Test: Mit dem Meride Reacto Team-E hatten wir das Bike von Vincenzo Nibali und seinen Kollegen vom Team Bahrain-Merida bei uns. Auch wenn einige unserer Aerobikes in der WorldTour gefahren werden, war das Merida Reacto das einzige Replica Modell in unserem Testfeld.
Merida Reacto Team-E – Der Rahmen
Durch das integrierte Vision-Metron-Cockpit wird der Rahmen in Sachen Aerodynamik zusätzlich ergänzt. Dieses bietet neben einer cleanen Optik auch beste Funktionalität und verbirgt sogar eine Di2-Steckbox.
Merida Reacto Team-E – Die Ausstattung
Rahmen | Reacto CF4 Disc |
Federgabel | Reacto CF4 Disc |
Laufräder | DT Swiss PRC1400 Spline DB65 |
Reifen | Continental Grand Prix 4000S |
Schaltwerk | Shimano Dura Ace Di2 |
Schalthebel | Shimano Dura Ace Di2 |
Kurbel | Shimano Dura Ace Di2 52/36 |
Umwerfer | Shimano Dura Ace Di2 |
Bremse | Shimano Dura Ace Disc |
Sattelstütze | Merida Team CW |
Sattel | Prologo Zero II |
Vorbau | Vision Metron 6D |
Lenker | Vision Metron 6D |
Wie es sich für ein Profirad gehört kommt das Merida Reacto Team-E mit einer erstklassigen Ausstattung. Auch wenn die Jungs von Bahrain-Merida hier und da andere Ausstattungsvarianten wählen oder Sponsor bedingt fahren müssen, können wir uns über unser Testbike wirklich nicht beschweren. Mit einer kompletten Shimano Dura-Ace Di2 11-Fach hat man eine der top elektronischen Schaltgruppen am Start, die keine Wünsche offen lässt. Die Kurbel kommt mit 52/36 Zähnen und wird durch 11-28 Zähne hinten ergänzt. Für extra Bremspower setzt man auf 160mm Bremsscheiben vorne und hinten. Hier kommt auch eine eigens entwickelte Besonderheit zum Einsatz. Ein geschmiedetes Aluminium-Bauteil unter beiden Bremssätteln führt mit seinen CNC-gefrästen Kühlrippen Wärme ab. Tests von Merida zeigen um rund 35 % reduzierte Temperaturen. Zusätzlich kühlen die Bremsen schneller ab, um auch auf kurvenreichen Abfahrten und nach vielen Bremsvorgängen nacheinander für eine gleichbleibende Bremsleistung zu sorgen.
Bei den Laufrädern setzt man mit den DT Swiss PRC1400 Spline DB65 alles auf die Karte Aerodynamik und bietet echt Waffen mit 65mm Felgenhöhe. Dazu kommt der bewährte Allrounder 4000IIs von Continental.
Merida Reacto Team-E – So fährt’s sich
Natürlich waren wir gespannt, ob sich das einzige „Profirad“ im Testfeld von den anderen Modellen unterscheidet, denn die anderen Modelle sind schließlich auch hier und da in der WorldTour zu finden, wenn auch in anderen Farben oder mit anderen Ausstattungen. Recht schnell wird aber klar, warum so viele Erfolge bereits mit dem Reacto eingefahren wurden. Der Gesamteindruck ist einfach erstklassig, was nicht zu Letzt an den guten Rolleigenschaften aufgrund der top Aerodynamik des Racers liegt. Dabei machen auch die DT Swiss Laufräder einen super Job und schieben so richtig nach vorne. Bei Seitenwind muss man aber den Lenker aufmerksam festhalten.
Auch wenn es bergauf geht kann der Renner ein Wörtchen mitreden. Hier kommt nämlich das beeindruckende Gesamtgewicht von gerade einmal 7,2 Kilo ins Spiel. In Kombination mit einer guten Steifigkeit bekommt man das Merida Reacto somit nicht nur gut beschleunigt sondern hat auch in längeren und steileren Anstiegen keinen Grund zur Sorge. Hier ist uns aber aufgefallen, dass sich das Cockpit im Oberlenker recht komisch anfassen lässt und wir eine recht lange Eingewöhnungsphase gebraucht haben, um mit diesem gut zurecht zu kommen.
Von der Bremsperformance her kann das Merida tatsächlich von den Kühlrippen auf Bremsenhöhe profitieren. Dies macht gerade Abfahrten mit Serpentinen, wie wir sie in Südtirol vorgefunden haben, deutlich angenehmer zu fahren.
Der Prologo Sattel fährt sich leider etwas komisch und wirkt aufgrund seines Obermaterials etwas rutschig. Klar ist das aber Geschmacks- bzw. Gewöhnungssache.
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