Radsport: Nach dem gestrigen Unfall im Peloton hat sich Marcel Kittel (Quick-Step Floors) dazu entschieden, auf seine Scheibenbremsen zu verzichten. Doch auch mit Felgenbremsen war der deutsche Profi heute auf der 2. Etappe der Abu Dhabi Tour nicht zu stoppen. Er setzte sich im Schlusssprint ausgerechnet gegen den bereits jubelnden Caleb Ewan (Orica-Scott) durch, der gestern ebenso zu Fall gekommen war. Mark Cavendish (Dimension Data) verteidigte mit Rang drei seine Führung in der Gesamtwertung.
Chancenloses Sextett in der Flucht
Auf der gestrigen Auftaktetappe bekamen die Fahrer und die Zuschauer am Fernseher fast ausschließlich Wüstensand zu sehen. Heute jedoch führte die 2. Etappe das Peloton tatsächlich an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. So fuhren die Fahrer durch die Stadt Abu Dhabi und es konnten sogar einige Zuschauer am Streckenrand gesichtet werden. Kirill Sveshnikov (Gazprom Rusvelo), Marco Canoli (Nippo Vini Fantini), Fabio Calabria (Novo Nordisk), Kristijan Durasek (UAE Team Emirates), Nicola Boem (Bardiani) und Alessandro De Marchi (BMC) machten sich früh aus dem Staub und versuchten ihr Heil in der Flucht. Doch auf der nur 153 Kilometer langen Etappe sollten sie kaum eine Chance haben. Lediglich ein Vorsprung von um die zwei Minuten wurde ihnen gegönnt. Die beiden Teams Lotto Soudal und Dimension Data um die Sprinter André Greipel und Mark Cavendish kontrollierten das Feld und ließen keine Zweifel an einem Massensprint aufkommen.
Marcel Kittel heute nicht zu bremsen
In diesem besagten Massensprint wollte auch Marcel Kittel heute ein entscheidendes Wörtchen mitreden. Auf der gestrigen Etappe kam der Deutsche noch zu Fall. Dabei hat sich bei dem ebenfalls gestürzten Kollegen Owain Doull (Sky) eine Schnittwunde im Schuh gebildet. Da diese auf Grund der Scheibenbremsen von Kittel zu Stande gekommen sein soll, verzichtete dieser heute aus Respekt vor seinen Kollegen darauf. Nach einer Fahrzeit von fast zweieinhalb Stunden hat ihn dies anscheinend nicht allzusehr behindert, denn Marcel Kittel konnte sich im Schlussprint tatsächlich nicht nur beteiligen, sondern die Etappe für sich entscheiden. Caleb Ewan setzte zwar schon zum Jubel an, nachdem er Mark Cavendish stehen ließ, doch Marcel Kittel zog dann doch noch an ihm vorbei. Mit einem sehr guten fünften Platz von Phil Bauhaus (Sunweb) und einem neunten Rang von André Greipel (Lotto Soudal) konnten sich also drei deutsche Fahrer in den Top Ten präsentieren.
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
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1. | Marcel Kittel | Deutschland | Quick-Step Floors | 2:28:11 |
2. | Caleb Ewan | Australien | Orica-Scott | st |
3. | Mark Cavendish | Großbritannien | Dimension Data | st |
4. | Matteo Pelucchi | Italien | Bora-Hansgrohe | st |
5. | Phil Bauhaus | Deutschland | Sunweb | st |
6. | Elia VIviani | Italien | Sky | st |
7. | Andrea Guardini | Italien | UAE Team Emirates | st |
8. | Eduard Michael Grosu | Rumänien | Nippo-Vini Fantini | st |
9. | André Greipel | Deutschland | Lotto Soudal | st |
10. | Alexander Porsev | Russland | Gazprom-RusVelo | st |