Gravellaufräder: Eines der aktuell wichtigsten Themen am aktuellen Radsportmarkt ist wohl das Gravelbike. Viele verschiedene Ansätze werden verfolgt und neben immer besser werdenden Rädern gibt es nun auch spezielles Gravel-Equipement, so auch Gravel Laufräder. Aber welches Laufrad passt zu mir und meinem Verständnis von Gravel. Dafür haben wir gemeinsam mit dem Laufradexperten DT Swiss einen kleinen Guide erstellt.
Das Thema Gravel ist derzeit eines der am meist-diskutierten Themen in der Branche. Kein Wunder: Jeder versteht etwas anderes darunter und es gibt kein wirkliches Richtig oder Falsch. Egal, ob man nun mit dem Rennrad über Schotter fahren möchte oder ein Mountainbike-ähnliches Rad mit Rennradoptik oder eine Mischung aus allem. Auch in der angesagten jungen Radreise-Kategorie, dem Bikepacking, hat das Gravelbike Fuß gefasst. Für so ziemlich jeden ist beim Thema Gravel etwas dabei und diese Bedürfnisse gilt es ab sofort auch seitens der Industrie zu bedienen.
Aber nicht nur spezielle Gravelbikes zählen zu den neuen Top-Sellern, sondern auch spezielles Gravelequipement für die Fahrt auf Schotter boomt. Sei es spezielle Gravelkleidung, angepasste Gravelkomponenten am Rad oder entsprechende Gravelschaltgruppen, all das ist keine Seltenheit mehr. Und auch das Thema Laufräder spielt beim Graveln natürlich eine entscheidende Rolle. Nicht nur aus Performance-Gründen, sondern auch wenn es um die Verbindung zwischen Rad und Reifen geht, sind passende Laufräder unerlässlich. Namhafte Hersteller wie DT Swiss haben sich deshalb auch dem Thema Gravel angenommen und mittlerweile eine ganze Gravel-Produktlinie im Portfolio.
Bei der Wahl des richtigen Laufrads muss man sich wie beim Thema Gravel generell schon zu Beginn die Frage stellen, was man denn eigentlich unter Gravel versteht und wie man unterwegs sein möchte. Dies führt uns auch in Sachen Laufräder zu einer ersten Grundsatzentscheidung: Möchte man auf klassische 29″ bzw. 28″ Felgen oder auf 650B setzen? Grundsätzlich kann man sagen, dass man mit 650B Laufrädern eine Mountainbike-ähnlichere Performance bekommt, da hier meist extra breite Reifen von 2″ und mehr Platz finden, was bei angepasstem Luftdruck für erheblich mehr Traktion und Komfort sorgt. Auch DT Swiss hat in seine Gravellaufrad Kollektion beide Größen integriert und bietet jedes Modell sowohl in 700C, als auch in 650B an.
Um das Thema Gravel ein bisschen konkreter zu umreißen und sich an relevanten Kriterien zu orientieren hat man sich bei DT Swiss in Sachen Laufräder auf fünf Performance-Indikatoren festgelegt. Dabei wird die Wahl des passenden Gravellaufrads von den Anforderungen an die Aerodynamik, den Rollwiderstand, die Traktion, die Haltbarkeit und den Komfort maßgeblich beeinflusst.
Auch beim Graveln ist die Aerodynamik ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Klar: Auf alle Schotter-Piloten trifft dies nicht zu. Aber ein sportlicher Fahrer wird deutlich mehr auf Geschwindigkeit setzen als beispielsweise ein Bikepacker. Die große Herausforderung hierbei ist, dass ein Aero-Laufrad nur dann optimal funktionieren kann, wenn der Reifen ebenfalls ins Konzept passt. Grundsätzlich gilt die Devise, je schmaler der Pneu und je weniger Profil, desto besser. Dies dürfte aber gerade bei Schotterfahrten unbefriedigend sein, da man durch schmalere und weniger profilierte Reifen erheblich an Traktion und Komfort einbüßt.
Bei DT Swiss entwickelte man deshalb seinen aerodynamischsten Gravellauffradsatz – den GRC 1400 Spline 42 – genau vor diesem Hintergrund. Das Resultat: Beim GRC 1400 Spline 42 kann mit einem 42 mm breiten Stollenreifen im Vergleich zu einem 35 mm Slick-Reifen ein Unterschied von bis zu 15 Watt gemessen werden. So gesehen ist der 35er Reifen das perfekte Pendant für den hochwertigen Carbon-LRS und genau das richtige für jene, die unter Gravel Endurance Biking verstehen – ohne sich von Schotter oder Gelände maßgeblich ausbremsen zu lassen.
