Radsport: Die Hamburg Cyclassics könnten in diesem Jahr zum vorerst letzten Mal in der Hansestadt an der Elbe ausgetragen werden. Das Hamburger Abendblatt berichtet von Überlegungen seitens des Veranstalters IRONMAN, das Traditionsrennen ab 2017 in eine andere Stadt zu verlegen. Nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Vattenfall klafft ein großes Loch im Budget.
Müssen die Hamburg Cyclassics ab kommendem Jahr in eine andere Stadt umziehen? Dieses Szenario scheint laut dem Hamburger Abendblatt ab 2017 als durchaus wahrscheinlich. Nach dem Ausstieg von Titelsponsor Vattenfall, der die Veranstaltung seit ihrer Premiere im Jahr 1996 finanziell unterstützt hatte, ist die Austragung für 2016 zwar gesichert, doch die Zukunft höchst ungewiss. „Falls hier die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben sein sollten, müssen wir ernsthaft überlegen, mit der Veranstaltung woandershin zu gehen, wo sie sich für unser Unternehmen besser rechnet,“ sagt Christian Toetzke, der das Rennen eins ins Leben rief und heute im Vorstand des Veranstalters IRONMAN sitzt.
Das Problem sei laut Toetzke, dass sich bis zum jetzigen Zeitpunkt kein lokales Unternehmen aus dem Hamburger Raum gefunden hat, das bereits ist, das finanzielle Loch von ungefähr einer halben Million zu stopfen. Man habe zwar vielversprechende Gespräche geführt, jedoch sei keines davon zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. In anderen Standorten sieht es hingegen wohl besser aus – so lägen bereits zwei unterschriftsreife 5-Jahresverträge in zwei anderen Städten vor. Einer davon aus einer deutschen Stadt, der andere aus einem Nachbarland. Sollte sich nicht bald ein Geldgeber in der Hansestadt finden, sieht man sich bei IRONMAN gezwungen, das Rennen, das im letzten Jahr sein 20. Jubiläum feierte, in eine andere Stadt zu verlegen. „Auch wenn mir als Hamburger das Herz blutet und der Standort in der Szene Kultcharakter hat, die Entscheidung wäre dann wohl alternativlos,“ stellt Toetzke gegenüber dem Hamburger Abendblatt klar.
Auch wenn der Austragungsort ab 2017 also noch unsicher ist, wird man am bewährten Konzept – also der Kombination von Jedermannevent und WorldTour-Rennen – festhalten. Ebenso gesichert ist die Veranstaltung in diesem Jahr. Am 21. August fällt der Startschuss in der Hansestadt. Möglicherweise zum letzten Mal.