Tropicale Amissa Bongo: 40-Jähriger Nocentini siegt, Carstensen verliert Gelb

Radsport: Nach zwei Tagen im Gelben Trikot muss sich Lucas Carstensen (Bike Aid) bei La Tropicale Amissa Bongo in Gabun wieder an sein normales Teamtrikot gewöhnen. Der Deutsche verlor auf dem dritten Teilstück die Gesamtführung an den Australier Brenton Jones (Delko Marseille Provence KTM). Als Etappensieger feiern lassen durfte sich der schon 40-jährige Rinaldo Nocentini (Sporting Clube de Portugal/Tavira).

Carstensen bleibt in Schlagdistanz

Lucas Carstensen hat sich – zumindest in Deutschland – einen Namen in der Radsportwelt gemacht. Als erster deutscher Profi gelang ihm in dieser Saison ein Etappensieg. Direkt auf der ersten Etappe der Rundfahrt durch das afrikanische Gabun war er erfolgreich. Mit Rang #3 auf dem zweiten Teilstück konnte er das Gelbe Trikot verteidigen. Nach der gestrigen dritten Etappe muss er jedoch das Leadertrikot abgeben. Zwar kam der 23-Jährige mit dem Hauptfeld ins Ziel, doch durch Rang #30 erhielt er keine Zeitbonifikation. Brenton Jones hingegen gewann den Sprint des Pelotons und sicherte sich mit Rang #3 die entscheidenden Sekunden. Der Australier liegt jetzt in der Gesamtwertung eine Sekunde vor Lucas Carstensen und drei vor dem italienischen Etappensieger Rinaldo Nocentini.

Nocentini kann’s auch noch mit 40

Jedem Radsportfan längst bekannt ist der Name Rinaldo Nocentini. Der Italiener fuhr in seiner Karriere jahrelang für die Teams AG2R La Mondiale und Acqua & Sapone, ehe er zur Mannschaft Sporting/Tavira wechselte. Begonnen hat er seine Laufbahn bereits im Jahr 1999 beim damals dominierenden Team Mapei. Mittlerweile ist Nocentini 40 Jahre alt. Gestern hat er bewiesen, dass man auch im hohen Alter noch erfolgreich sein kann. Gemeinsam mit dem Franzosen Damien Gaudin (Direct Energie) löste er sich im letzten Anstieg kurz vor dem Ziel. Zwar kam das Peloton anschließend immer näher, doch mit zwei Sekunden Vorsprung konnten sich die beiden Flüchtigen retten. Der schon immer sprinstark gewesene Nocentini behielt dann im Zweiersprint die Oberhand.

Rinaldo Nocentini: „Zu zeigen, dass man auch mit 40 Jahren noch gewinnen kann, bedeutet mir sehr viel. Da es hier kein Trikot für den besten Oldie gibt, fahre ich eben auf Etappensiege. Vor zwei Tagen habe ich mir den Schlussanstieg bereits angeschaut. So wusste ich, dass ich hier attackieren muss, wenn ich eine Chance auf den Sieg haben möchte.“