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema beim Gravelbike ist der Rollwiderstand. Denn gemeinsam mit Cyclocross gibt es wohl keine Disziplin, in der sich der Untergrund so drastisch bei hohem Temp unterscheidet. Einen wichtigen Einfluss darauf hat die Felgenbreite, da sie maßgeblich für eine harmonische Verbindung zwischen Reifen und Laufrad ist. Basierend auf 35 mm breiten Gravel-Reifen und unterschiedlichen Luftdrücken wird im Vergleich zu klassischen 22 mm breiten Cross- oder Road-Felgen der Rollwiderstand mit 24 mm breiten Gravel-Felgen deutlich reduziert.
Breite heißt in diesem Fall übrigens Innenbreite oder Maulweite: Also wie breit ist das Felgenbett – denn davon ist abhängig, wie gut sich ein Reifen entfalten kann. Zwar sind Reifenprofil und Reifendruck hauptverantwortlich für die Traktion, doch die Vorteile kann ein entsprechender Reifen nur mit der passenden Felgenbreite ausspielen. Denn wie schon angesprochen wird durch die breitere Innenweite die Seitenstabilität erhöht, da der Reifen von der Felge eine bessere Abstützung erhält. Somit sorgen Seitenstabilität und eine große Kontaktfläche in Richtung Reifen-Seitenkraft für einen besseren Grip.
Mit diesen Faktoren einher geht natürlich auch der Fahrkomfort. Während andere Parameter leicht zu messen sind, hängt dieser subjektive Faktor oft von den persönlichen Vorlieben ab. Dennoch kann man pauschal sagen, dass breitere Reifen mit weniger Luftdruck grundsätzlich für einen besseren Komfort sorgen. Denn die Möglichkeit, breitere Reifen mit größerem Volumen und weniger Reifendruck zu fahren, bietet einen riesigen Vorteil bezüglich des Fahrkomforts. Aber auch der Griff zu 650B Laufrädern, mit noch dickeren Reifen, sollte den Komfort noch einmal deutlich begünstigen.
Mit dem Thema Haltbarkeit bzw. Robustheit kommt einer der wichtigsten Faktoren zum Schluss. Denn was bringt ein schnelles, leichtes, komfortables Laufrad, wenn es ständig Defekte hat oder nicht hält. Bei DT Swiss setzt man daher auf hochwertige Materialien gepaart mit modernen Technologien, um ein langlebiges Fahrerlebnis zu gewährleisten. Mit 130 kg maximalem Systemgewicht sind die DT Swiss Gravellaufräder für bepackte Abenteuerfahrräder ideal geeignet. Der langlebige Zahnscheibenfreilauf hat sich über Jahre bewährt und verspricht viele sorgenfreie Kilometer im Sattel und die extra langlebigen DT Aero Comp Speichen minimieren das Risiko, wegen eines Speichenbruchs stehen bleiben zu müssen. Ein spezielles Prozedere, das sich aus Belastungstests aus dem MTB- und Rennradbereich zusammensetzt, durchlaufen alle Gravellaufräder aus dem Hause DT Swiss.
DT Swiss Gravellaufrad Modelle im Überblick
Egal ob für den nächsten Bikepacking-Trip, die klassische Graveltour oder sogar für das Wettkämpfe über Schotter, die DT Swiss Gravel Linie bietet für jeden Schotter-Fan ein hochwertiges Setup.
DT Swiss Gravel – Abenteuer Setup
Für alle Gravel-Fans, die einen robusten und dennoch flotten Begleiter für ihr nächstes Bikepacking Abenteuer suchen, dürfte sich ein Blick auf die GR 1600 SPLINE 25 in der 650b Variante lohnen. Durch das Komfortplus der breiten Reifen hat man hier deutlich mehr Spaß auch auf hartem Untergrund und kann ohne Zögern einfach drauflosfahren und auf Erkundungstour gehen. Um das volle Potential auszuschöpfen empfiehlt sich ein Reifen bis zu 53mm bzw. 2.1″.
DT Swiss Gravel – Race Setup
Mit dem aero-optimierten DT Swiss GRC 1400 SPLINE 42 sollten besonders die Racer unter den Gravelfans angesprochen werden. Mit einer Laufradgröße von 700c und einem Gravel-Reifen mit 35-40 mm Breite bieten diese nicht nur ausreichend Grip, sondern auch flotte Fahreigenschaften auf Schotter aber auch Asphalt.
DT Swiss Gravel – Einsteiger Setup
Für alle Einsteiger empfiehlt sich der preisgünstige G 1800 Spline 25 Laufradsatz. Dieser ist wie alle Laufradsätze der DT Swiss Gravel Familie in 700c oder 650b erhältlich und kann somit schon für Einstieger die Fahrrichtung vorgeben. Wer es also eher komfortabler möchte, der sollte sich wohl für die 650B Variante mit breiten Reifen entscheiden. Mit der 700C Version wird das Fahrverhalten etwas sportlicher, was gerade klassische Rennradfahrer, die sich nun ins Gravelabenteuer stürzen wollen, erfreuen dürfte.