Test: Breitere Felgen – Breite Reifen, so ist der Trend unserer Zeit, auch im Hause Stans No Tubes zieht sich dieser durch das Konzept der neuen Serie MK3 welche ordentlich an Breite gewonnen hat.Vorgänger der MK3 ist die ZTR FlOW EX Felge mit 25,5mm Breite, der Neue Stern am Endurofelgenhimmel hat hier auf 29mm Innenweite zugelegt und nimmt dadurch Reifen von 2,35Zoll bis maximal 2,8Zoll auf. Und auch die NEO Naben des Stan’s Laufradsatzes liegen voll am Puls der Zeit.
Die Stan’s NoTubes ZTR Flow MK3 Laufräder in Kürze
- Felgenbreite nun 29mm
- Steifere Konstruktion
- NEO Naben mit 36 Rastpunkten
- In 27,5″ und 29″ erhältlich
- Gewicht: 1.807g (27,5″)
Getestet haben wir die die ZTR Flow MK3 auf den Trails des Bayerischen Waldes, der so einige fiese Steinfelder und Wurzelteppiche bereithaltet und brachte in der Vergangenheit bereits die eine oder andere Felge ins Schwitzen. Bevor es ans Testen geht müssen müssen zuerst einmal die Reifen auf die Felge. Wir haben zwei Sätze unterschiedlicher Hersteller montiert, um eventuell ungünstige Toleranzpaarungen auszuschließen. Generell fällt auf, dass es ein bisschen mehr Kraftaufwand braucht um die Reifen über das Felgenhorn zu bugsieren, dafür sitzen die Pneus nachher aber auch bombenfest.
BST heißt die patentierte Technologie bei der sich das Design des Felgenflansches an der Form des Reifenwulstes orientiert. Dadurch soll eben ein möglichst fester und sicherer Sitz des Reifens und damit beste Tubeless-Kompatibilität gewährleistet werden. Ebenso kann die Felge natürlich auch klassisch mit Schlauch gefahren werden. Apropos Tubeless: Das entsprechende Felgenband ist mustergültig vormontiert und die Montage der Reifen gelang völlig problemlos mit einer normalen Standpumpe. Besser geht es diesbezüglich also nicht und der Kompressor kann getrost in der Garage oder im Keller bleiben.
Nun haben wir bereits einige Worte zu den Felgen verloren, doch zu den Laufrädern gehören ebenso die neuen Stan’s Neo Naben. Im Vergleich zu den Vorgängern hat man nun größere Lager für eine bessere Haltbarkeit und einen Freilauf mit 36 Rastpunkten verbaut. Auch der Nabenkörper selbst wurde etwas umgestaltet und ist jetzt steifer und schützt die Lager besser vor Nässe und Dreck. Erhältlich sind die Laufräder mit verschiedenen Freilaufkörpern, Shimano 8/9/10/11-fach, SRAM 8/9/10-fach und SRAM XD 11/12-fach können aufgenommen werden. Achsenmaße sind in verschiedensten Dimensionen verfügbar und auch mit exotischen Gabeln bzw. Hinterbauten kompatibel: Cannondale Lefty SL, Lefty Supermax, SRAM Predictive Lenkung, 20mm Steckachse, Superboost Plus – alles kein Problem. Standardmäßig kommen die Naben entweder als Boost Version oder als klassische Variante. Letztere ist vorn auf 15 bzw. 12mm Steckachse oder Schnellspanner adaptierbar, hinten findet sie in 142mm Rahmen Platz oder kann auch klassisch auf Schnellspanner umgebaut werden – selbst 12mm Achsen für 135mm lassen sich verbauen.
Wie oben beschrieben hält das Testrevier einiges an Felgenkillern parat – umso gespannter waren wir, wie sich die Laufräder und vor allem die Felgen so schlagen werden. Wir haben sie während der Testphase wahrlich nicht geschont, denn hier geht es auch schließlich um einen Laufradsatz der für Grobe entwickelt wurde. So manches Mal hat der Stein der Felge ein grobes High Five gegeben und dabei den jedem von euch wahrscheinlich bekannten Ton von sich gegeben. Um ehrlich zu sein, waren wir doch überrascht, dass die Felgen diese Tortur ohne großartige Dellen überstanden haben – denn immerhin sind sie trotz größerer Innenweite sogar leichter als ihre direkten Vorgänger. Aber hier zeigt sich eben einmal mehr: Die Entwicklung bleibt nicht stehen.
Der Trend die Felgen breiter zu machen hat durchaus seine Berechtigung denn durch die Möglichkeit größere Reifen zu fahren welche ein Plus an Eigendämpfung haben ergibt sich ein größerer Komfort und mehr Grip. Zudem sitzen die Reifen besser und sicherer auf der Felge, vor allem in schnellen Kurvenfahrten.Wir fuhren im direkten Vergleich zu einer 3 mm schmaleren Felge: Da merkt man schnell, dass es der Reifen bei der breiteren Felge deutlich schwerer hat in Highspeedkurven wegzuknicken. Durch den festen Sitz auf der Felge bleibt der Reifen immer im besten Traktionsbereich stehen und spielt so die bestmögliche Performance aus. Unauffällig und zuverlässig erledigten die neuen Neo Naben ihren Job. Die 36 Rastpunkte und der verglichen mit dem Vorgänger spürbar kleinere Auslösewinkel von 10° hilft gerade in technischen Passagen.