Radsport: Die Tour Down Under bildet nun schon seit Jahren den Anfang der WorldTour-Saison. Bald soll es innerhalb der Rundfahrt eine drastische Veränderung geben – zumindest wenn man nach den Wünschen von Renndirektor Mike Turtur geht. Geplant ist nämlich spätestens für das Jahr 2020 ein Teamzeitfahren. Allerdings müssen dafür noch einige Dinge mit der UCI geklärt werden.
Ausnahmegenehmigung erforderlich
Bei der Tour Down Under gibt es kein Zeitfahren. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Teams müssten für einen Kampf gegen die Uhr extra ihre Zeitfahrräder bis nach Australien liefern lassen. Da die meisten Teams ihr Zuhause in Europa haben, wäre das eine Reise um die halbe Welt. Eine umständliche Aufgabe, welche gerade zu Saisonbeginn kaum eine Mannschaft mitmachen möchte.
Dennoch will Renndirektor Mike Turtur den Traum nicht aufgeben, bei der Tour Down Under bald ein Zeitfahren auszutragen. Turtur bevorzugt jedoch ein Teamzeitfahren, da dies besser zum Charakter der Rundfahrt passt. Außerdem ist er sich dessen bewusst, dass er von der UCI eine Ausnahmegenehmigung benötigt, so dass die Profis auf ihren normalen Straßenrädern das Teamzeitfahren bestreiten dürfen.
Ein Teamzeitfahren verändert den Charakter
Die Tour Down Under gehört seit Bestehen zu den spannendsten Rundfahrten im Kalender. Sie ist kurz und beinhaltet sowohl Etappen für Sprinter, als auch Teilstücke für die Puncheur. Oft wird die Rundfahrt nur durch wenige Sekunden entschieden. Natürlich möchte Renndirektor Mike Turtur durch ein Mannschaftszeitfahren nicht die Spannung aus der Rundfahrt nehmen.
Mike Turtur:
„Man muss bei der Planung von Zeitfahren sehr vorsichtig sein. Vor einigen Jahren sah man Tony Martin den Prolog in Peking gewinnen und das Rennen war entschieden. Die Distanz und die Disziplin sind Aspekte, die man bedenken muss. Denken Sie daran, dass einige Teams stärker sind als andere. Es ist ein Spektakel, wenn es mit der richtigen Infrastruktur gut umgesetzt wird – und das wird früher oder später passieren.“