Radsport: Die Familie Rumsas schreibt eine Negativschlagzeile nach der anderen. Nachdem der Vater Raimondas Rumsas 2002 und 2003 bereits selbst durch Doping aufgefallen war, wurde nun sein Sohn Raimondas Rumsas jr. ebenfalls positiv getestet. Außerdem verstarb dessen 21-jähriger Bruder Linas im Mai diesen Jahres. Der Verdacht: Tod durch Dopingmissbrauch.
Edita und der vollbepackte Kofferraum
Wie viele Negativschlagzeilen kann ein Mensch schreiben? Spätestens als seine eigene Karriere wegen Dopings vor die Hunde ging, hätte Raimondas Rumsas eigentlich aufwachen müssen. Es war im Jahr 2002, als seine Frau Edita nur einen Tag nach der Tour de France erwischt wurde. Sie hatte den Kofferraum voll mit Dopingsubstanzen. Ihre Ausrede: Die Medikamente seien für ihre schwer kranke Mutter. Raimondas Rumsas – der bei der Tour de France hinter Lance Armstrong und Joseba Beloki Dritter wurde – konnte des Dopings nicht überführt werden. Alle Tests des litauischen Profis waren negativ. Doch wenige Monate später wurde er beim Giro d’Italia positiv auf EPO getestet und gesperrt. Wegen der unerlaubten Einfuhr von Medikamenten erhielten Raimondas und Edita in Frankreich sogar eine mehrmonatige Haftstrafe auf Bewährung. Zwar versuchte er noch einmal im Radsport Fuß zu fassen, doch seine Karriere war vorbei. Daraufhin konzentrierte er sich auf seine Söhne Linas und Raimondas jr.
Der eine Sohn ist tot, der andere Sohn wurde positiv getestet
Nicht selten wird der Sohn eines prominenten Radprofis später selbst einer. Linas und Raimondas jr. waren auf dem besten Weg. Doch dann der Schock: Im Mai diesen Jahres verstarb der erst 21-jährige Linas. Er war bewusstlos zusammengebrochen und anschließend im Krankenhaus verstorben. Es kam sofort der Verdacht auf, der Vater habe ihn mit Dopingsubstanzen versorgt. Als die Behörden das Haus der Familie durchsuchten, wurden etliche unerlaubte Mittel gefunden. Mittlerweile wird offiziell ermittelt. Inmitten dieser Ermittlungen kam es nun zur neuesten Meldung: Der ältere Sohn, Raimondas Rumsas jr., wurde nach Angaben des Italienischen Olympischen Komitees CONI am 4. September in der Toskana positiv getestet. In seinem Körper stellte man das Wachstumshormon GHRP-6 fest.
So much stupid in one family. https://t.co/KVrH4hJJ2C
— RiksRedGuard (@RiksRedGuard) 3. Oktober 2017