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GravelbikesRennräderTests

Drössiger Gravel Pit Goldstück Gravelbike im Test : Starker Allrounder in edler Optik

12. Februar 2020 by Michael Faiß

Test: Drössiger spendiert seinem Gravel Pit für die Saison 2020 ein limitiertes Sondermodell. Das Golstück hebt sich nicht nur durch seine schicke Optik von den regulären Modellen ab, sondern bringt unter anderem sogar Anbauteile von Brooks mit. Ansonsten überzeugt es mit seinen bewährten Qualitäten und großer Vielseitigkeit.

Drössiger Gravel Pit Goldstück: Die Fakten

Rahmenmaterial: Aluminium
Laufradgröße(n): 650b / 700c
Reifenfreiheit: 35mm (700c) / 2,1″ (650b)
Achsmaß (v/h): 12×100 / 142×12
Schutzblechösen: Ja
Gepäckträgerösen (v/h): Ja / Ja
Flaschenhalter: Unterrohr oben, Unterrohr unten, Sitzrohr, Gabel
Sonstiges: Ösen auf dem Oberrohr

Gewicht Laufräder v/h/gesamt (mit Reifen und Bremsscheiben): 1.790g / 1.980g / 3.770g
Gewicht Komplettrad ohne Pedale (Größe M):
10,07kg
Preis: 1.899 Euro



Universeller Alurahmen in edler Optik

Mit dem Gravel Pit betrat Drössiger 2018 mit einem Paukenschlag die Gravel-Bühne. Das Rad mit Alurahmen beschritt bei Ausrichtung und Optik neue Wege und stieß dabei nicht nur bei uns, sondern auch bei den Gravel-Fans auf große Gegenliebe. Kein Wunder also, dass Drössiger mit seinem Gravel Pit auch weitestgehend unverändert in die Saison 2020 geht. Weitestgehend deshalb, weil sich zumindest optisch mit der limitierten Goldstück-Edition einiges tut – doch bleiben wir noch einen Moment bei den technischen Eckdaten. Der Rahmen besteht weiterhin aus Aluminium und sticht mit seiner markanten Formgebung und Linienführung aus der Masse hervor; wobei Features wie die nach unten gezogene Kettenstrebe auch praktischen Nutzen haben: So wird beispielsweise Kettenschlagen im Gelände verringert.

Züge und Leitungen werden weitestgehend im Rahmeninneren geführt und ebenfalls schön sind die Steckachsen vorn und hinten. Vielseitig gibt sich das Drössiger Gravelbike, wenn es um die Montageoptionen für Bleche, Träger und Taschen geht. Ösen für Schutzbleche gehören mittlerweile fast schon zum Standard, ebenso zwei Flaschenhalter im Rahmendreieck. Beim Gravel Pit kommen dazu noch Ösen auf der Unterseite des Unterrohrs und auf dem Oberrohr. Auch die Gabel erlaubt das Befestigen von Taschen, einem Front-Rack oder weiteren Flaschenhaltern – volle Punktzahl!



Passend zu dieser Vielseitigkeit ist auch die Option zwei verschiedene Laufradgrößen zu fahren. Ab Werk wird das Rad mit 650b Laufrädern und 1,9″ Reifen ausgeliefert. Wer möchte, kann hier sogar „echte“ MTB-Bereifung aufziehen – in Rahmen und Gabel passen Pneus mit bis zu 2,1″ Breite. Nicht ganz so üppig ist es um den Durchlauf bemessen, wenn man traditionelle 700c Laufräder montiert, hier ist bei 35mm Schluss. Dennoch: Eine valide Option, beispielsweise für einen leichten Zweitlaufradsatz für weniger anspruchsvolles Gelände und/oder hohen Asphaltanteil.

Nun aber zurück zur Optik. Normaler Weise bietet Drössiger hier seinen Kunden die Möglichkeit, über Rahmenfarbe und Decals selbst zu entscheiden; beim limitierten Goldstück ist dies etwas anders, denn von seinem einzigartigen Design erhält das Rad unter anderem seinen Namen. Der Rahmen ist in einem glänzenden Titan-Farbton Pulverbeschichtet und mit Decals in Schwarz und Gold versehen.



