Radsport: In den kommenden Wochen blicken wir ausführlich auf die 18 WorldTour Teams der Saison 2017. Alles zu Fahrertransfers, zu den Teamrädern, ein Rückblick auf die vergangene Saison und die Ziele für das kommende Jahr. Den Anfang macht das französische Team von AG2R La Mondiale, bei dem sich vor allem in technischer Hinsicht vieles ändern wird.
AG2R La Mondiale: Transfers
Abgänge
Johan Vansummeren
Jesse Sergent
Guillaume Bonnafond
Jean-Christophe Péraud
Sébastien Minard
Damien Gaudin
Sébastien Turgot
Blel Kadri
Maxime Daniel
Zugänge
Rudy Barbier (Roubaix Metropole)
Oliver Naesen (IAM Cycling)
Stijn Vandenbergh (Etixx-Quickstep)
Mathias Frank (IAM Cycling)
Sondre Holst Enger (IAM Cycling)
Clément Chevrier (IAM Cycling)
Nans Peters (Neo-Pro)
Alexandre Geniez (FDJ)
Benoit Cosnefroy (Chambéry Cyclisme Formation)
Julien Duval (Armee de Terre)
Team 2017 (vorläufig)
Gediminas Bagdonas
Jan Bakelants
Romain Bardet
Julien Bérard
François Bidard
Mickaël Chérel
Benoit Cosnefroy
Nico Denz
Axel Domont
Samuel Dumoulin
Hubert Dupont
Etienne Fabre
Ben Gastauer
Cyril Gautier
Alexis Gougeard
Patrick Gretsch
Hugo Houle
Quentin Jauregui
Pierre Latour
Sébastien Minard
Matteo Montaguti
Domenico Pozzovivo
Christophe Riblon
Remy Rochas
Alexis Vuillermoz
AG2R La Mondiale: Teamräder und Komponenten
Zur kommenden Saison gibt es bei AG2R einen Wechsel bei den Teamrädern. In den letzten Jahren war man noch mit Bikes des deutschen Herstellers Focus unterwegs – ab 2017 nehmen Romain Bardet und Co. auf den Boliden des englischen Herstellers Factor Platz. 2007 gegründet, ist Factor hierzulande noch recht unbekannt, doch hat man dort bereits einiges an Erfahrung im Profibereich sammeln können. Das britische ProContinental Team ONE Pro Cycling ist seit seiner Gründung 2015 nämlich ebenfalls mit Rädern aus dem Hause Factor unterwegs.
Doch nicht nur bei den Teamrädern stehen bei der französischen Equipe Veränderungen an – auch in puncto Laufräder und Komponenten ändert sich vieles, oder genauer gesagt: Alles. War man in der Vorsaison noch mit SRAM-Antrieb und ZIPP Laufrädern unterwegs, heißt es für die AG2R Profis ab kommendem Jahr: Shimano und Mavic. Vor allem der Ausrüstungsvertrag mit dem französischen Traditionshersteller Mavic dürfte sich für beide Seiten lohnen.
AG2R La Mondiale: Große Ziele für 2017
Das Team Ag2r steht seit Jahren vor allem für eine Mannschaft mit guten Rundfahrern. Nicht selten konnten die Franzosen in die Top 10 der Gesamtwertung fahren oder die Teamwertung für sich entscheiden. Nachdem man vor der vergangenen Saison mit Rinaldo Noncentini und Carlos Alberto Betancur wichtige Leute verloren hat, konnten nach dieser Saison die wichtigsten Fahrer gehalten werden. Lediglich das Karriereende von Jean-Christophe Péraud schmerzt etwas, doch durch die Neuen – insbesondere Mathias Frank – sollte dieser Verlust aufzufangen sein. Unter anderem verlängerten die Teamchefs außerdem erst kürzlich die Verträge mit Christophe Riblon, Matteo Montaguti und Domenico Pozzovivo.
In der Saison 2016 konnte Ag2r zwei große Siege einfahren: Romain Bardet gewann eine Etappe bei der Tour de France und der junge Pierre Latour war bei einem Teilstück der Vuelta a Espana der Schnellste. Diese beiden Fahrer sind es auch, die in den Gesamtwertungen die Stärksten ihres Teams waren: Latour wurde beim Critérium International Gesamtzweiter. Den selben Platz erreichte Bardet sowohl bei der Tour de France, als auch beim Critérium du Dauphiné und der Tour of Oman. Insgesamt konnte das Team in dieser Saison knapp 50 mal das Podium erreichen, wobei die meisten Resultate wie jedes Jahr im heimischen Frankreich eingefahren wurden.
Für die Saison 2017 hat man sich im Hause Ag2r einiges vorgenommen, was auf Grund der Transfers auch so sein sollte. Zwar konnte sich das Team keinen Hochkaräter angeln, aber die besten Fahrer wurden gehalten und punktuell haben sich die Franzosen dann doch verstärkt. So soll der Sponsor künftig nicht nur in den Bergen gut präsentiert werden, sondern es rücken auch andere Streckenprofile in den Fokus. Der erst 22-jährige Sondre Holst Enger zum Beispiel wird der seit Jahren wohl beste Sprinter im Team sein. Durch ihn erhoffen sich die Teamchefs auch auf tellerflachem Terrain künftig realistische Siegchancen. Oliver Naesen und Stijn Vandenbergh gelten als sehr tempofeste Fahrer, die auch vor Eintagesklassikern mit Kopfsteinpflaster-Passagen nicht zurückschrecken. Mit einer besonderen Begeisterung verfolgen wir die Entwicklung des jungen Pierre Latour. In dieser Saison konnte er bereits mehrfach auf sich aufmerksam machen, wie zum Beispiel zuletzt durch seinen Etappensieg bei der Vuelta a Espana. Wenn Latour und Bardet erneut einen Schritt nach vorne machen und die Neuzugänge das halten, was sie versprechen, dann sollte das Team Ag2r eine noch erfolgreichere Saison vor sich haben.