Test: Die vergangenen Wochen und Monate standen bei uns in der Redaktion klar unter dem hell aufgehenden Stern der Gravelbikes – wir widmen uns den Schotter-Allroundern über einen gesamten Monat. Ein wesentlicher Bestandteil unseres Gravel-Februars ist auch ein umfassender Test aktueller Einstiegsbikes. Dafür haben wir uns insgesamt 16 Räder bis 2.000 Euro ganz genau angesehen und natürlich auch in der Praxis auf Herz und Nieren getestet.
Einsteiger Gravelbikes 2020 im Test: Preisrahmen und Testfeld
Preise bis maximal 2.000 Eur0 mögen für ein Einstiegsrad vielleicht ein wenig hoch gegriffen erscheinen – stimmt. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass nur wenige der Testräder diesen – zugegeben ganz schön sportlichen – Preisrahmen ausnutzen. Der Durchschnittspreis unserer Testkandidaten liegt nämlich bei 1638 Euro, das günstigste Rad bleibt mit 999 Euro sogar unter der 1.000 Euro-Marke.
Wenig überraschend ist das meist genutzte Rahmenmaterial Aluminium – nur zwei der 16 Testkandidaten vertrauen nicht auf das bewährte Leichtmetall, sondern setzen auf einen Stahlrahmen. Carbon sucht man in dieser Preisklasse freilich vergebens, wenngleich der eine oder andere Hersteller auch günstige Bikes mit Kohlefaserrahmen im Portfolio hat – jedoch sind die Abstriche hier bei der Ausstattung entsprechend groß.
Shimano GRX dominiert auch bei Einsteiger Gravelbikes
Thema Ausstattung: Hier ist große Vielfalt angesagt. In puncto Schaltung dominiert Shimanos neue GRX Gruppe, die an sieben Testbikes verbaut ist. Je vier weitere Räder kommen mit anderen Gruppen von Shimano und Sram, ein Rad hat sogar eine hierzulande recht exotische Microshift Schaltung verbaut.
Spannend ist auch die Wahl der Laufräder. Da wäre zum einen die Größe; immerhin drei Testräder rollen auf großvolumigen 650h Reifen, um einen besseren Komfort und Grip zu generieren. Große Unterschiede gibt es auch bei den Gewichten. Wir haben sämtliche Laufradsysteme inklusive Reifen und Bremsscheiben, jedoch ohne Kassetten nachgewogen – die Ergebnisse waren teils wirklich überraschend. An einem Rad wog der LRS so gerade einmal etwas über 3,1kg und stach damit einige durchaus teurere Testräder aus unserem Highend Testfeld aus. Wie groß die Unterschiede sind, verdeutlicht auch, dass zwei Räder hier sogar die unrühmliche Marke von 4kg für den Laufradsatz knacken konnten. Um diese Zahlen ins Verhältnis zu setzen: Das durchschnittliche Laufradgewicht des Einstieg-Testfelds liegt bei bei ziemlich exakt 3,5kg.
Gesamtgewicht im Schnitt über 10kg
Bleiben wir noch für einen Moment noch beim Thema Gewicht. Wie bereits im Kleinen bei den Laufrädern gesehen, sind die Unterschiede natürlich auch insgesamt recht beachtlich. Beim leichtesten Testkandidaten bleibt die Waage bei fast schon sensationellen 9,45kg stehen – zum Vergleich: Das schwerste Rad im Feld wiegt stattliche 12,1kg! Auch hier der Durchschnittswert zur Einordnung: Mit 10,38kg liegt dieser klar über der 10kg-Marke.
Doch das ist nicht die ganze Geschichte – ohne bereits zu viel vom Ergebnis vorwegzunehmen: Die Praxis zeigte, dass das Gesamtgewicht in der Einstiegsklasse keinen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtperformance der Räder hatte. Faktoren wie Ergonomie und Komfort spielen eine deutlich größere Rolle und beeinflussen den Fahrspaß mehr, als ein paar Gramm hier oder dort.
