Test: Der kleine Hersteller Portland Design Works aus – Überraschung: Portland – ist hierzulande noch nicht allzu bekannt, dabei bieten die US-Amerikaner eine ganze Reihe hochwertiger Anbauteile von Schutzblechen über Gepäckträger und Flaschenhaltern bis zu Klingeln. Vieles davon aus Handarbeit in Portland und in hochwertiger Anmutung. Wir haben eine ganze Palette der pdw Anbauteile zum Test bekommen – als „Teileträger“ diente ein sportliches Drössiger RSA Urban Bike.
Bei Portland Design Works hat man unter anderem auch verschiedene Schutzbleche im Portfolio – wir haben uns die Full Metal Variante genauer angesehen. Und Hand auf’s Herz: Fahrradschutzbleche bieten nur äußerst selten Anlass zum Schwärmen. Gerade an etwas sportlicheren Rädern sind sie sogar eher ein notwendiges Übel denn ein stylisches Accessoire. Doch gerade weil der Nutzen hier so sehr im Vordergrund steht, ist es umso ärgerlicher, dass ausgerechnet dort viele Schutzbleche versagen. Zu schmal, zu kurz, zu klapperig oder qualitativ einfach nicht auf der Höhe. Bei den Portland Design Works Full Metal Fenders möchte man sogar in beiden Punkten überzeugen: Beim Design und der Qualität.
Bevor wir nun zu den Details und der Performance der Schutzbleche kommen, zunächst die wichtigsten Eckdaten: Wie der Name bereits verrät bestehen sie komplett aus Metall, genauer gesagt aus eloxiertem Aluminium. Leicht, robust und geschützt vor Rost. Erhältlich ist es in zwei Varianten – schmal für Rennräder und Reifen bis 23mm Breite und in einer City-Version bis 35mm Reifenbreite. Bei den Farben gibt’s die Wahl zwischen einem hellen Anthrazit und Schwarz. Besonders schön: Portland Design Works bietet optionales Montagematerial für Räder, bei denen es Kompatibilitätsprobleme gibt: Verlängerungen, damit der Scheibenbremssattel Platz hat gehören ebenso dazu, wie Schraubösen, die sich auf den Schnellspanner schieben lassen – falls die Gabel keine entsprechenden Gewinde hat.
An unserem Testrad waren die Schutzbleche bereits montiert. Aus erster Hand können wir deshalb zur Montage keine Erfahrungen mitteilen, schaut man sich jedoch die Konstruktion und die entsprechenden Anleitungen und Videos von Portland Design Works an, wird klar: Hier hat sich jemand Gedanken gemacht. Wer schon einmal Schutzbleche an einem Rad nachgerüstet hat, weiß wahrscheinlich: Das klingt nicht schwierig, erweist sich in der Praxis dafür als umso komplizierter. Nicht selten muss man sogar zum Bohrer greifen und die Löcher für die Verschraubung selbst am Blech anbringen – unpraktisch! Bei den Full Metal Fenders kommt man ganz ohne derartige Montageverrenkungen aus. Auch die Details stimmen: Jegliche Verbindungspunkte zwischen Streben und Schutzblechen sind mit Antivibrationsfolie abgeklebt.
Und die Performance? Tadellos. An unserem Testbike war die 45mm breite Variante montiert. Offiziell ist diese zwar nur bis zu einer Reifenbreite von 35mm freigegeben, aber auch bei unseren 38er Panaracer Reifen gab es keinerlei Grund zur Beanstandung. Die optisch unauffälligen Bleche sitzen bombenfest am Rad und auch während minutenlanger Pflasterstein-Fahrten geben sich keinen Mucks von sich. Werden die Bleche bei nasser Fahrbahn und strömendem Regen wirklich gebraucht, halten sie Rücken, Beine und auch Füße zuverlässig trocken – dank ausreichender Länge.
Wer nicht nur einen trockenen Hintern möchte, sondern sein Rad hin und wieder auch mal zum Packesel umfunktionieren möchte, kommt um einen Gepäckträger nicht umher. Auch hier bietet pdw verschiedene Lösungen. An unserem Rad war mit dem Everyday-Rack die vielleicht traditionellste und zugleich vielseitigste Variante verbaut. Mit einer maximalen Zuladung von 25kg hat man ordentlich Platz nach oben und kann sich voll in die nächste Trekkingreise stürzen. Man möchte mit dem Gepäckträger jedoch nicht nur klassische Trekkingfahrer und deren Räder ansprechen, sondern auch Besitzern von sportlichen Rädern.
Das große Problem: Nicht selten vermisst man an sportlichen Rädern, egal ob Mountainbikes oder Rennrädern, Montageösen für einen Gepäckträger. Darüber waren sich die Jungs bei pdw natürlich auch im Klaren. Genau aus diesem Grund lässt sich der Everyday Rack Gepäckträger auch an eben solchen „Problemrädern“ fixieren, ohne dass man Einbußen bei der Traglast oder der Stabilität hinnehmen müsste. Die Schraublöcher der Montageplatten sind so bemessen, dass auch ein Schnellspanner hindurchpasst. Für die oberen Fixierpunkte liegen Schellen bei. Lediglich diejenigen, die am Hinterrad mit einer Steckachse unterwegs sind, schauen in die Röhre.
In unserem Fall waren wir jedoch nicht auf diese „Behelfslösungen“ angewiesen, sondern der Träger war wie gewohnt an den entsprechenden Ösen angeschraubt. Optisch macht der Everday Rack einiges her – größtenteils besteht er aus schwarz eloxiertem Aluminium und die Bambusplatte bildet einen schönen Kontrast dazu. Bei seiner Funktion fallen insbesondere die tief liegenden Querstreben auf, die das Gewicht zentral halten und besseres Handling bieten.
Wem der Stauraum am Heck nicht ausreicht, kann zusätzlich auch auf einen Frontgepäckträger zurückgreifen. Im Falle des pdw Task Baskets wird man hier zwar keinen ganzen Einkauf unterbringen, für kleine Besorgungen bietet das schicke Teil jedoch mehr als genügend Platz. Passend zum Gepäckträger hinten ist auch hier der Boden aus Bambus, der Rest des Trägers aus Aluminium. Clever: Seitlich lässt sich ein Bügelschloss verstauen. Die Montage ist im übrigen äußerst simpel und an unterschiedlichsten Lenkern zu bewerkstelligen. Zwei robuste Klemmen umfassen den gesamten Lenker (31.8 oder 25.4mm) und halten den Korb zuverlässig an Ort und Stelle. Während unseres Tests gab es hier zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch eines Problems.
Apropos Lenker: Hier sitzt die King of Ding II Klingel, optisch und klanglich eine der überzeugendsten Fahrradklingeln, die wir jemals benutzen durften. Extrem hochwertig verarbeitet in schickem Retrodesign, erzeugt die voluminöse Messingglocke einen angenehmen, sehr lauten Ton, der auch im lauten Trubel der Großstadt problemlos auszumachen ist. Rennradfahrer aufgepasst: Die Klingel gibt’s auch für die Montage am Gabelschaft unter dem Vorbau – die Schelle ersetzt dabei einen Spacer.
Last but not least versteckt sich im Rahmendreieck ein weiteres Anbauteil: Der Flaschenhalter. Diesen gibt es in verschiedenen coolen Designs. Neben drei Vogel-Formen (Sparrow, Owl und Bird) gibt’s auch noch eine Variante für Katzenfans und eine klassische Form. Sie alle bestehen aus Aluminium und halten normale Fahrradflaschen sehr fest. Selbst bei heftigem Gerüttel gab es während des Tests keine Probleme.