Radsport: Bjarne Riis feiert heute sein Comeback auf der Bühne des Radsports. Nach seinem nicht ganz freiwilligen Rückzug 2015, als er von Besitzer Oleg Tinkov von seinem Posten als Tinkoff-Teamchef beurlaubt wurde, hatte der Däne bereits vor einigen Monaten seine Rückkehr in den Radsport angekündigt. Bei der heute startenden Dänemark-Rundfahrt ist es soweit.
Etwas mehr als ein Jahr hat sich Bjarne Riis Zeit gelassen, um nach seinem Ende bei Tinkoff-Saxo wieder in den Radsport zurückzukehren. Einige Zeit war auch gemunkelt worden, der Däne würde sich sein ‚altes Team‘ wieder zurückholen, da Besitzer und Riis Nachfolger Oleg Tinkov zum Jahresende seinen Rückzug angekündigt hatte. Diesen Gerüchten trat Riis jedoch bereits vor einigen Monaten entgegen und stellte gemeinsam mit seinem Partner Lars Seier – pikanter Weise ex-CEO der Saxo Bank – seine Vision eines Radsportteams vor. Der Fokus soll insbesondere auf jungen Talenten und deren Förderung liegen. Im Gespräch mit den Kollegen von cyclingnews.com ließ Riis zudem durchscheinen, dass man sich als langfristiges Ziel gesetzt habe, das neue Continental Team Virtu Pro-Veloconcept als Farmteam für eine zukünftige WorldTour Mannschaft aufzubauen.
Dass nun alles so schnell ging, lag insbesondere daran, dass das ’neue‘ Team bereits zuvor existierte: Es war als Team Trefor registriert und fuhr bereits in der Continental-Klasse, wurde nun jedoch von Riis und seinem Partner übernommen. „Sie haben sich bei mir gemeldet, mir erzählt, dass sich ein Sponsor am Ende des Jahres zurückziehen würde und mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, zu helfen,“ berichtet Riis. Eine nicht ganz unwichtige Rolle dabei könnte auch gespielt haben, dass sein Sohn Thomas Riis für den Drittdivisionär unterwegs ist.
„Ich habe mich mit Lars getroffen und wir haben uns gedacht ‚Das machen wir!‘,“ so Riis weiter. Vorerst gebe es keinerlei Ambitionen, mit dem Team eine höhere Rennklasse anzustreben – viel mehr, soll es später einmal die Talentschmiede für ein WorldTour Team werden. „Klar wollen wir dänische Talente fördern. Später möchten wir, dass dieses Team die Jugendmannschaft eines großen Rennstalls wird, den wir in Zukunft irgendwann gerne ins Leben rufen möchten,“ skizziert er die Zukunftspläne.