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Giro d'ItaliaRadsportStraßenradsport

Giro d'Italia: Giro d’Italia Etappe #18: Van Garderen siegt, Dumoulin souverän

25. Mai 2017 by Michael Behringer

Radsport: Tejay Van Garderen (BMC) hat sich nach einem erfolgreichen Ausreißversuch den Sieg auf der 18. Etappe vor Mikel Landa (Sky) gesichert. Tom Dumoulin (Sunweb) , Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) und Nairo Quintana (Movistar) kamen gemeinsam ins Ziel. Die drei Favoriten verloren jedoch etwas Zeit auf die Herausforderer, da sie sich gegenseitig so neutralisierten, bis es zu Taktierereien und Stehversuchen kam.

Giro d'Italia 2017 Etappe 18

Die zweite Königsetappe des Giro d’Italia 2017

Die 17. Etappe erwies sich als Tag der Ausreißer. Heute konnten sich die Fans des Radsports auf die zweite Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia freuen. Fünf kategorisierte Berge mussten absolviert werden, der letzte davon erst vier Kilometer vor dem Ziel. Wer sich das Bergtrikot sichern wollte, musste bei diesem Teilstück genauso auf der Hut sein, wie die Klassementfahrer. Ein schlechter Tag und alle Hoffnungen könnten dahin sein. Denn auf den ersten 85 Kilometern kletterten die Fahrer drei Mal über 2.000 Meter. Kaum ein Flachstück ist auf dieser Etappe zu finden. Die Tatsache, dass die Etappe von Moena nach Val Gardena (St. Ulrich) nur 137 Kilometer lang war, spielte einem spannenden Rennverlauf eher in die Karten. Denn die Erfahrungen haben gezeigt: In der Kürze liegt die Würze. Häufig geht es bei weniger langen Teilstücken nämlich viel früher zur Sache.



Entfernung zum ZielAnstiegKategorieLängeSteigung im Durchschnitt
111,0 kmPasso Pordoi111,9 km6,7 %
79,8 kmPasso Valparola212,3 km6,4 %
51,7 kmPasso Gardena/Grödnerjoch29,3 km6,4 %
28,2 kmPasso di Pinei/Panidersattel 34,2 km6,3 %
4,0 kmPontives19,3 km6,8 %

Mikel Landa sammelt fleißig Bergpunkte

Direkt nach dem scharfen Start wurden die ersten Attacken geritten. Eine 20-köpfige Spitzengruppe konnte sich absetzen. Dabei waren unter anderem Mikel Landa (Sky) im Bergtrikot, Omar Fraile (Dimension Data), Tejay van Garderen (BMC), Dario Cataldo (Astana) und Davide Villella (Cannondale-Drapac). Vincenzo Nibali hat mit Kanstantsin Siutsou (Bahrain-Merida) ebenso einen Teamkollegen in die Gruppe geschickt, wie Nairo Quintana mit Andrey Amador (Movistar). Für ein hohes Tempo in der Spitzengruppe sorgten jedoch fast ausschließlich Landas Teamkollegen Philip Deignan und Diego Rosa. Im Hauptfeld wurde daran gearbeitet, dass der Gesamtführende Tom Dumoulin (Sunweb) schnellstmöglich isoliert sein wird. Daher kamen die Flüchtigen nur auf einen Vorsprung von etwas mehr als zwei Minuten.