Einsteiger Gravelbikes 2020 im Test: Überzeugend vielseitig
Beide Daumen hoch gibt’s von uns beim Thema Alltagstauglichkeit: Nur bei einem Testkandidaten gibt es keine Möglichkeit für eine Schutzblechmontage, Ösen für Gepäckträger bringen sogar alle 16 (!) Räder mit. Wer das Gravelbike also beispielsweise als sportlichen Commuter einsetzen möchte, hat in diesem Jahr eine riesige Auswahl. Apropos Auswahl – die Bandbreite bei der Geometrie ist beachtlich, wenn auch nicht ganz so groß wie bei unserem letzten Graveltest vor knapp zwei Jahren. Dennoch sind die Unterschiede so groß, dass wir jedem Interessenten eine Probefahrt mit zwei, drei verschiedenen Rädern ans Herz legen würden.
Insgesamt waren wir klar positiv überrascht von der Performance unserer Einsteiger. Besonders erfreulich, dass kein einziges Rad dabei war, das wir so überhaupt nicht empfehlen würden. Klar, die Unterschiede sind da, doch wirklich ’schlecht‘ war keiner der Testkandidaten. Entsprechend klein fallen auch die Unterschiede in der Gesamtwertung aus. Angesichts der beachtlichen Unterschiede bei Montagemöglichkeiten, Geometrie, Ausrichtung und Optik der Räder würden wir deshalb dazu raten, sich selbst einen Praxiseindruck zu verschaffen und das Wunschbike vor dem Kauf auf alle Fälle probezufahren.
Bei der Veröffentlichung der Tests gehen wir wie gewohnt vor: Im Laufe des Februars erscheinen die Artikel in regelmäßigem Abstand – für euch gibt’s also tägliches Lesematerial und die Bestenliste mit allen unserer Einstiegs-Gravelbikes 2020 wächst Stück für Stück und wird Ende des Monats ihren vollen Umfang erreichen. Dann lest ihr abschließend auch nochmals ein Testfazit von uns und Empfehlungen für individuelle Fahrertypen und Einsatzgebiete.
Hier geht’s zur Testübersicht:
Bestenliste: Einsteiger Gravelbikes bis 2.000 Euro im Test
Update 2022: Gravelbikes in zwei Testfeldern im Test Gravelbike Einsteiger 2020 Test: Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten über ein Dutzend Gravelbikes bis 2.000 Euro für euch getestet. Das Testfeld liegt eng beisammen und echte Ausreißer gab es weder nach oben oder nach unten – es zeigte sich jedoch auch, dass beim Gravelbike […]
Hier findet ihr alle derzeit im Velomotion Gravelmonat Februar veröffentlichten Artikel und Tests:
- Storck Grix Platinum Ultegra Di2 Gravelbike im Test: Race-Tourer für Schotter und Gelände
- GT Grade Carbon Pro im Gravelbike Test: Komfortables Dreieck für viel Fahrspaß?!
- Orbea Terra M30-D im Gravelbike Test: Spritziges Bike für Training und Graveltouren
- NS Bikes Rag+ 2 im Gravelbike Test: Überzeugender Alu-Allrounder
- Rondo Ruut CF 2 im Gravelbike Test: Flottes Gravelbike mit markanter Optik
- Cannondale Topstone Carbon Ultegra RX im Gravelbike Test: Komfortable Spaßmaschine mit Touren-Potential
- Bombtrack Hook 2 Gravelbike im Test: Vielseitiger Stahl-Graveler für Schnäppchenjäger
- Salsa Warbird Carbon Gravelbike im Test: Ein Bike für die großen Abenteuer
- Breezer Inversion Pro Gravelbike im Test: Preisgünstiger Stahl-Graveler für Tour und Alltag
- Marin Headlands 1 Gravelbike im Test: Toller Bikepacker (nicht nur) für Schnäppchenjäger
- MTB Cycletech Traverse GRX Gravelbike im Test: Verspielter Bikepacking-Begleiter
- Canyon Grail CF SL 8.0 Di2 im Test: Der etwas andere Gravel-Tourer ?