Gold-Schwarz auf Titan. Starke Optik!

Unverändert ist natürlich auch die – sportliche – Geometrie des Gravelbikes von Drössiger. Auffällig sind die mit 410mm sehr kurzen Kettenstreben, denen das Rad auch seinen Knick im Sitzrohr verdankt. Nicht nur deshalb dürfte das Rad einen lebendigen, quirligen Charakter besitzen.

Geometrie Drössiger Gravel PIT

XSSMLXL
Sitzrohr (in mm)480500530560590
Oberrohr horizontal (in mm)520538556575594
Steuerrohr (in mm)100120140165190
Kettenstrebe (in mm)410410410410410
Radstand (in mm)979993100310231042
Lenkwinkel (in °)70.571727272
Sitzwinkel (in °)7373737373
Reach (in mm)363375387398410
Stack (in mm)512533554578601


Ausstattungspaket mit guten Laufrädern und Brooks Sattel

Knapp 1.900 Euro kostet die limitierte Goldstück Edition des Drössiger Gravel Pit, die dabei nicht nur optisch, sondern auch bei ihrer Ausstattung einige Besonderheiten mitbringt. Da wäre zum einen die verwendete Schaltgruppe: Hier entschied man sich für die Rival 1 von Sram, jedoch leider mit der 11-42er Kassette. Die eigentlich zur Gruppe gehörende 10-42er Kassette hätte nicht nur die Bandbreite verbessert, sondern auch das bereits gute Gewicht von nur etwas über zehn Kilogramm in den einstelligen Bereich gedrückt.

Die Rival Gruppe ist nicht mehr so häufig an Gravelbikes zu finden wie früher, was nichts über ihre sehr gute Performance aussagt.

Ansonsten ist die Rival von Sram eine gute Wahl – das Schaltwerk ist gedämpft, die STIs überzeugen ergonomisch. In puncto Kurbel hebt sich die verbaute Praxis Works Alba wohltuend von der breiten Masse ab.



Rahmen Drössiger G-SLT 1.0
Federgabel Drössiger G-CST 1.0 Gravel Vollcarbon
Laufräder DT Swiss 483d 650b / DT Swiss 370
Reifen Panaracer GravelKing SK 27,5
Schaltwerk Sram Rival 1
Schalthebel Sram Rival 1
Kurbel Praxis Works Alba 40t
Umwerfer Ohne
Bremse Sram Rival
Sattelstütze Ritchey Comp
Sattel Brooks Cambium C15 All-Weather
Vorbau Ritchey Comp 4-Axis
Lenker Ritchey Comp ErgoMax

Gut gefallen die verbauten Laufräder am Gravel Pit: Die DT Swiss 483d Felge ist mit 22mm schön breit und dabei nicht zu schwer und wird mit DT Swiss Factory Speichen mit den bewährten 370er Naben verbunden. Dass der Satz an unserem Testbike inklusive Bremsscheiben und Reifen auf stattliche 3,77kg kommt, liegt auch an den breiten Graveling SK Reifen, die nicht ganz leicht sind, dafür jedoch überdurchschnittlichen Komfort und Grip bieten dürften.



Ein weiteres Highlight am Goldstück sind die beiden Kontaktpunkte zum Fahrer: Lenker(-band) und Sattel. Beides kommt vom englischen Traditionshersteller Brooks. Beim Sattel ist der Cambium C15 all-weather verbaut, beim Lenkerband das dazu passende Cambium Rubber. Letzteres umwickelt den Ritchey Comp ErgoMax Lenker, der den doch recht speziellen VentureMax ersetzt, der noch am Vorgängermodell verbaut war.

Let’s Gravel: Das Drössiger Gravel Pit



Das Drossiger Gravel Pit hat sich in den letzten Jahren nicht nur bei Kennern in der Gravel Szene einen Namen gemacht. Durch seine markante Form und natürlich die schönen Designelemente stach es auch uns schon vor der ersten Testfahrt ins Auge und machte neugierig, ob dieses Konzept auch in der Praxis aufgeht und ob Performance und Optik zusammenpassen.

