Test: Durch punktgenaue Funktionalität ermöglicht das Kölner Touren-Pedelec Pegasus Solero E8 hochwertige Technik zum attraktiven Preis.
Premium-Produkte stehen hoch im Kurs. Warum sollte man sich nicht etwas Gutes tun, etwas Besonderes gönnen? Dagegen sprechen könnte der Gedanke, dass solide Mittelklasse gut genug ist für die meisten Ansprüche und dass der Hauch von Luxus zwar schön aussieht, aber in der Praxis letztlich kaum ins Gewicht fällt. E-Bikes sind dafür ein gutes Beispiel: Das Wesentliche ist ein hochwertiger Motor, gespeist von einem großen Akku; viele weitere Details sind vergleichsweise nebensächlich. Die Zahl der Gänge etwa: Selbst an E-Mountainbikes ist inzwischen eine spezielle Achtgang-Kettenschaltung Standard – angesichts der Motorunterstützung sind weitere Schaltstufen gar nicht nötig. Und was, bitteschön, soll man am City-Pedelec mit einem Navigationssystem?
Pegasus Solero E8: 400 Wh Akku reicht für die Stadt allemal
Dem Einsatzzweck angemessene Technik, verlässlich und ansehnlich verpackt – mehr muss nicht sein, will man Freude am Radfahren haben. Wie das aussehen kann, macht das Pegasus Solero E8 vor. Das tourentaugliche Komfortrad ist bereits von seiner Sitzgeometrie her auf ruhige Fahrt durch die City und über Land ausgerichtet. Aufrecht und vorne angenehm gefedert rollt man dahin, und das ausgesprochen leichtfüßig: Trotz des Einstiegspreises von knapp unter 2.000 Euro verbaut Pegasus nämlich den derzeit modernsten Bosch-Motor. Der Active Plus protzt zwar nicht mit grandiosem Drehmoment, läuft jedoch dank des reduzierten Getriebes deutlich widerstandsärmer als seine Vorgänger. Damit lässt sich das Rad auch oberhalb von 25 km/h sowie ohne Antriebsunterstützung locker vorantreiben. Das reduziert den Stromverbrauch, sodass man das Solero getrost mit der kleineren Akku-Variante (400 Wh) erwerben kann – deren Reichweite wird für die Alltagsnutzung locker genügen.
Pegasus Solero E8: Acht-Gang-Kettenschaltung und moderne Ausstattung
Schlanke, schwungvolle Formen machen das farbenfrohe Damenrad attraktiv. Das Solero E8 verweigert sich dem Trend zum (teil-) integrierten Akku und wird dafür mit einer klassischen Anmutung belohnt; der Stromspeicher ist derweil am Gepäckträger untergebracht, dessen in Rahmenfarbe lackierte Rohre ihn optisch in den Hintergrund rücken. Nicht zuletzt durch diese Akku-Position gleicht das Rad von den Proportionen einem klassischen Tourenbike; mit nicht allzu langem Radstand fährt es sich angenehm spritzig und agil. Zu dieser beinahe sportlichen Charakteristik passt auch die Technik am Rad: Die Kettenschaltung wechselt die acht Gänge zügig und auch unter Teillast, wobei der Übersetzungsumfang mit elf bis 34 Zähnen am Ritzelpaket schön groß ist; Scheibenbremsen bieten starke Verzögerung bei geringer Handkraft. Ein optisches Plus des farbenfrohen Tourers ist die komplette Innenverlegung aller Züge, Kabel und Leitungen – so erscheint das Rad aufgeräumt und elegant. Im Alltag bewähren sich die angenehme Lenkerform und das gut ablesbare Bosch-Display; sehr praktisch ist der Systemgepäckträger, an den sich etwa ein Einkaufskorb anklicken lässt.
Das Pegasus Solero E8 – ein Brot-und-Butter-E-Bike? Wer sich von Material angesprochen fühlt, das mehr Potenzial bietet, als man je nutzen wird, könnte dieses schlichte Stadtrad langweilig finden. Radlerinnen und Radler dagegen, die nicht mehr wollen, als sie brauchen, finden hier genau das richtige Maß an Technik und Funktion, verpackt in ein dezentes und freundliches Design. Eine dem günstigen Preis geschuldete Kompromisslösung ist das Solero keineswegs – und Emotionen weckt es durch trendige Farben und einen hohen Nutzwert, der jede Form von Luxus überflüssig erscheinen lässt.