- Fuji Jari Carbon 1.1 Gravelbike im Test: Gravel-Tourer für Abenteurer
- Verlängerung! Der Gravelmonat geht weiter: Gravelbikes für Touren und Bikepacking im Test
- BMC URS One Gravelbike im Test: Teures Gravelbike der Extraklasse
- Kona Libre DL Gravelbike im Test: Sportliches Tourenbike – nicht nur für Bikepacker
- Nukeproof Digger Comp Gravelbike im Test: GRAVelITY – Flotter Einsteiger für Trail-Fans
- Open U.P.P.E.R. Gravelbike im Test: Gravel für Speed-Junkies
- Canyon Grail AL 7.0 Gravelbike im Test: Überzeugendes Gesamtpaket für sportive Fahrer
- Rennstahl 853 Speed Gravel im Test: Liebhaber-Bike für Asphalt und leichtes Gelände
- Trek Checkpoint SL 7 Gravelbike im Test: Edelbike für sportive Schotter-Fans
- Vaast A/1 Gravelbike im Test: Flotter Magnesium-Graveler – Nachhaltig und preisgünstig
- Falkenjagd Aristos CX Gravelbike im Test: Komfortabler Titan-Graveler mit Lauf Gabel
- Bergamont Grandurance 6 Gravelbike im Test: Kiez-Graveler mit vielen Gesichtern
- Giant Revolt 1 Gravelbike im Test: Solider Allrounder für sportive Einsteiger
- Salsa Journeyman Sora 650b Gravelbike im Test: Günstiger, geländetauglicher Reisebegleiter
- Gravelbike Kaufberatung: Welches ist das richtige?
- Corratec Allroad A1 Gravelbike im Test: Gemütlicher Gravel-Allrounder
- Stevens Prestige 2020 im Test: Crosser im Gravel-Pelz
- Specialized Diverge Expert Gravelbike im Test: Komfortabel auf den Gravel-Thron?
- Bulls Grinder 3 Gravelbike im Test: Graveln mit Alltagsqualitäten
- Donnelly X’plor MSO Gravelreifen im Test: Vielseitiger Spezialist für Schotter
- Rose Backroad GRX Di2 Gravelbike im Test: Starkes Gesamtpaket mit voller GRX-Kapelle
- Drössiger Gravel Pit Goldstück Gravelbike im Test : Starker Allrounder in edler Optik
- Scott Addict Gravel 10 Gravelbike im Test: Wie viel Race verträgt ein Gravelbike?
- Bombtrack Hook 1 Gravelbike im Test: Gravel-Einsteiger mit viel Komfort
- Salsa Warroad 700c Ultegra Gravelbike im Test: Der Spezialist unter den Allroundern
- Cube Nuroad SL Gravelbike im Test: Laufruhiges Rad mit starker Ausstattung
- Gravelbikes mit oder ohne Umwerfer: Ein-facher schalten?
- Canyon Grail CF SLX 8.0 Etap Gravelbike im Test: Rundes Gesamtpaket für fast jeden Einsatz
- BH Gravel X Alu 1.0 Gravelbike im Test: Viel Gravel für wenig Geld
- Conway GRV 1200 Gravelbike im Test: Preis-/Leistungs-Knaller für sportive Gravelbiker
- Der richtige Gravelreifen: Von vielseitig bis spezialisiert
- Triban RC 520 Gravel im Test: Decathlon-Kampfansage an die Konkurrenz?
- Bergamont Grandurance Elite Gravelbike im Test: Highend zum Schnäppchenpreis?
- Gravelbike Test 2020: Einsteiger bis 2.000 Euro: 16 aktuelle Modelle bis 2.000 Euro im Test
- Cinelli Zydeco 2020 Gravelbike im Test: Tradition trifft Moderne
- Storck Grix Pro CX Extreme Gravelbike im Test: Spritziger Newcomer mit riesigem Spaßfaktor
- Gravelbikes Test 2020: Highend bis 8.000 Euro: 15 aktuelle Schotter-Racer im Test
- Velomotion Gravelmonat Februar: Frühjahr im Zeichen des Gravelbikes