Produktnews: In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Corona erfreut sich Heim- und Indoortraining einer (gezwungenermaßen) neuen Beliebtheit. Das selbe gilt für die Online-Trainingsplattform Zwift, welche aktuell für realistischen Fahrspaß und etwas Abwechslung sorgen dürfte.
Normalerweise sind Herbst und Winter sind eine harte Zeit für passionierte Radsportler. Kurze Tage, niedrige Temperaturen, unerbittlicher Wind und nasse Straßen erhöhen nicht unbedingt die Motivation, sich auf’s Rad zu schwingen. Aktuell sind wir aber aufgrund von Ausgangsbeschränkungen wohl auch dazugezwungen unser Training in die eigen vier Wände zu verlegen. Wer aber nicht nur auf einen der unzähligen Rollentrainer zurückgreifen möchte, sondern sein Indoor-Fahrerlebniss noch realer gestallten will, der ist mit Zwift genau richtig aufgehoben.
https://www.velomotion.de/magazin/2020/03/top-10-trainingsrollen/
Zwift: Watopia erleben!
Wer noch nie etwas von Zwift gehört hat muss es sich wie ein Videospiel vorstellen. Jeder Nutzer hat seinen eigenen, virtuellen Avatar, den er entweder über die fiktionale Pazifikinsel Watopia oder über echte Strecken wie London, Innsbruck und Richmond steuert. Wobei steuern vielleicht der falsche Ausdruck ist: Lenken muss der Nutzer selbstverständlich nicht – treten dafür umso mehr. Außerdem gibt es bei Gruppenfahrten und Rennen Windschatten-Effekte und noch viel mehr.
Um das Fahrerlebnis so realistisch wie möglich zu machen, sollte Zwift mit dem Rollentrainer kommunizieren können und umgekehrt. Nur so lässt die virtuelle Steigung die echten Oberschenkel brennen und die echten Watts werden auf virtuelle km/h umgemünzt. Am einfachsten geht das über einen sogenannten Smart-Trainer. Diese Lösung ist aber durchaus kostspielig und deshalb nicht für jeden attraktiv. Alternativ arbeitet Zwift auch mit klassischen Rollentrainern und einem entsprechenden Leistungs-/ bzw. Geschwindigkeitsmesser.
Technische Voraussetzungen: Was brauche ich für Zwift?
Wer jetzt Lust bekommen hat, Zwift einmal auszuprobieren braucht dafür das entsprechende technische Equipment. Dieses besteht aus vier Grundkomponenten:
- Ein Rollentrainer (Falls nicht integriert, zusätzlich: Leistungsmesser und/oder Geschwindigkeits/Kadenzsensor)
- Ein Fahrrad
- Ein Zwift Endgerät. Unterstützt werden derzeit PC und Mac, zudem iOS Geräte und der AppleTV. An einer Android Version wird derzeit gearbeitet.
- Ein Empfänger für das ANT+ / Bluetooth Signal des Rollentrainers
Unterstütze Hardware und Details zu Kompatibilität und Einrichtung gibt es auf der Webseite von Zwift. Das beste Zwift-Erlebnis hat man zweifelsohne in Kombination mit einem Smart-Trainer und einem möglichst großen Bildschirm zur Darstellung. Einen recht günstigen Einstieg bietet der neue Wahoo KICKR Snap zu einem Preis von ca. 550€.
Riesige Community und eigene Events
Ein Angebot wie Zwift lebt aber vor allem von seiner Community und diese boomt. Das zeigt sich natürlich auch an den Nutzerzahlen und Anzahl an Events. Denn das besondere an Zwift ist, dass man nicht wie in einem Computerspiel in seiner eigenen Welt spielt beziehungsweise eben fährt, sondern alle Spieler/Fahrer in einer Welt in Echtzeit unterwegs sind. Dieses Multiplayer-Gefühl sorgt für den besonderen Reiz am Zwiften. Denn so kann man sich beispielsweise noch nach Feierabend mit den Freunden zur Trainingsrunde verabreden. Unabhängig vom Tageslicht, vom Wetter und von den jeweiligen Standorten der Nutzer. Öffentliche Events in der Zwift-Welt laden außerdem dazu ein, mit anderen Nutzern auf der Welt auf Trainingsfahrt zu gehen oder sich in Wettkämpfen zu messen. Mittlerweile gibt es hier sogar schon eigene Rennserien und „Rundfahrten“.
Besonders hilfreich sind auch Facebook Gruppen wie Zwift Riders Germany , welche Neulingen und Zwift-Profis gleichermaßen offen steht. Egal, ob es um News zur Plattform, um gemeinsame Ausfahrten oder technische Hilfestellungen geht hier findet man eigentlich alles.
Immer wieder gibt es auch lokale Events von Zwift und beispielsweise Wahoo, aber seht doch einfach selbst…
Für ALLE Fahrer
Das Zwift nicht nur für Hobbyfahrer geeignet ist zeigt sich schnell auch daran, dass jede Menge professionelle Athleten Zwift für sich entdeckt haben und nutzen. Aber nicht nur aus stumpfen Trainingszwecken wird Zwift mittlerweile genutzt, sondern auch als Streckencheck für Weltmeisterschaften wurde Zwift schon von viele Profis eingesetzt. Auch Profi werden kann man heutzutage dank Zwift, denn bei sogenannte Zwift Academys werden Scouts auf Fahrer aufmerksam und für eine/n Fahrer/Fahrerin springt bei den Partnerteams sogar ein Profivertrag heraus.
Das selbe Prinzip verfolgt auch der Bund Deutscher Radfahrer zum Talent Scouting mit seiner German Cycling Academy.
https://www.velomotion.de/magazin/2020/03/radsport-german-cycling-academy/
Wem es auf der Straße zu langweilig ist oder damit so gar nichts anfangen kann auch für den hält Zwift eine passende Lösung bereit. Durch ein neues Update wurde das Zwift Indoor-Training nun sogar Offroad-tauglich gemacht und bietet somit auch Mountainbikern und Gravelfahrern entsprechende Strecken, Events und Trainingsmöglichkeiten.
https://www.velomotion.de/magazin/2019/12/zwift-offroad/
Monatlich kündbares Abomodell
Letzter Punkt: Zwift wird konstant weiterentwickelt. Mit der steigenden Anzahl von Nutzern braucht es auch immer größere Server, damit Watopia nicht im WWW untergeht. Insofern ist es nicht überraschend und auch nachvollziehbar, dass dieser Dienst nicht kostenlos ist.
Derzeit kostet Zwift knapp 15€ Mitgliedsbeitrag pro Monat. Das ist zwar kein Vermögen, aber auch keine Peanuts. Sehr gut hingegen, dass die Mitgliedschaft monatlich gekündigt werden kann und man sich nicht auf Jahre bindet. So kann man sich beispielsweise zwei, drei Monate Zwift durch den harten Winter leisten und in der Folge pausieren – wenn man das dann noch will und nicht vom Zwift-Virus infiziert wurde.