Radsport: I werd‘ narrisch! Österreichische Festspiele bei Paris-Nizza! Zwar warten die Österreicher noch immer auf ihren ersten Saisonsieg, aber überzeugt haben sie uns in dieser Saison trotzdem schon. Allen voran das Bora-hansgrohe-Duo Patrick Konrad und Felix Großschartner. Bei der Fernfahrt landeten am Ende beide in den Top 10. Große Freude im Team – und dank unserem 5towatch-Schützling Felix Großschartner auch bei uns.
Voll auf die Zehn
Wirklich lange hat es nicht gedauert, bis Felix Großschartner unsere Erwartungen erfüllt hat. Eigentlich hat er sie in dieser Saison noch nie nicht erfüllt. Seit Jahresbeginn scheint der 24-Jährige in Topform zu sein. Nach starken Auftritten bei der Mallorca Challenge gelang ihm bei der Volta ao Algarve mit Rang neun ein echtes Ausrufezeichen. Bei Paris-Nizza sollte er eigentlich als Helfer für Landsmann Patrick Konrad fungieren. Dies tat er auch, doch parallel gelang es ihm, auch auf eigene Rechnung zu fahren. Am Ende der achttägigen Fernfahrt pilotierte Felix Großschartner seinen Kollegen auf Rang sieben in der Gesamtwertung. Und er selbst fuhr auf die Zehn.
Großschartner hilft Konrad – und sich selbst
Im Team Bora-hansgrohe waren die Rollen klar verteilt: Patrick Konrad sollte der Mann für die Gesamtwertung sein und Felix Großschartner sollte als eine Art Edelhelfer an seiner Seite bleiben. Verständlich, denn während Großschartner seine Stärken im welligen Terrain hat, versteht sich Konrad eher als Bergfahrer. Die Taktik sollte sich auszahlen. Beide Österreicher wussten zu überzeugen, was vor allem auf der siebten Etappe deutlich wurde. Die Königsetappe machte ihrem Namen alle Ehre und sorgte für eine Selektion. Nacheinander flogen die namhaften Profis hinten raus – sogar Leader Luis Leon Sanchez. Es war kalt, es war bergig und es war verdammt hart. Doch kurz vor dem Ziel übernahmen plötzlich die beiden Österreicher von Bora-hansgrohe das Kommando. Großschartner spannte sich vor Konrad. Dieser wurde am Ende Sechster, während sein Helfer noch auf die 13 fuhr.
Großschartner mit bärenstarkem Zeitfahren
Dass Felix Großschartner trotz seiner vielen Helferdienste noch in den Top 10 landen konnte, hat er vor allem seinen Qualitäten im Zeitfahren zu verdanken. Auf der vierten Etappe von Paris-Nizza stand nämlich der Kampf gegen die Uhr an. Die Wetterbedingungen waren wechselhaft, doch trotz eher schlechteren Bedingungen fuhr der Österreicher auf Platz vier. Schneller waren nur Wout Poels (Sky), Marc Soler (Movistar) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors). Großschartner ließ sogar Ion Izagirre (Bahrain-Merida) hinter sich, ebenso wie David de la Cruz (Sky) und viele weitere namhafte Zeitfahrer. Ist das ein Fingerzeig, wo die Entwicklung in Zukunft hinführen wird? Sollte sich der Österreicher etwa zu einem Klassementfahrer entwickeln, der nicht nur gut Zeitfahren, sondern auch gut Bergfahren kann? In der nahen Zukunft jedenfalls stehen die Pläne fest: In einem Trainingslager in Sierra Nevada wird an den Kletterfähigkeiten gearbeitet, ehe es als Kapitän zur Tour of the Alps und anschließend zum Giro d’Italia geht.