Radsport: Viele Konstanten beim Team von LottoNL-Jumbo für das kommende Jahr – die Fahrerabgänge konnten fast alle gleichwertig ersetzt werden und einige der vielversprechenden Talente scheinen endlich in der höchsten Rennklasse Fuß gefasst zu haben. Gelingt 2017 der große Wurf?
LottoNL-Jumbo 2017: Transfers
Abgänge
Moreno Hofland (Lotto Soudal)
Wilco Kelderman (Team Sunweb)
Maarten Tjallingii (Karriereende)
Mike Teunissen (Team Sunweb)
Sep Vanmarcke (Cannondale-Drapac)
Tom Van Asbroeck (Cannondale-Drapac)
Dennis Van Winden (Cycling Academy Team)
Zugänge
Lars Boom (Astana)
Stef Clement (IAM Cycling)
Floris De Tier (Topsport Vlaanderen – Baloise)
Amund Grøndahl Jansen (Team Joker)
Juan Jose Lobato (Movistar)
Daan Oliver (Topsport Vlaanderen)
Antwan Tolhoek (Roompot Oranje Peloton)
Jurgen Van den Broeck (Katusha)
Gijs Van Hoecke (Topsport Vlaanderen)
Team 2017 (vorläufig)
Enrico Battaglin
George Bennett
Lars Boom
Koen Bouwman
Victor Campenaerts
Twan Castellijns
Stef Clement
Floris de Tier
Robert Gesink
Dylan Groenewegen
Amund Grondahl Jansen
Martijn Keizer
Steven Kruijswijk
Steven Lammertink
Tom Leezer
Bert-Jan Lindeman
Juan José Lobato
Paul Martens
Daan Olivier
Primož Roglic
Timo Roosen
Bram Tankink
Antwan Tolhoek
Gijs Van Hoecke
Jos Van Emden
Jurgen Van den Broeck
Alexey Vermeulen
Robert Wagner
Maarten Wynants
LottoNL-Jumbo 2017: Teamräder und Ausstattung
Bei den Teamrädern stehen die Zeichen für LottoNL-Jumbo auch 2017 ganz auf Celeste – man wird also nach wie vor mit Rädern der italienischen Kultschmiede Bianchi unterwegs sein. Specialissima, Oltre XR4, Infinito und Aquila heißen die Waffen der Wahl und die sonstige technische Ausstattung kommt komplett aus Japan von Shimano.
Rennräder: Test: Bianchi Specialissima – italienische Spitzen-Klassik
Die edle Rennmaschine Bianchi Specialissima des italienischen Traditionsherstellers ist technisch perfekt und hat viel Stil. Wer sie ein paar Stunden fahren durfte, wird noch lange von ihr träumen. Es gibt Rennmaschinen, die darf man eigentlich nur an ganz besonderen Orten bewegen. Einige sind auf nordfranzösischem Kopfsteinpflaster oder belgischen Hügeln zuhause, andere wollen die heiße Sommersonne […]
LottoNL-Jumbo 2017: Durchbruch oder Stagnation?
Das Team LottoNL-Jumbo hat eine durchaus zufriedenstellende Saison hinter sich. Das liegt aber nicht etwa an den alten Hasen im Team, sondern an einem erst 23-jährigen: 11 der 19 Siege konnte Dylan Groenewegen einfahren. Der Niederländer kam wie aus dem Nichts und kann auf ein sehr erfolgreiches erstes Jahr in der WorldTour zurückblicken. Der Sprinter ist dabei aber Duellen mit den Top-Sprintern meist aus dem Weg gegangen. Bei seiner ersten Tour de France sprintete er zwar ab und an in die Top 10, doch Siegchancen hatte er noch keine. Zurückmelden konnte sich mit Robert Gesink auch ein ehemaliges Supertalent. Der mittlerweile 30-jährige hatte viel mit Verletzungen zu kämpfen, gewann zum Abschluss aber eine spannende Etappe bei der Vuelta a Espana. Sep Vanmarcke war, wie schon in den vergangenen Jahren, ein Garant für vordere Platzierungen bei Eintagesklassikern. Mit dem dritten Platz bei der Ronde van Vlaanderen und Rang zwei bei Gent-Wevelgem hat er sein Soll erfüllt. Der ganz große Wurf bleibt ihm aber weiterhin verwehrt. Erfreulich ist sicher, dass George Bennett und Primoz Roglic in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorn machen konnten.
In der kommenden Saison wird sich beim Team LottoNL-Jumbo vermutlich nicht sonderlich viel ändern. Die Wechsel wurden nahezu positionsgetreu ausgeführt. Klassikerjäger Sep Vanmarcke wird durch Lars Boom ersetzt, Sprinter Moreno Hofland durch Juan Jose Lobato. Ob Jürgen Van den Broeck wirklich Wilco Kelderman wird ersetzen können, scheint eher unwahrscheinlich. Obschon auch Kelderman sich im Jahr 2016 nicht wirklich nach vorn bewegen konnte. Aber von Van den Broeck ist wohl allgemein nicht mehr viel zu erwarten. Ein ganz Großer werden könnte aber doch noch Steven Kruijswijk. Bereits seit Jahren als Toptalent verschrien, konnte der nun 29-jährige beim Giro d’Italia absolut überzeugen. Vielleicht hätte er die Rundfahrt sogar gewonnen, wenn er nicht auf der 19. Etappe zu Fall gekommen wäre. Er ist es, der das Team LottoNL-Jumbo in völlig neue Sphären hieven könnte. Vermutlich wird er sein Glück erneut beim Giro d’Italia versuchen. Dort hat er definitiv noch eine Rechnung offen.