Test: Die Evoc Travel Bag zählt zu den Evergreens unter den Fahrradtaschen und ein gewohntes Bild an den Flughäfen der meisten Radsport-Hochburgen rund um den Globus. Das Design und die Ausrichtung stand Pate für viele andere Taschen und ist aufgrund dieses Erfolges auch in der neuesten Version weitestgehend unverändert.
Die Evoc Bike Travel Bag gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Ausstattungen. Die Tasche selbst kommt neben der „Grundausführung“ auch als spezielle BMX Variante, als Bike Travel Bag Pro mit zusätzlichen Sicherheitsfeatures und als Travel Bag XL für Fatbikes und/oder besonders große Räder. Als Zusatzausstattung gibt es zudem zwei verschiedene Befestigungsrahmen: Den universellen Bike Stand und den speziellen Road Bike Stand für Rennräder. Wer auf einen Rahmen verzichten möchte, in der Tasche jedoch ein Rennrad verstauen will, muss dafür den Road Bike Adapter nutzen. Das ist zunächst etwas kompliziert, aber so gibt es auch für fast alle Anforderungen die passende Kombination.
Für unseren Test haben wir uns die Standardausführung der Tasche und den zugehören Road Bike Stand vorgenommen. Summa summarum kommt das Set so auf 510€ – 400€ für die Tasche und 110€ für den Befestigungsrahmen. Der etwas schwerere, aber auch universell gestaltete Bike Stand kommt auf 120€, der Road Bike Adapter auf 30€. Man liegt damit ungefähr im preislichen Mittelfeld vergleichbarer Transportlösungen.
Das Verpacken des Rads gestaltet sich auch ohne einen Blick in die zwei Anleitungen (eine für die Tasche, eine für den Road Bike Stand) intuitiv und ohne allzu große Probleme. Hier sollten auch Neulinge schnell zurechtkommen. Der Bike Stand lässt sich auf unterschiedliche Rahmengrößen und Geometrien anpassen – sehr schade finden wir, dass dieser ausschließlich mit Schnellspannern kompatibel ist. Auch für Straßenräder ist das nicht mehr unbedingt zeitgemäß und alles andere als zukunftssicher, schließlich verbauen auch hier immer mehr Hersteller Steckachsen. Deshalb würden wir in jedem Fall zum normalen Bike Stand raten, der alle benötigten Adapter mitbringt und nur wenige Euro teurer ist.
Nach dem Befestigen des Rahmens auf dem Ständer wird dieser mit Hilfe einiger Klettbänder in der Tasche befestigt, die sich auf einer Seite komplett öffnen lässt. Im Anschluss wird der abmontierte Lenker durch den mitgelieferten Schützer am Rahmen befestigt. Die Laufräder finden in den beiden von außen erreichbaren Fächern Platz, die zusätzlich mit schützenden Streben ausgestattet sind. Zusätzlich bietet die Evoc Tasche sowohl Innen als auch Außen zahlreiche weitere Fächer, um Zubehör, Werkzeug und andere Komponenten zu verstauen.
Die Schutzwirkung macht einen sehr guten Eindruck, zumal für eine Tasche. Die Reißverschlüsse sind hochwertig, ebenso wie sämtliche Klettbänder. Der Stoff ist dick und robust und sollte auch bei Vielfliegern längere Zeit problemlos mitspielen. Das Handling der Tasche ist leider nicht auf Topniveau: Die beiden Rollen laufen zwar ruhig und sind auch für kleinere Stufen groß genug, aber dennoch muss die Tasche auf einer Seite immer angehoben werden. Zudem bietet sie nicht so vielfältige Trage- und Haltegriffe wie manch anderes Produkt der Konkurrenz. Auch beim Gewicht gibt es ein paar Abzüge: Mit mehr als 10kg (inkl. des Bike Stands) war sie die schwerste Tasche im Test.