Das Team Lotto Kern-Haus berichtet auf Velomotion hautnah von der internationalen Tour of Rhodos (UCI EuropeTour 2.2). Mit einem kleinen Tagebuch von Robert W. Kessler erhaltet ihr bei uns exklusive Einblicke in das Renngeschehen vor Ort. Auf der heutigen ersten Etappe schrammte Joshua Huppertz nach einer langen Flucht nur knapp am Sieg vorbei.
Die Rundfahrt begann heute mit einer Etappe über 148km und einem längeren Berg. Das Rennen begann sehr zügig und wurde von Attacken geprägt. So dauerte es eine weile bis letzte endlich eine Gruppe fahren gelassen wurde. Da hielt sich Joshi wieder hervorragend an die Ansagen und schonte sich nicht für den Zielsprint. Das war aber auch nicht schlimm, denn die Gruppe war stark besetzt, die drei uns wichtigen Teams waren dabei, sogar zwei Mann von Bardiani. Ursprünglich war auch Jonas vorne, wurde aber leider durch einen Defekt wieder ins Feld zurückgeworfen. Danach ist die Rennsituation schwer zu beschreiben, keine Mannschaft wollte Nachführarbeit leisten. Dadurch kam es am Berg immer wieder zu vereinzelten Attacken. Diese brachten aber keinen von uns in Bedrängnis. Als dann doch mal kurz die Post so richtig abging, bin ich in einen Vorhof katapultiert worden und machte eine kurze Pause, konnte aber ohne Probleme den Anschluss wiederherstellen als sich das Feld beruhigte. Joshi sicherte sich währenddessen die Bergprämie. Nach der Abfahrt war ein bisschen Windkante, aber wir sind kompakt gefahren und kein Team hat wirklich probiert das Feld auseinanderzureißen. Nun führte bin zur Zielrunde ein Fahrer von Akros nach und das mit einem ordentlichen Streifen. In der Gruppe waren sie sich derweil nicht mehr so einig, da die Fahrer von Sauerland und Dauner nicht mehr mitführen wollten. Darum attackierten die Italiener und selektierten auf 4 Mann. Im Feld wurde es jetzt hektisch und Polartec begann das Loch zuzufahren. Am Ende wurde es ein knappes Ding, aber die Ausreißer retteten sich mit 11s ins Ziel. Joshi musste sich dabei nur Mirco Maestri von Bardiani geschlagen geben. Wir hatten im Feld leider nicht so viel Glück Jonas stürzte 6km (hat sich aber nichts Schlimmeres getan) vor Ziel. Florian Nowakopolus und ich waren blöderweise dahinter und mussten erst wieder zum Feld aufschließen. Er hat mich noch nach vorne gebracht, aber ich konnte mich nicht gut positionieren und musste zu viele Körner lassen. Dementsprechend habe ich nicht entscheidend im Feldsprint eingegriffen.
Heute hat Joshua definitiv eine beeindruckende Show abgeliefert auch wenn es mit dem ersten Saisonsieg immer noch nicht klappen wollte! Morgen geht es in die Berge. Darauf freue ich mich ja immer am meisten, aber mein Schnurbart kribbelt, dass kann für uns eigentlich nur gutes heißen.
See You
Robert W. Kessler
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