Radsport: Als wäre das Radfahren über mehrere hundert Kilometer innerhalb weniger Tage nicht schon hart genug. Bei der Tour Down Under erschwert die Hitze den Profis zusätzlich den Arbeitsalltag. Bei teilweise weit über 40 Grad im Schatten stößt die Quälerei an seine Grenzen. Viele Profis stürzten sich nach der Zielankunft der dritten Etappe direkt ins Meer. Nach der verkürzten dritten Etappe haben sich André Greipel, Phil Bauhaus, Rüdiger Selig und Nico Denz zum Rennen in der Hitze geäußert.
Greipel bei der Hitzeschlacht chancenlos
Eigentlich wäre das Profil der Etappe perfekt für André Greipel (Lotto Soudal) gewesen. Der deutsche Sprinstar hat auf der ersten Etappe der Tour Down Under bewiesen, dass seine Form stimmt. Doch die heutige Hitze hat ihm mehr zugesetzt, als er erwartet hätte. Schließlich kam Greipel in seiner Karriere bislang immer gut mit warmen Temperaturen zurecht. „Ich muss zugeben, dass ich mich schwach fühle und das ist auch okay.“ ließ er seine Fans nach dem Rennen wissen. Die schlechte Nachricht: Morgen wird’s noch heißer.
Have to say that I’m weak and there is nothing wrong with that. Even in my age I find new sensation (even this a bad one) in the heat #boiled #toasted #44*C #smallengine. Congrats to @eliaviviani.
— Andre Greipel (@AndreGreipel) 18. Januar 2018
Bauhaus eiskalt in der Hitze Australiens
Deutlich weniger Probleme im australischen Backofen der Tour Down Under hatte Phil Bauhaus (Sunweb). Der 23-Jährige ließ sich im Schlusssprint nicht anmerken, dass die Hitze ihm zugesetzt haben könnte. Im Gegenteil: Er schnappte sich das goldrichtige Hinterrad von Elia Viviani (Quick-Step Floors) – so als hätte er gewusst, dass der Italiener heute die höchste Endgeschwindigkeit hat. Über Twitter bedankte er sich bei seinen Teamkollegen und fügte hinzu „Ich bin glücklich, bei dieser sehr heißen Etappe Zweiter geworden zu sein.“
Happy to finish second after a very hot stage @tourdownunder 🔥A big thanks to the teamsunweb… https://t.co/sNoQqNvcm0
— Phil Bauhaus (@PhilBauhaus) 18. Januar 2018
Selig verrät die Zwischensprint-Strategie von Bora-hansgrohe
Auch Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) litt unter der Hitze. Mit seinem Renntagebuch für radsport-news.com zur Tour Down Under meldete er sich direkt nach dem Rennen zu Wort: „Ihr könnt euch wirklich nicht vorstellen, wie sehr der Planet hier unten brennt. Am Start standen auf meinem Wahoo einfach mal 52 Grad. Und Schatten gibt es hier nicht viel, das kann ich euch sagen …“ Ebenfalls verraten konnte er uns die Teamstrategie bei den Zwischensprints. Dass nur zwei Fahrer vorn weg fuhren, war nämlich kein Grund zur Freude: „Eher ungünstig, denn bei zwei Zwischensprints bedeutet das, es gibt jeweils noch eine Bonussekunde zu holen. Den ersten fuhren wir von vorne für Jay an und siehe da, Nathan Haas und Daryl Impey hatten dieselbe Idee. Sam war als Backup da, falls Jay nicht gewinnen sollte – was sich als goldrichtig herausstellen sollte.“
Denz spricht von „Gemunkel über eine Annulierung“ der 4. Etappe
Nicht so wahnsinnig viel Lust auf’s Radfahren hatte heute Nico Denz (AG2R La Mondiale) – verständlich bei der Tacho-Anzeige: „Allerdings war das heute echt zu viel des Guten. Wenn der SRM-Tacho fast 50 Grad anzeigt, dann gibt es doch die ein oder andere Sache, die ich lieber machen würde als auf mein Rad zu steigen.“ Im Renntagebuch auf seiner Webseite trägt Denz dann direkt noch ein spannendes Gerücht in die Welt: „Morgen soll es noch heißer werden. Bereits jetzt steht fest, dass der Start etwas vorgezogen wird, allerdings konnte ich auch schon etwas Gemunkel über eine Annullierung hören. Warten wir mal ab, was die Kommissäre am Ende entscheiden.“ Na hoffen wir mal, dass die vierte Etappe der Tour Down Under stattfinden kann.
Nico Denz.de – @tourdownunder #3 https://t.co/QO1OtHJzq8
— Nico Denz (@NicoDenz) 18. Januar 2018