Schon nach wenigen Minuten Fahrt fällt uns der Fahrkomfort besonders positiv auf. Dies liegt zum einen an der innovativen Form des Sitzrohrs, welches durch seine Biegung Schläge etwas abfedern kann und nicht jeder Erschütterung direkt an den Fahrer weitergibt. Außerdem kommen hier die 650B-Laufräder mit ihren breiten Panaracer GravelKing Reifen ins Spiel, denn diese unterstützen den guten Fahrkomfort. Die Reifen machen einen guten Job, bieten ordentlich Grip, rollen gut und überzeugen mit ihren Allround-Fähigkeiten.

Durch die Laufradgröße bietet das Gesamtsystem zusätzlich eine gelungene Mischung aus Agilität und Laufruhe. Diese Laufruhe wird durch den recht steifen und geradlinigen Rahmen weiter verstärkt, was gerade auf schnelleren Abschnitten über Schotter und Asphalt für ein angenehmes und sicheres Fahrgefühl sorgt. Der hochwertige Alurahmen kann hier auch seine ansprechenden Kaftübertragungseigenschaften ausspielen und die Kraft direkt in Geschwindigkeit ummünzen. Dies dürfte gerade in Kombination mit der großen Vielseitigkeit und der Anzahl an Montagemöglichkeiten auch Bikepacker und Fahrer auf langen Touren freuen, da man so ordentlich Strecke machen kann.



Gute Kraftübertragung, Laufruhe und hoher Fahrkomfort machen auch lange Strecken zum Vergnügen.

Wird es aber mal etwas hektischer stößt das Drössiger Gravel Pit leider doch an seine Grenzen, denn durch das relativ hohe Laufradgewicht wird die eigentlich recht gute Spritzigkeit des Bikes etwas in Mitleidenschaft gezogen, wodurch das Gravel Pit beim Beschleunigen nicht so richtig aus dem Knick kommt und einige Zeit braucht. Auch auf technischen Passagen mit vielen Richtungswechseln hat das Drössiger Gravel Pit zu kämpfen.

Bergauf und beim Beschleunigen hat das Gravel Pit etwas zu kämpfen.


Die gelungene Ausstattung komplettiert den hochwertigen Einsteiger von Drössiger. Die Sram Rival Schaltgruppe funktioniert gut und schaltet gewohnt knackig. Leider hätten wir uns auf schnelleren Passagen hier und da gerne das 10er Ritzel gewünscht. Ein Highlight ist nicht nur der optisch schön anzusehene Brooks Sattel, welcher für viele Fahrer gut und angenehm passen dürfte und die Stunden auf dem Drössiger Gravel Pit noch angenehmer macht. Alles in allem ist das Gravel Pit ein Gravelbike, welches durch seine Mischung aus Sportlichkeit und vielseitigen Eigenschaften eine Menge Spaß auf fast jedem Terrain bietet.

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Fazit: Drössiger Gravel PIT Goldstück

Pro

  • Guter Fahrkomfort
  • Große Vielseitigkeit
  • Hochwertiger Alurahmen
  • Gelungenes Design

Contra

  • Etwas schweres Laufradsystem
  • Geringe Spritzigkeit

Fakten

RahmenmaterialAluminium
BremseScheibenbremse Hydraulisch
Gewicht10,07kg
Preis1.899 Euro
Web www.droessiger-bikes.com

Gesamtwertung

80%

Preis-/Leistung

75%
Das Drössiger Gravel PIT Goldstück im Velomotion Fahrradmarkt
Das Drössiger Gravel Pit Goldstück ist ein sehr vielseitiges Bike, welches nicht nur sportlichen Fahrern, sondern auch Bikepackern viel Freunde bereiten dürfte. Der hochwertige Alurahmen mit schönen Designelementen bietet guten Fahrkomfort und Laufruhe. Lediglich das schwere Laufradsystem wirkt sich etwas auf die Spritzigkeit des Grave Pits aus.
Stichworte:BikepackingDrössigerGravelgravel2020einstiegGravelbikegravelmonat20

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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