Radsport: Der am Samstag verstorbene Michele Scarponi wurde gestern in seinem Heimatort Filottrano beigesetzt. Tausende Radsportler, Fans, Freunde und Verwandte erwiesen dem Italiener die letzte Ehre.
Mit Michele Scarponi verliert der Radsport einen ganz Großen
Am Samstag ereignete sich in der Nähe von Filottrano ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Radfahrer stieß mit einem Kleintransporter zusammen. Noch auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb er. Schnell machte die traurige Nachricht die Runde: Es war Michele Scarponi. Fünf Tage zuvor gewann er die Auftaktetappe der Tour of the Alps. Für immer wird er mit diesem Sieg in den Geschichtsbüchern des Rennens stehen, denn es war die erste Austragung der Rundfahrt. Sowieso wird Michele Scarponi den Radsportfans für immer in Erinnerung bleiben. Schließlich prägte der Italiener eine ganze Ära maßgeblich mit. Schon im Jahr 2002 begann er seine lange Profi-Laufbahn. Viele italienische und internationale Radprofis sowie Hobbyfahrer, die heute auf den Rädern sitzen, begannen auch wegen ihm mit diesem Sport. Sein größter sportlicher Erfolg war der Sieg des Giro d’Italia 2011. Doch Scarponi fuhr nie nur wegen des Erfolges. Er liebte diesen Sport, was ihm die Zuschauer immerzu ansehen konnten.
Tausende bei der Beerdigung von Michele Scarponi
Das letzte öffentliche Foto von Michele Scarponi zeigt ihn mit seinen beiden Söhnen Giacomo und Tommaso. Die Zwillinge trugen die Führungstrikots, die ihr Vater gerade von der Tour of the Alps mit nach Hause gebracht hat. Seine Frau Anna bestand darauf, ihn im Trikot seines Teams Astana zu beerdigen. Bei dieser Beerdigung wollten viele Profis anwesend sein. Sein ehemaliger Teamkollege Vincenzo Nibali und Weltmeister Peter Sagan fuhren nach Filottrano. Alle werden Michele Scarponi als einen gut gelaunten Radprofi in Erinnerung behalten. Seine Fans denken zurück an seine Videos mit Papagei Frankje, der jetzt über der Unfallstelle wacht. Auch wenn durch seinen tragischen Tod Schwarz-Weiß-Fotos angebracht sind, sollten wir nicht den farbenfrohen und lächelnden Michele Scarponi vergessen. So hat er sich uns nämlich über 15 Jahre lang in der Öffentlichkeit präsentiert. So möchte er sicher auch heute noch gesehen werden.
Frankje attendant son maitre… J’ai jamais vu une image aussi triste de toute ma vie. pic.twitter.com/r4njYJRS9S
— Dans la musette (@DansLaMusette) 23. April 2017