. Ich möchte niemanden beschuldigen, aber zumindest zum Nachdenken anregen: Alle tragen die Verantwortung, dass die Sicherheitsstandards bei jedem Rennen auf dem höchstmöglichen Level sind.“
Alberto Contador (Tinkoff): „Mein tiefstes und herzliches Beileid an die Familie und Freunde von Antoine Demoitié. Es braucht endlich eine Kontrolle für Motorräder und Fahrzeuge!“
Marcel Kittel (Etixx – Quick-Step): „Es fühlt sich so unwirklich an, dass Antoine Demoitié seinen Sturz gestern nicht überlebt hat. Mein herzliches Beileid an Familie, Freunde und Teamkollegen.“
Brian Holm (Sportdirektor Etixx – Quick-Step): „Und jetzt?? (gerichtet an UCI)“
Björn Thurau (Wanty Groupe Gobert): „Lieber Antoine! Wir Teamkollegen möchten unsere gemeinsame Zeit nicht vergessen und werden dich immer in bester Erinnerung behalten!“
Bille Gaetan (Wanty Groupe Gobert): „Mit einer Organspende rettete Antoine Demoitié drei weitere Leben – ein Held bis zum Ende!“
Manuel Quinziato (BMC): „Die Trauer macht mich sprachlos. Das Gefühl, dass bessere Regeln das Unglück hätten verhindern können schmerzt so sehr.“
Michael Rogers (Tinkoff): „Müssen solche tragischen Umstände wirklich sein, damit sich etwas ändert? Bitte UCI und CPA – die Fahrer brauchen eure Hilfe. Würde es helfen, die Überholgeschwindigkeit der Motorräder auf 15-20km/h mehr als das Feld zu beschränken?“
Dan Martin (Etixx – Quick-Step): „Was für schreckliche Nachrichten. Die Radsport-Familie hat einen Bruder verloren. Motorräder sind eine Notwendigkeit in unserem Sport – sowohl für die Sicherheit als auch für die Medien. Doch bei der Leitung und Beaufsichtigung muss sich etwas ändern. Dass man das Peloton während der Abfahrt überholt, noch dazu während entscheidender Positionskämpfe – das ist einfach nicht sicher!“
Ramon Sinkeldam (Giant-Alpecin): „Vor acht Wochen wurde ich zusammen mit fünf Freunden frontal von einem SUV überfahren. Wir beschweren uns über unsere schlechte Form. Und jetzt lese ich die Neuigkeiten von Antoine…“
Jasper Stuyven (Trek-Segafredo): „Es wird endlich Zeit für weniger Motorräder während der Rennen. Oder zumindest eine Begrenzung der Geschwindigkeitsdifferenz während des Überholens. Es ist Zeit sich zu wehren!“