Radsport-Filme: Der Coronavirus sorgt überall auf der Welt für Ausnahmezustände. Auch die meisten Radsportfans sitzen Zuhause. Sie können keine Rennen verfolgen – und wir nicht darüber berichten. Daher haben wir uns für den Monat April eine kleine Serie ausgedacht. In den kommenden 30 Tagen stellen wir euch jeden Tag einen Radsport-Film vor. Ihr seid natürlich herzlich dazu eingeladen, uns von euren Lieblingsfilmen zu erzählen. Wir beginnen mit dem Film Rising from Ashes.
HIER seht ihr, wie ihr den Film schauen könnt.
Rising from Ashes: Radsport in Ruanda
Mit Rising from Ashes macht einer der besten Radsport-Filme den Anfang unserer kleinen Serie. In diesem Dokumentarfilm von Produzent Forest Whitaker geht es um den Radsport in Ruanda. Den ehemaligen us-amerikanischen Profi Jonathan Boyer zog es 2006 in das ostafrikanische Land. Dort gründete er ein nationales Radsportteam.
Daphne Howland von The Village Voice:
„Eine bemerkenswerte Dokumentation. Es geht nicht nur um ein Radsport-Team. Sie zeugt davon, was geschieht, wenn sich Menschen umeinander kümmern.“
Nach dem Genozid: Ruanda erhebt sich aus der Asche
Der Film Rising from Ashes ist bei Weitem kein reiner Radsport-Film. Vielmehr dreht er sich um das Aufstehen einer Gesellschaft, die in den Jahren zuvor bitterlichst gelitten hat. Denn 1994 kam es in Ruanda zu einem grausamen Völkermord, durch den schätzungsweise knapp eine Million Menschen ums Leben kamen. So sind auch die Fahrer, die sich dem Nationalteam von Ruanda anschließen, stark traumatisiert. Der Radsport hilft ihnen, das Erlebte zu verarbeiten. Außerdem sorgt die sich anfänglich nur auf den Radsport konzentrierende Organisation in den kommenden Jahren dafür, dass die Fahrer weiterführende Hilfe bekommen. Denn viele Fahrer waren unterernährt und konnten nicht lesen und schreiben.
Frank Schneck vom The Hollywood Reporter:
„Der Film ist knackig und beschränkt sich auf das Notwendige. Er vermeidet unnötige Melodramatik, die in der Tat bei einer Geschichte, der ohnehin soviel machtvolles Drama anhaftet, kaum notwendig ist.“
Ebenfalls empfehlenswert: Tour du Faso
Afrikas Radsport befindet sich noch heute erst im Aufbau. Auf Grund der Umstände dort – vor allem im Bezug auf die Ernährung, die medizinische Versorgung und die Infrastruktur – haben es selbst talentierte Jugendliche schwer, den Sprung zu den Profis zu schaffen. 2014 erschien unter dem Titel Tour du Faso ein deutsch-französischer Dokumentarfilm von Wilm Huygen. Dort steht 2011 die gleichnamige Rundfahrt des westafrikanischen Landes Burkina Faso im Fokus. Verfolgt wird je ein Fahrer aus Frankreich, Burkina Faso und Deutschland. Sie kämpfen mit der schier unerträglichen Hitze, den schlecht ausgebauten Straßen, dem Fahrverhalten der Teilnehmer und der allgemein fehlenden Kommerzialisierung.