Radsport: Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und die Schweiz? Das passt einfach! Bereits zum 16. Mal durfte der Weltmeister aus der Slowakei heute bei der Tour de Suisse jubeln. Er gewann die zweite Etappe der einwöchigen Rundfahrt vor dem aufstrebenden Top-Sprinter Fernando Gaviria (Quick-Step Floors). Stefan Küng (BMC) verteidigte das Gelbe Trikot in einer hektischen Schlussphase.
Küng baut seinen Vorsprung aus
Am zweiten Tag der Tour de Suisse starteten die Fahrer erneut in Frauenfeld. Da lediglich ein 39 Kilometer langer Rundkurs viermal zu absolvieren war, sollte die Etappe auch in eben jenem Ort zu Ende gehen. Auf dem welligen Teilstück bekamen die zahlreichen Zuschauer am Streckenrand zunächst drei, dann vier Ausreißer zu sehen. Perrig Quemeneur (Direct Energie), Calvin Watson (Aqua Blue Sport) und Filippo Zaccanti (Nippo Vini Fantini) bildeten ein Spitzentrio, ehe – ganz zur Freude der Schweizer – Michael Albasini (Mitchelton-Scott) aus dem Peloton heraus mit einem wahren Kraftakt zur Führungsgruppe nach vorn sprang. Doch dies blieb natürlich auch den konkurrierenden Teams nicht verborgen. Vor allem die Mannschaft BMC sorgte schließlich dafür, dass bereits 30 Kilometer vor dem Ziel wieder alles zusammenlief. Prompt sicherte sich der Leader Stefan Küng (BMC) eine Sprintwertung, welche seinen Vorsprung in der Gesamtwertung um drei Sekunden vergrößerte.
Überraschende Attacken von Porte und Landa
Lange waren die Fahrer auf der zweiten Etappe der Tour de Suisse mit einer sehr langsamen Durchschnittsgeschwindigkeit unterwegs. Doch nach der Einholung der Spitzengruppe wollte das Tempo natürlich nicht mehr einschlafen. Besonders die deutsche Mannschaft Bora-hansgrohe zeigte sich motiviert, im knapp zwei Kilometer langen und im Schnitt acht Prozent steilen Anstieg etwas zu versuchen. Für Kapitän Peter Sagan sollte den reinen Sprintern das Leben schwer gemacht werden. Als auf der Kuppe Ruhe eingekehrt war, nutzte überraschend Richie Porte (BMC) die Gelegenheit zur Attacke. Unter anderem folgten ihm Domenico Pozzovivo (Bahrain Merida) und Mikel Landa (Movistar), doch kurz darauf wurden sie vom Peloton wieder gestellt. Eine sehr seltsame Aktion der Beteiligten, doch vielleicht wollten sie auch einfach nur die Aufmerksamkeit der Konkurrenten testen.
Peter Sagan jubelt zum 16. Mal bei der Tour de Suisse
Durch die Tempoarbeit von Bora-hansgrohe und die überraschenden Attacken einiger Klassementfahrer haben nicht wenige Profis den Anschluss an das Peloton verloren. Ebenfalls abgehängt wurden dadurch aber auch einige Helfer, was ein kontrolliertes Hauptfeld nahezu unmöglich machte. Zahlreiche Attacken sorgten somit dafür, dass die letzten 20 Kilometer äußerst unterhaltsam für die Zuschauer, aber hektisch für die Fahrer selbst waren. Zeitweise spannte sich sogar Stefan Küng ganz vorn ein, um sein Gelbes Trikot erfolgreich verteidigen zu können. Dies gelang ihm, wobei eine späte Attacke seinerseits kurz vor dem Ziel scheiterte. Es kam zum Sprint eines dezimierten Hauptfeldes, welchen Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) einmal mehr von seinen gut arbeitenden Teamkollegen vorbereitet bekam. Doch der Kolumbianer streckte seine Nase zu früh in den Wind und Peter Sagan (Bora-hansgrohe) konnte sich dadurch perfekt ansaugen und doch noch vorbeischieben. Wahnsinn: Das war für Peter Sagan bereits der 16. Sieg bei der Tour de Suisse.
🇸🇰@petosagan of 🇩🇪@BORAhansgrohe wins stage 2 of 🇨🇭@tds #tds #tourdesuisse (📺@Eurosport_NL) pic.twitter.com/gfJGjMRrgF
— World Cycling Stats (@wcstats) 10. Juni 2018