Giro d'Italia



Tom Dumoulin isoliert – Nairo Quintana & Vincenzo Nibali attackieren

Als das Team Sky das Tempo herausnahm, kam es zu mehreren Attacken. Die Gruppe flog auseinander. Ebenso erhöhte das Team Movistar die Pace im Feld der Favoriten. Bob Jungels (Quick-Step Floors) verlor den Anschluss. Nachdem auch Laurens Ten Dam zurückfiel, war Tom Dumoulin nun tatsächlich schon 60 Kilometer vor dem Ziel ohne Teamkollegen. Nairo Quintana nutzte diese Chance und setzte am Grödnerjoch seine erste Attacke. Niemand reagierte. Sein Helfer Amador wartete auf ihn und zog ihn den Berg hinauf. Derweil musste Tom Dumoulin das Tempo nun selbst übernehmen. Vincenzo Nibali sah seine Chancen schwinden und griff ebenfalls an. Doch Tom Dumoulin fuhr gleichmäßig ein hohes Tempo und kassierte seine Konkurrenten noch vor dem Gipfel wieder ein. In der Abfahrt versuchte es Adam Yates (Orica-Scott) mit seinem Teamkollegen Ruben Plaza. Quintana dockte sich an, doch auch dieser Angriff konnte vereitelt werden.

Stehversuche bei den Top 3 – Van Garderen schlägt Landa

Durch die Tempoverschärfungen der Favoriten wurde der Vorsprung der übrig gebliebenen Ausreißer um Mikel Landa auf nur noch 17 Sekunden verringert. Zwei Teamkollegen von Quintana übernahmen nun das Tempo und ließen die Ausreißer wieder auf über eine Minute wegziehen. Am Fuße des Schlussanstiegs lösten sich Van Garderen und Landa von ihren Mitstreitern. Rund sechs Kilometer vor dem Ziel versuchten es Nairo Quintana und Vincenzo Nibali erneut vergeblich. Die drei Topfahrer neutralisierten sich völlig und veranstalteten dann sogar Stehversuche. Daraufhin konnten sich Thibaut Pinot (FDJ) und Domenico Pozzovivo (Ag2r) absetzen und zum Ausreißer Jan Hirt (CCC Sprandi Polkowice) aufschließen. Auch Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) ließ man einfach davonfahren. Vorn sicherte sich Van Garderen den Sieg vor Landa und Pinot. Etwas mehr als eine Minute später kam das Trio um Dumoulin, Nibali und Quintana ins Ziel. Damit bleibt Tom Dumoulin natürlich im Rosa Trikot und hat einen riesigen Schritt Richtung Titel gemacht. Im Bergklassement liegt Landa nun satte 81 Punkte in Führung. Das Weiße Trikot trägt nun Adam Yates, doch der Vorsprung auf Bob Jungels ist nicht sehr groß.

Giro d'Italia Dumoulin Nibali Quintana



Das Ergebnis der 18. Etappe des 100. Giro d’Italia 2017

PlatzFahrerLandTeamZeit
1.Tejay Van GarderenUSABMC3:54:04
2.Mikel LandaSpanienSkyst
3.Thibaut PinotFrankreichFDJ+0:08
4.Domenico PozzovivoItalienAg2rst
5.Jan HirtTschechienCCC Sprandi Polkowice +0:11
6.Ilnur ZakarinRusslandKatusha-Alpecin+0:24
7.Steven KruijswijkNiederlandeLottoNL-Jumbo+0:34
8.Bauke MollemaNiederlandeTrek-Segafredost
9.Tom DumoulinNiederlandeSunweb+1:06
10.Nairo QuintanaKolumbienMovistarst

Die Gesamtwertung des 100. Giro d’Italia 2017 nach 18 von 21 Etappen

PlatzFahrerLandTeamZeit
1.Tom DumoulinNiederlandeSunweb80:00:48
2.Nairo QuintanaKolumbienMovistar+0:31
3.Vincenzo NibaliItalienBahrain Merida+1:12
4.Thibaut PinotFrankreichFDJ+1:36
5.Ilnur ZakarinRusslandKatusha-Alpecin+1:58
6.Domenico PozzovivoItalienAg2r+2:07
7.Bauke MollemaNiederlandeTrek-Segafredo+3:17
8.Steven KruijswijkNiederlandeLottoNL-Jumbo+5:48
9.Adam YatesGroßbritannienOrica-Scott+7:06
10.Bob JungelsLuxemburgQuick-Step Floors+7:24
Stichworte:DumoulinGiroGiro d'Italia 2017hirtLandaNewsNibaliPinotQuintanavan garderen

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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